Warnung von BMW schockt Autobranche
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DJ XETRA-SCHLUSS/Warnung von BMW schockt Autobranche
FRANKFURT (Dow Jones) - Schwächer hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Ein Reihe von Hiobsbotschaften aus der deutschen Industrie verdarb die Laune: So schockte BMW mit einer Gewinnwarnung den Markt, dazu wird VW ihre Job-Garantien aufkündigen. Und bei den deutschen Chemiewerten sah der Branchenverband VCI kein Licht am Ende des Tunnels.
Übergeordnet standen die Börsen im Bann der anstehenden Zinsentscheidungen in Europa und den USA. Mit Spannung wird auf die neuen US-Inflationsdaten gewartet: bis zu ihrer Vorlage am Mittwoch dürften sich Anleger am breiten Markt zurückhalten, hieß es im Handel. Dazu stand das TV-Duell Harris-Trump in den USA in der Nacht im Fokus.
Der DAX verlor 1,0 Prozent auf 18.266 Punkte. Der Umsatz schoss in der Schlussauktion um über 1,2 Milliarden Euro nach oben. "Vor allem US-Anleger verlassen deutsche Aktien", sagte ein Händler.
BMW schockt Autosektor
Mit einem Kurseinbruch von 11,2 Prozent bei BMW reagierten Anleger auf gleich zwei schlechte Nachrichten: zum einen muss die Marge wegen Rückrufen von Bremssystemen gesenkt werden auf 6 bis 7 Prozent, während der Markt über 9 Prozent erwartet hatte. Schlimmer sei, dass auch die Auslieferungprognose nach unten genommen wurde, nachdem zuvor ein leichter Anstieg erwartet worden war.
Von RBC Capital Markets hieß es dazu, die Warnung unterlaufe die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr. "Das ist ein operatives Problem und kappt natürlich sämtliche Analystenerwartungen über Absatzsteigerungen", so ein Händler. Daher steckten die BMW-Aussagen den gesamten Sektor an.
VW machten die Krise der deutschen Autoindustrie dann noch deutlicher und kündigten die Job-Garantie für ihre Arbeiter. Alle Autohersteller in Europa standen unter Druck: VW (-3,4%) und Mercedes-Benz (-4,9%) im DAX, auch europäische Volumenhersteller wie Stellantis und Renault sowie deren Zulieferer wie Valeo fielen allesamt um die 4 Prozent.
Continental brachen als der Hersteller der BMW-Bremse um 10,5 Prozent ein, Schaeffler um 3,5 Prozent. Conti bildet Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Aktien der Chemie-Branche litten neben den schlechten Nachrichten von ihren Autokunden auch unter der Herbstprognose des Branchenverbandes VCI. Für das zweite Halbjahr rechnet er mit einer Verschlechterung der Geschäfte. Im Inland sei nur eine Belebung in "homöopathischen Dosen" zu erwarten. BASF verloren 2,5 Prozent, Bayer 3,7 Prozent und Wacker Chemie 2,1 Prozent.
Renk fielen an ihrem Kapitalmarkttag um knapp 5 Prozent. Der Langfristausblick des Getriebeherstellers überzeugte Anleger nicht: Der Umsatz soll jährlich um rund 15 Prozent steigen und bald die Marke von 2 Milliarden Euro erreichen. Vergangenes Jahr waren es 926 Millionen Euro.
Immowerte vorn dank Zinsen - US-Inflation im Blick
Immobilienaktien behaupteten sich als einzige Branche gegen das Minus. Im DAX stiegen Vonovia um 2,2 Prozent, Aroundtown sogar um 14 Prozent dank Zinssenkungshoffnungen. Bei den US-Verbraucherpreisen hofft man am Mittwoch auf Signale für die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Die Meinungen gehen auseinander, ob die Fed die Zinsen nur um 25 Basispunkte oder gleich 50 Basispunkte senken wird. Bei der EZB am Donnerstag wird eine Senkung um 25 Basispunkte als sicher vorausgesetzt.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 18.265,92 -1,0% +9,12% DAX-Future 18.231,00 -1,2% +4,91% XDAX 18.208,21 -1,5% +8,59% MDAX 25.193,61 -0,0% -7,16% TecDAX 3.248,32 -0,3% -2,67% SDAX 13.323,55 -0,4% -4,56% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 135,00 +43 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 11 29 0 3.812,8 75,0 44,4 MDAX 19 29 2 368,8 32,1 18,5 TecDAX 12 17 1 727,4 15,5 11,8 SDAX 28 38 3 79,2 5,9 4,7 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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