Kommentar
10:47 Uhr, 09.05.2014

Weibo: Ist Twitter wirklich von gestern?

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Mit Weibo macht sich ein weiteres Internetunternehmen aus China auf auch außerhalb des Heimatmarktes für Furore zu sorgen. Allerdings zeigt die Vergangenheit, dass ein Erfolg alles andere als garantiert ist.

Wenn Investoren hierzulande an erfolgreiche Technologiefirmen denken, kommen ihnen überwiegend US-Konzerne in den Sinn, die im kalifornischen Silicon Valley beheimatet sind. Allerdings haben sich längst auch High-Tech-Firmen aus China einen Namen gemacht. Die größte Aufmerksamkeit genießt der erwartete Börsengang des Internet-Giganten Alibaba. Dass es jedoch viele weitere potenzielle Erfolgsgeschichten gibt, zeigt das bereits erfolgte IPO des chinesischen Twitter-Pendants Weibo. Dieses möchte seinen US-Konkurrenten angesichts der bereits registrierten Nutzerzahlen möglichst schnell vergessen machen. Immerhin konnte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAU) bei Weibo laut Angaben vom 17. April im ersten Quartals gegenüber dem Vorquartal um 11,4 Prozent auf 143,8 Millionen Nutzer gesteigert werden. Gleichzeitig zeigt die Konkurrenz Schwächen.

Die Marktreaktionen auf die jüngsten Quartalsergebnisse von Twitter zeigen, dass sich offenbar immer mehr Anleger von dem Kurznachrichtendienst abwenden. Aus diesem Grund notierte die Twitter-Aktie zuletzt sogar unter dem Niveau, das das Papier bei seinem Börsendebut im November 2013 verbuchen konnte. Gerade bei den wichtigen Nutzerzahlen hatte Twitter enttäuscht. Laut Unternehmensangaben vom 29. April wurden zwischen Januar und März 2014 rund 255 Millionen monatlich aktive User gezählt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 25 Prozent. Allerdings fiel die Zuwachsrate damit erneut, nachdem diese im Schlussquartal 2013 bei 30 Prozent und im Quartal davor noch bei 39 Prozent gelegen hatte.

Daher lief es für Twitter an der Börse zuletzt alles andere als blendend. In der gleichen Zeit sorgte Weibo mit seinem Debut an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq Mitte April für Aufsehen. Zwar konnte das Unternehmen anfänglich nicht so viele Aktien platzieren, wie man es sich gewünscht hatte. Auch beim Ausgabepreis mussten einige Abstriche vorgenommen werden. Allerdings standen die ersten Handelstage im Zeichen rasanter Kurszuwächse. Doch gleichzeitig zeigten sich auch die möglichen Wachstumshindernisse, die Weibo daran hindern könnten, sich auch außerhalb Chinas zu einem erfolgreichen Dienst zu entwickeln. Während das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 2009 ein rasantes Wachstumstempo hinlegen konnte, muss sich der größte chinesische Kurznachrichtendienst, genauso wie alle anderen Internetunternehmen den Zensurbestimmungen in der Volksrepublik anpassen.

Die Zensurbestimmungen in China sind einerseits dafür verantwortlich, dass sich dortige soziale Netzwerke frei von Facebook und Twitter entwickeln können. Allerdings ist es für diese Firmen auch mit hohen Kosten verbunden, alle Bestimmung zu erfüllen. Außerdem sollten Anleger gewarnt sein, da nach einem anfänglichen Hype an den Börsen auch schnell der Absturz folgen kann. So erging es dem chinesischen Facebook-Pendant Renren, dessen Aktie seit dem IPO in New York im Jahr 2011 deutlich an Wert verloren hat. Im Fall von Weibo muss sich die Geschichte nicht wiederholen. Allerdings sorgt ein Bericht der „South China Morning Post“ vom 8. April für wenig Optimismus. Demnach werden etwas mehr als 90 Prozent aller Nachrichten von gerade einmal rund 5 Prozent der Nutzer generiert. Dies legt den Schluss nahe, dass Weibo mit vielen wenig bis gar nicht aktiven „Zombie“-Accounts zu kämpfen hat, was wiederum für die Werbeindustrie wenig attraktiv ist.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Weibo-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT4CX1) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,07, die Knock-Out-Schwelle bei 14,75 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende Kurse der Weibo-Aktie setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT4CX6, aktueller Hebel 2,43; Knock-Out-Schwelle bei 23,70 US-Dollar) die Gelegenheit.

Stand: 08.05.2014

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