Kommentar
09:45 Uhr, 19.08.2013

Was, wenn das Fed im September anzieht?

Am 14. August schrieb ich unter diesem Link:

"Man kann den S&P 500 Index nun long handeln mit einem Stopploss unterhalb 1550 Punkten. Das Ziel ist, den Stopploss irgendwann auf das Einstiegsniveau setzen zu können."

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf eingehen, wie ich denn, wo die Probleme in den USA immer noch nicht gelöst sind, denn nur eine solche Prognose machen könne. Zunächst einmal muss man natürlich festhalten: Der Trade, den ich oben vorgestellt habe, kann natürlich schief gehen, wenn die Vola steigt kann der Index natürlich auch wieder zurücklaufen. Wenn er unter 1550 fällt wäre das aber im größeren Kontext ein Fehlausbruch über ein Allzeithoch - und dann bin ich bei all jenen, die davor warnen, dass es einen kleinen oder größeren Crash geben könnte. Denn Fundidaten hin oder her - wenn die Lawine rollt, dann hält sie niemand mehr auf. Ich bin seit Anfang 2012 bullisch. Der DAX stand damals bei 6000 Punkten. Die Gründe, die mir damals vorgeworfen wurden, warum meine bullische Haltung zum Aktienmarkt falsch sein soll, sind die gleichen wie die heutigen (die Probleme sind ja noch nicht gelöst...). Aber was ist in der Zwischenzeit passiert? Der Markt ist massiv gestiegen. Natürlich kann meine Begründung falsch sein, und das Ergebnis (steigender Aktienmarkt) ist nur auf die Liquiditätsflut zurückzuführen. Ich denke aber nicht, dass das der Fall ist. Natürlich spielt die Liquidität eine Rolle. Sie hat das systemische Risiko gesenkt. Und zwar den Teil des systemischen Risikos, der durch die Zentralbanken behoben werden kann, also die Liquidität der Banken wurde wieder hergestellt, sodass Zwangsliquidierungen von Wertpapieren und Beteiligungen obsolet wurden. Jetzt haben wir es noch mit einem Solvenzrisiko zu tun, vor allem im Bankensektor. Wir sind gerade inmitten einer Konsolidierung des Sektors. Ich denke aber, dass es dem großen Rest der Privatwirtschaft ganz gut geht, wir haben 13 Jahre der Krise hinter uns und die Unternehmen, die jetzt noch da sind und profitabel sind sind stärker denn je aufgestellt. Ich finde das Tapering des Fed wird immer noch falsch verstanden. Wenn die geldpolitischen Lockerungsprogramme zurückgefahren werden, dann konjunkturabhängig, also wird meiner Meinung nach in letzter Instanz die Ankündigung einer Einschränkung des QE-Volumens so wirken wie richtig gute Wirtschaftsdaten: Gold wird einbrechen und Aktien werden steigen, weil die Märkte sich eben NICHT gegen die Fed stellen werden. Daher ist es aus meiner Sicht die richtige Strategie, Gold jetzt bei der laufenden Erholung zu verkaufen und amerikanische und europäische Aktien bei der jetzt vielleicht anlaufenden Korrketur zu kaufen. Das ist meine Meinung zu den Dingen und der Markt gibt mir bislang Recht. Daher halte ich da auch daran fest...wir werden im DAX über 10.000 gehen und bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir Kurse sehen, die noch viel viel höher sein werden...

Lesen Sie, was andere Leser zu meiner S&P-500-Prognose schreiben: Klicken Sie hier.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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