Weizen - Überraschende Daten beflügeln Preise

Der Weizenpreis hat sich innerhalb von nur zwölf Handelstagen um einen Dollar oder 16 Prozent auf 7,48 Dollar pro Bushel verteuert. Auslöser war das US-Landwirtschaftsministerium USDA, das unvorhergesehen sonst geheime Zwischenschätzungen veröffentlichte. Sie gaben neue Hinweise auf die Schäden, die die diesjährigen Überflutungen im Mississippi-Delta bei Sommerweizen verursacht haben.

Die Märkte nahmen die Daten zum Anlass, auf eine geringer als erwartete Ernte im Herbst bei dem so genannten Hard Red Sommerweizen zu spekulieren. Dieser wird in der Region vorwiegend angebaut.

Das Angebot dieser Weizensorte, die verwendet wird, um Brotmehl herzustellen, ist nach der Dürre in Texas, Oklahoma und anderen US-Bundesstaaten im vergangenen Jahr knapp geworden. Die neuen Daten des USDA zeigen, dass knapp mehr als eine Million Hektar Land in diesem Jahr nicht mit Hard Red Sommerweizen bewirtschaftet wurde. Die Zahl überraschte die Märkte, da sie deutlich über den bisherigen Schätzungen des USDA lagen.

Berichten des "Wall Street Journal" zufolge ist die Veröffentlichung der Zahlen darauf zurückzuführen, dass das USDA in die Kritik kam, die Märkte wegen seiner nur monatlichen Wachstumsberichte zu spät zu informieren. Anfang diesen Jahres haben Händler die Herausgabe der Zwischenschätzungen des Ministeriums unter dem "Freedom of Information Act" verlangt. Dieses Gesetz gibt jedem US-Bürger das Recht, Zugang zu Dokumenten der Exekutive der Regierung der Vereinigten Staaten zu verlangen. Die vor einer Woche veröffentlichten Zwischenschätzungen wären sonst erst im Wachstumsbericht im Oktober verfügbar gewesen.

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