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08:08 Uhr, 16.06.2006

VW-Markenchef bittet Beschäftigte um Unterstützung <br />

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Bei der Betriebsversammlung im Volkswagen Werk Wolfsburg hat der Vorstandsvorsitzende der Marke Volkswagen, Dr. Wolfgang Bernhard, die Beschäftigten eindringlich um Unterstützung bei der Restrukturierung des Unternehmens gebeten. "Wir bauen tolle Autos. Bei den Kosten sind wir aber noch weit von unseren Zielen entfernt", sagte Bernhard am Donnerstag vor über 18.000 Volkswagen Mitarbeitern. "Ziehen Sie mit uns an einem Strang. Helfen Sie mit, diesen Standort wieder fit zu machen, damit Ihre Arbeitsplätze sicher sind", appellierte Bernhard.

Weil die westdeutschen Werke einen dreistelligen Millionenverlust machten, sei der Bau von wettbewerbsfähigen Autos und Komponenten dort unter den heutigen Bedingungen teilweise nicht mehr möglich. Die Arbeitskosten in Wolfsburg lägen mehr als ein Drittel über denen in anderen deutschen Automobilwerken.

Bernhard verwies auf die bereits erreichten Einsparungen bei den Materialkosten, auf die Verbesserungen in der Produktion und die Reduzierung der Grundkosten in allen Unternehmensbereichen. "Jetzt müssen wir auch die Arbeitskosten wettbewerbsfähig machen. Wenn wir das schaffen, lassen sich Autos auch in Wolfsburg zu wettbewerbsfähigen Kosten produzieren", sagte der Markenchef vor der Belegschaft. "Sichere Arbeitsplätze kommen von Wettbewerbsfähigkeit."

Volkswagen Mitarbeiter bekämen für 28,8 und 30 Stunden Wochenarbeitszeit dasselbe Entgelt wie andere Automobilbeschäftigte für 35 Stunden. "Unter solchen Bedingungen kann auf längere Sicht in Deutschland niemand Autos bauen. Wir wollen den Golf auch künftig in Wolfsburg fertigen, aber nur, wenn das Unternehmen nicht bei jedem verkauften Auto drauf legt. Deshalb müssen neben vielen anderen Punkten auch die Arbeitskosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden", sagte Bernhard. Trotz der ernsten Situation solle künftig kein Mitarbeiter weniger Jahreseinkommen in der Tasche haben. Die 35-Stunden-Woche solle zudem nur schrittweise dann eingeführt werden, wenn auch tatsächlich genug Aufträge für die verlängerte Arbeitszeit vorliegen.

Mit neuen Modellen, erhöhter Produktivität, niedrigeren Produktionskosten und ausgelasteten Werken werde es gelingen, Volkswagen nachhaltig zukunftsfähig zu machen, erklärte Bernhard. Dazu gehöre auch, einen einheitlichen Haustarifvertrag für Volkswagen, Auto 5000, Auto Vision und weitere Tochterunternehmen zu entwickeln. "Dadurch bekommen wir die Flexibilität, die wir im modernen Automobilbau brauchen, der in einem unerbittlichen internationalen Wettbewerb steht."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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