Kommentar
08:30 Uhr, 16.01.2008

Wenn der Nikkei aus der Reihe tanzt

Erwähnte Instrumente

  • Multi Relax Bonus Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  

Kaum ein Emittent kommt derzeit ernsthaft um das Thema „Multi-Bonus“ herum. Zu offensichtlich schwebt das sprichwörtliche Abgeltungssteuer-Gespenst über dem Zertifikatemarkt und nötigt den Anbietern bei ihren Neuprodukten immer attraktivere Renditeversprechen für einen immer kürzer werdenden Zeitraum bis Ende Juni 2009, dem Ende der steuerlichen Übergangsfrist für Zertifikate, ab. So ist der Kampf um die letzten steuerfreien Renditen entbrannt und wird wohl noch solange andauern, bis die Einhaltung der 12-monatigen Spekulationsfrist ab Juli dieses Jahres nicht mehr realisierbar ist. Das Ergebnis ist eine kaum noch überschaubare Anzahl an Produkten meist auf diverse Einzeltitel, deren Entwicklung für den Anleger häufig sehr schwer einzuschätzen ist.

Wer sich etwas fokussierter dem Multi-Thema nähern möchte, könnte derzeit auf die Indexlösung setzen. Genaugenommen handelt es sich dabei um den viel zitierten sogenannten Weltbasket, der die drei großen Aktienmärkte Europa, USA und Japan, repräsentiert durch den Euro STOXX 50, S&P 500 und den Nikkei 225, vereint. Gerade jetzt, wo der asiatische Vertreter mit unter 14.000 Punkten den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren aufweist und gegenüber den beiden anderen zum Spielverderber geworden ist, ergeben sich mit den bereits vor fast zwei Jahren aufgelegten Relax-Bonus-Zertifikaten der Société Générale und HypoVereinsbank möglicherweise interessante Einstiegsgelegenheiten, auch wenn der Steueraspekt aufgrund der rund zwei- bzw. dreijährigen Restlaufzeit hier sowieso keine Rolle spielt.

Während seit Emission im April 2006 bei den beiden Papieren der ursprünglich 50-prozentige Puffer bei Euro STOXX 50 und S&P 500 noch um ca. acht Prozent ausgebaut werden konnte, ist er beim Nikkei inzwischen auf „nur“ noch knappe 40 Prozent zusammengeschmolzen, wobei die Barrieren hier zwischen 8500 und 8650 Indexpunkten liegen, einem Niveau das noch aus dem Crashjahr 2003 stammt. Auf der anderen Seite haben sich die maximalen Renditechancen inzwischen auf fast 45 Prozent bei der Socgen und über 29 Prozent bei der HVB erhöht, was einer jährlichen Rendite vor Steuern von immerhin rund 14 Prozent entspricht.

Der Börse Go Tipp:

Auch wenn angesichts der aktuell angeschlagenen Marktsituation weitere Abschläge nicht ausgeschlossen werden können, bieten die beiden „Index-Multis“ dennoch ein immer noch vertretbares Risiko für Anleger, die das Einzelaktienrisiko scheuen. Auf der anderen Seite ergeben sich deutlich gegenüber Emission gestiegene Bonusrenditen, die bei einer Haltedauer über den 30.06.2009 hinaus dann allerdings mit dem Finanzamt geteilt werden müssen.

Relax Bonus-Zertifikat auf 3 Welt-Indices

Emittent/WKN:

Société Générale / SG0GA9

Laufzeit:

28.12.2010

Preis: (15.01.08)

Geld / Brief: 92,14 € / 93,14 €

Relax Bonus-Zertifikat auf 3 Welt-Indices

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV1A4U

Laufzeit:

21.12.2009

Preis: (15.01.08)

Geld / Brief: 95.00 € / 96,00 €

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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