Kommentar
20:00 Uhr, 22.01.2018

"Weltboom, wie man ihn noch nicht erlebt hat!"

Die Aktienmärkte haben noch massives Aufwärtspotenzial, sagt der berühmte Ökonom Arthur B. Laffer auf der ZfU-Kapitalmarkttagung Zürich.

Viele Anleger erwarten, dass die durch den Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump befeuerte Rally am US-Aktienmarkt bald ihr Ende findet. Doch der berühmte Ökonom Arthur B. Laffer widerspricht und sieht im Gegenteil den Boom noch ganz am Anfang.

"Das ist der Beginn eines Weltbooms, wie man ihn noch nicht gesehen hat", sagte der Ökonom bei der ZfU-Kapitalmarkttagung Zürich am Montag. Verantwortlich sei die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, die Laffer als das "wichtigste Gesetzeswerk" seit 30 Jahren bezeichnet. Niedrigere Unternehmens-und Einkommenssteuern seien die Haupttreiber für zusätzliches Wachstum. Die Steuersenkungen würden zu einer erheblichen Mehrdynamik der US-Wirtschaft führen. Die US-Wirtschaft könne dieses Jahr um 3,5 Prozent und nächstes Jahr sogar um vier Prozent wachsen, so Laffer.

Laffer gilt als prominenter Unterstützer der Republikaner und von US-Präsident Donald Trump. In den Wirtschaftswissenschaften machte er sich vor allem durch die sogenannte Laffer-Kurve einen Namen. Die Laffer-Kurve zeigt, dass die Staatseinnahmen durch Steuersenkungen nicht sinken müssen, sondern sogar steigen können. Denn hohe Steuersätze führen zu weniger wirtschaftlicher Dynamik und können damit zu Mindereinnahmen führen. Im Gegenzug können Steuerentlastungen die wirtschaftliche Aktivität erhöhen und damit auch die Steuereinnahmen befördern.

Durch die Steuerreform von US-Präsident Trump werde zwar die effektive Rate der Unternehmensbesteuerung in etwa gleich bleiben, sagte Laffer. Denn obwohl bisher formal ein Steuersatz von 35 Prozent galt, zahlten die US-Unternehmen effektiv im Schnitt nur etwa 13 Prozent Steuern auf ihre Gewinne. Durch die veränderte Besteuerung, bei der die Steuerrate auf 21 Prozent sinkt, wird sich nach Einschätzung von Laffer aber das Verhalten der Unternehmen deutlich ändern, weil andere Anreize gesetzt werden. So werde es zu massiven Repatriierungen von Auslandsvermögen in die USA und entsprechenden Investitionen kommen. Die riesige Industrie rund um Steuervermeidung werde hingegen verschwinden.

US-Präsident Donald Trump wisse ganz genau, was er tue und wer er ist, sagte Laffer. In dieser Beziehung ähnele Trump auch Ronald Reagan. Trumps Steuerpolitik sei aber wesentlich besser als Ronald Reagans Maßnahmen. So habe Reagan seine Steuersenkungen viel zu spät eingeführt.

Auch der Boom an den Finanzmärkten dürfte sich nach Einschätzung von Laffer fortsetzen. Speziell der Immobilienmarkt werde stark expandieren. Die Aktienmärkte hätten massives Aufwärtspotenzial und er selbst sei "voll investiert", sagte Laffer.

GodmodeTrader-Chefredakteur Daniel Kühn befindet sich auf der ZfU-Kapitalmarkttagung Zürich und berichtet live auf Guidants News. Dieser Bericht basiert auf seinen Meldungen.

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35 Kommentare

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  • Unbedingt
    Unbedingt

    Nun ja, wenn die Unternehmen im Mittel bisher von 35% Steuern 22% durch Absetzungen eingespart haben, was bleibt dann von 21% für den Staat übrig? Falls nicht gleichzeitig gesetzliche Beschränkungen greifen so gut wie nichts. Auch das Vertrauen auf die einseitigen Wirkungen von Zöllen auf Importe ist nicht gerechtfertigt. Zölle werden von den Verbrauchern bezahlt, nicht von den Exporteuren, das wird gerne übersehen. Auch wenn die USA einiges produzieren, das man überall auf der Welt um jeden Preis besitzen möchte, bin ich wenig zuversichtlich, dass das ausreicht. Und die allerschlimmste Folge der Trump-Politik könnte sein, dass nachher ein Präsident vom Typ Sanders an die Macht kommt.

