Wenn Frauen investieren, investieren sie sehr erfolgreich!
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von Lisa Hauser, Praktikantin bei GodmodeTrader und selber leidenschaftliche Börsianerin
Durch das Klischee wird Frauen der Einstieg bzw. das erfolgreiche Agieren an der Börse oft erschwert. Finanzprodukte und -beratung sind eher auf Männer abgestimmt und entsprechen daher nicht immer den weiblichen Bedürfnissen und Interessen. Manche Frauen wagen den Schritt an die Börse auch nicht, da sie selbst annehmen, die Börse sei Männersache. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es gibt viele Studien die zeigen, dass Frauen, die investieren, sehr erfolgreich sind. Sie investieren jedoch anders als Männer.
Frauen bevorzugen meist mittel- bis langfristige Investitionen. Dies beruht auf diversen Gründen.
Gerade Frauen jonglieren oft bereits zwischen mehreren Pflichten gleichzeitig, wie Arbeit, Familie, Haushalt, etc. Daher haben viele Frauen schlicht und ergreifend nicht die Zeit, sich laufend mit der Börse auseinander zu setzen.
Auch Unterschiede im Einkommen fallen ins Gewicht. Frauen verfügen oft über ein geringeres Einkommen als Männer. Biologisch bedingt legen Frauen auch eher mal eine Karrierepause ein, insbesondere bei der Geburt eines Kindes. Hinzu kommt die höhere Lebenserwartung von Frauen, welche langfristig orientierte Investitionsentscheidungen erfordert und auch viele Chancen birgt.
Frauen sind von Natur aus vorsichtiger und überlegter als Männer. Oft werden Frauen deswegen fälschlicherweise als risikoscheu bezeichnet, viel treffender ist jedoch der Begriff risikobewusst. Für Frauen ist es wichtig, sich intensiv mit Produkten auseinander zu setzen, bevor sie etwas kaufen. Viele Frauen möchten vollständig über Chancen und Risiken sowie weitere nützliche Informationen Bescheid wissen, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen. Dies erlaubt Frauen, zum Beispiel in Krisenzeiten an den Märkten ruhiger zu bleiben. Sie haben oft mehr Vertrauen in ihre getätigten Investitionen, möglicherweise da sie besser über diese informiert sind.
Dies erklärt durchaus auch die allgemein geringere Transaktionsfrequenz von Frauen gegenüber Männern. Oft wird außer Acht gelassen, dass kurzfristige Investitionen allein durch die hohen Transaktionskosten einiges an Profitabilität einbüßen.
Finanzprodukte, die weniger Risiko mit sich bringen, sind für Frauen ansprechender. Die Gründe hierfür liegen einerseits in der Natur der Frau, beruhen aber durchaus auch auf der bereits erwähnten höheren Lebenserwartung. Sie müssen mehr Wert auf Sicherheit legen. Dies führt durchaus dazu, dass Depots von Frauen in Krisenzeiten besser performen als die von Männern.
Frauen legen auch mehr Wert auf ethische und ökologische Aspekte. Ihr Interesse für nachhaltige Investitionen ist unter anderem durch die vergangenen Finanzkrisen und Umweltkatastrophen bedingt. Was von Männern vielleicht als übertriebene Vorsicht von Frauen abgetan wird, hat dabei durchaus finanzielle Vorteile. Nachhaltige Investitionen sind weniger krisenanfällig, da mögliche Krisenherde präventiv beseitigt werden, um ihren guten Ruf weiterhin zu behalten.
Große Firmen wie Blackrock oder Fidelity Investments haben bereits Abteilungen gegründet, welche sich auf Investitionen für Frauen spezialisieren. Sie haben verstanden, dass die Hälfte der Bevölkerung und deren Geld sonst zum Teil von den Märkten fernbleibt. Auch wir bei Godmode Trader erkennen wie wichtig es ist, gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen von Frauen beim Investieren einzugehen.
Daher besteht das gedankliche Konzept „Börse für jede Frau!“ aus den folgenden Punkten:
- Der Fokus liegt auf mittel- bis langfristigen Investitionen. Es werden hauptsächlich Finanzprodukte vorgestellt, die für Investitionen in diesen Zeithorizonten geeignet sind.
- Die vorgestellten Produkte werden tiefgründig recherchiert, um ein detailliertes Bild zu vermitteln. Die Berichte sollen alle Informationen enthalten, die Frauen vor einer Investitionsentscheidung interessieren bzw. benötigen. Hiermit möchten wir Frauen entlasten und ihnen, wie Männern, eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Analyse bereitstellen.
- Reduzierung des Fokus auf Aktien, um einen ausgeglichenen Überblick über verschiedenste Finanzprodukte (z.B. Berichte über Altersvorsorgeprodukte oder über Immobilienmärkte) zu vermitteln. Ziel ist hierbei die Unterstützung beim Aufbau eines diversifizierten Portfolios, welches Risikostreuung und somit Risikoreduktion bei der Investitionstätigkeit ermöglicht.
- Es sollen auch Anlagestrategien vorgestellt werden, welche dem Risikoprofil von Frauen entsprechen. Damit soll Frauen die Möglichkeit gegeben werden, unter Beachtung ihrer Bedürfnisse, auch an kurzfristigen Trends partizipieren zu können.
- Erstellung einführender Artikel, um jeder Frau den Zugang zur Börse zu ermöglichen. Es geht darum, grundlegende Fragen wie zum Beispiel die Auswahl der richtigen Bank anzusprechen.
