VW-Investoren kritisieren zur Hauptversammlung Strategie bei Elektroautos
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FRANKFURT (Dow Jones) - Volkswagen sieht sich bei der Hauptversammlung mit andauernder Kritik an der strategischen Ausrichtung vor allem hinsichtlich des Produktangebotes konfrontiert. "Die Modellpalette mit den zahlreichen Varianten muss weiter ausgedünnt werden", sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment laut vorab verbreitetem Redetext. Der Wolfsburger Konzern müsse weniger komplex und letztlich schneller werden. "Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von VW müssen effizienter und produktiver eingesetzt werden", forderte Speich zudem.
Portfoliomanager Janne Werning von Union Investment zufolge tut sich der Konzern bei der Transformation zur Elektromobilität schwer. Es sei dringend geboten, den Erfolg des Golfs auf Elektrofahrzeuge zu übertragen. "Ein 'Volks-Wagen' im Elektrobereich fehlt. Das ist nicht nur für die Absatzzahlen besorgniserregend", so Werning laut vorab verbreitetem Redetext. Ab 2025 verschärfe Brüssel die CO2-Ziele für die Branche. "VW müsste dafür seinen Elektro-Anteil massiv steigern. Angesichts Ihres Produktportfolios dürfte das jedoch schwierig werden - denn außerhalb von China kaufen Ihre Kunden überwiegend Verbrenner." Nun drohten Milliardenstrafen.
VW hat ein Einstiegsmodell für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt. Bisherigen Planungen zufolge soll es aber noch dauern - das mit dem Arbeitstitel ID.1 benannte Modell für rund 20.000 Euro dürfte erst 2027 auf den Markt kommen.
Kritik äußern Investoren anlässlich der digital stattfindenden Hauptversammlung am Mittwoch auch beim Thema Menschenrechte. "Wir sehen die Aktivitäten von VW in Xinjiang - wie auch die anderer Unternehmen - mit großer Sorge", sagte Werning. Nach Berichten über Zwangsarbeit beim Bau einer Teststrecke dränge sich der Verdacht auf, dass CEO Oliver Blume das Thema "allenfalls halbherzig" angehe. VW müsse sicherstellen, dass seine Lieferketten sauber seien, so Speich. "Dies gilt gleichermaßen für Unternehmen, an denen Volkswagen beteiligt ist. Die Einhaltung von Menschenrechten ist nicht verhandelbar. Uns fehlt Transparenz", ergänzte der Deka-Experte.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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