    16:47 Uhr, 23.01. 2018
  • Rudi1
    Rudi1

    Weltboom, es konnte sich aber noch keine Ökonomische Betrachtung von der Realität abkoppeln. Und diese zeigt das wir in den letzten mehreren Hundert Jahren zwar immer einen Boom von ca. 100 Monaten hatten längster 119 vor 2. WK. im schnitt aber immer 95 - 105 Monate, aber auch Baissephasen hatten und jetzt haben wir bereits 105 - 110 Monate je nach Rechnungsweisse, somit sollte die Boomphase auslaufen (zumindest sehr gefährdet sein). Das soll natürlich nicht heissen das noch weitere 1 - 2 Jahre Boomphase folgen können, aber mit jedem weiteren Monat erhöht sich nur die Rückschlagsgefahr. Beachtet nicht nur USA auch sollte man China nicht aus dem Auge lassen!

    10:29 Uhr, 23.01. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • Billabong
    Billabong

    Hoeli, richtig die Amis sind total verschuldet, Studienkredite, Autokredite, etc. Die Sache in Deutschland, die haben doch mal ne Umfrage gemacht, die Deutschen sparen halt noch gerne. Wenn der Ami sich auf Teufel komm raus Sachen kauft, die er sich eigentlich nicht leisten kann, gibt es dem Deutschen den gleichen emotionalen Kick, wenn er was zur Seite legt. Dieses Verhalten findet der Herr Draghi gar nicht lustig. ;-)

    10:19 Uhr, 23.01. 2018
  • maykaefer
    maykaefer

    So So, der Immobilienmarkt wird besonders expandieren. Der beste Indikator für den amerikanischen Immobilienmarkt ist meiner Ansicht nach der Lumber Preis (Bauholz) und der hat in den letzten sechzig Jahren exakt am Immobilienpreishoch gedreht. Bei exakt 400 Dollar. Da ist er angekommen und da hat er auch schon gedreht. Die Preise für Wohnimmobilien sind in letzten 8 Wochen um 15% eingebrochen. Reines Wunschdenken !!!

    07:58 Uhr, 23.01. 2018
  • JürgenSK
    JürgenSK

    Da werden noch viele leichtsinnig investieren, die Lage ist bei weitem nicht so sicher wie es scheint. Die Saudis und der Iran können jederzeit aneinander geraten, der hochschiessende Ölpreis ( vor allem wenn die gegenseitig die Ölbestände bombardieren), würde dann Markt schlimmer kollabieren lassen als 2008....dann gibts lange Gesichter..irgendwas grösseres wird dieses Jahr wohl passieren....Also lieber kleine schnelle Gewinne mit ein paar Longs auf den Dax, also gross in Aktien gehen...

    23:49 Uhr, 22.01. 2018
  • Arktishecht
    Arktishecht

    Als im Jahre 2008 durch die Fehlentscheidung der amerikanischen Regierung das Unternehmen Lehman Brothers Insolvenz anmelden musste und e r s t danach jenen ein Licht aufgegangen ist, dass dieses eine Unternehmen weltweit verquickt war und riesen Probleme sich auftaten, kam meinerseits damals der Ausspruch, dass sich ein gigantisches Börsenszenario auftut. Das damalige ungläubige Lächeln ist inzwischen bei einigen Experten in der Gegenwart angekommen....immerhin 10 Jahre Anlaufzeit sind vergangen und was ich so alles lesen darf, Junge, Junge, Junge......Experten wohin man/frau schaut.

    17:20 Uhr, 22.01. 2018
  • Kasnapoff
    17:04 Uhr, 22.01. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Steuersenkungen begünstigen zwar das Wirtschaftswachstum und die Mehrung des allgemeinen Wohlstands einer Volkswirtschaft. Sie führen allerdings lediglich in einen trügerischen Boom, wenn der Staat seine Ausgaben nicht entsprechend senkt. Trump senkt die Staatsausgaben aber nicht. Daher wird die Verschuldung des Staates zunehmen und es kommt früher oder später zu einer starken Korrektur, die eine Spur der Verwüstung hinterlässt.

    16:54 Uhr, 22.01. 2018
  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    Die Amerikaner sind wohl einfach um ein vielfaches zuversichtlicher als wir Europäer. Was mir längst zu teuer ist ist für die geradezu ein Schnäppchen. Während für mich die letzten Jahre schon ein "Weltboom" war beginnt er bei denen erst noch.

    16:24 Uhr, 22.01. 2018
  • Kahroba
    Kahroba

    Was der Laffer komplett vergisst, ist das Geld nicht ausreicht um ein Boom zu befeuern. Es werden einfach Spezialisten fehlen um den Erfolg herbei zu führen. Allein in DE gehen jedes Jahr Abermilliarden deshalb verloren.

    16:22 Uhr, 22.01. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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