Bei diesem Konzept ist es uns natürlich wichtig, Sie mit einzubeziehen. Daher würden wir uns sehr über Anregungen Ihrerseits sowie konkrete Wünsche über Thematiken, die Sie gerne in einem Artikel bzw. einer Artikelserie behandelt sehen würden, freuen.
Ihre
Lisa Hauser
P.S. Selbstverständlich dürfen und sollen auch Männer hier Feedback geben :)
Schon lange suche ich (w) nach Artikeln über Börse & Co., die nicht ein akademisches Paper sind, jedoch trotzdem detailliert genug sind, um nicht nur oberflächlich zu verstehen, auf was es ankommt und was dahinter steckt. Ich freue mich auf diese Artikelreihe und erhoffe mir Wissenswertes über z.B. Erste Schritte, wenn man beschließt, dass man investieren möchte.
Eine wirklich tolle Idee! Weiter so!
Ich finde den Beitrag klasse, Frau Hauser. Es gibt nur zwei Punkte, denen ich aber eher widersprechen möchte:
"Frauen sind von Natur aus vorsichtiger und überlegter als Männer." Von Natur aus wohl eher nicht, denn weder dem Y-Chromosom noch dem höheren Anteil an Testosteron konnten bisher tatsächlich eine höhere Risikobereitschaft nachgewiesen werden. Der verstärkte Hang zur Vorsicht wird aber sehr stark von äußeren Einflüssen geprägt, wie Erziehung, Bildung und wie schon angesprochen: dem geringeren Einkommen, die ein risikoreicheres Investment von vornherein einschränkt. Sonst gäbe es nicht so viele extrem vorsichtige Männer, die noch immer Aktien, etc. verteufeln. ;-)
"Frauen legen auch mehr Wert auf ethische und ökologische Aspekte." Kann ich so gar nicht bestätigen. Wenn es um Geld geht, sind auch Frauen keine Heiligen. Goldminen, Tabak & Alkohol und Rüstung kann man sich gar nicht entziehen, dazu sind die Unternehmen viel zu sehr miteinander verstrickt und abhängig. Wenn man in Technologie investiert, ist man schon automatisch bei der Rüstung dabei. Auch Edelmetalle werden benötigt und in viele verschiedene Branchen geliefert, nur mal als Beispiel.
Ich finde, die Bildung in Sachen Finanzen läßt enorm zu Wünschen übrig und das nicht nur für Frauen. Es gibt noch viel zu viele Menschen, die nicht wirklich wissen, was die verschiedenen Finanzinstrumente sind und für was es sie gibt. Statt Genderprodukte anzubieten, sollte die Verträge transparenter und verständlicher formuliert werden, damit JEDER auch genau weiß, worauf er bzw. sie sich einläßt. Es liegt nicht nicht so sehr am Geschlecht: Viele Ältere glauben, sie dürften nicht mehr investieren, viele Einkommensschwache glauben, sie können nicht investieren. Falsch! Mehr Finanzbildung für ALLE bitte! Klar und deutlich, leicht verständlich und so, dass selbst beim gleichgültigsten Tagträumer interesse geweckt wird.
Im Übrigen bin ich gegen Finanzprodukte, die direkt auf Frauen abzielen. Wenn diese nämlich wie bei den Drogerieprodukten und anderen Gütern einfach nur darauf hinauslaufen, dass sie teurer angeboten werden nur weil sie pink sind und "Für sie" draufsteht, kann ich das als Frau nicht unterstützen. Ich zahle nicht gerne mehr für den gleichen Sachwert und die gleiche Leistung. ;-)
Tja, und immer wenn in einem Beitrag Frauen thematisiert werden, fangen so manche Männer zu heulen an. Während andere Männer solche Artikel nicht nur akzeptieren, sondern als völllig in Ordnung, gar als nötig erachten, melden sich leider immer nur die Nörgler zu Wort, nicht weil ihnen das Thema auf die Nerven ginge. Nein. Weil sie es einfach nicht hören WOLLEN.
Also, Frau Hauser; bitte weiter so! Alles Gute!
Die Formulierung von Kayo8 ist sicher daneben. Der Kern fuer mich trifft aber zu. Ich bin unternehmerisch an unterschiedlichen Fronten. Den Hype der letzten Jahre, dass Frauen fuer Frauen Business machen ist schon etwas anstrengend. Man muss nicht an jeder Ecke nach Gleichberechtigung schreien, wenn es eigentlich etwas ganz normales sein soll!
Das es oftmals nicht so ist muss man eingestehen. Das Problem wird wahrscheinlich aber nicht nur durch eine Bewegung von Frauen fuer Frauen geloest, sondern nur mit Maennern #heforshe (great campaign). Es wird wohl eher eine Generationsloesung in dem es vollkommen normal sein wird....
Ich hoffe der Artikel wird eher sachlich und Boersenbezogen sein. Gerne mit Bezug wie man als Frau drueber denkt. Wenn es in die Richtung Gender-Problems, Politisch oder Gesellschaftskritisch wird, dann bin ich raus. Fuer mich macht eine Frau nichts anderes an der Boerse als Maenner. Sie handeln. Wie auch Maenner hat jeder einer unterschiedliche Strategie und Sichtweise.
Anyway... Viel Spass beim Praktikum und Erfolg mit der Serie!
Geht der Gender-Scheiß hier jetzt auch los ?
Ich bin sehr gespannt auf die Artikelserie zum Thema „Börse für jede Frau!“. Bestimmt können daraus auch Männer viel lernen!