VW erwägt nun Übernahme von Porsche
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Hamburg (BoerseGo.de) - Die angeblichen Probleme bei Porsche bei der Finanzierung der VW-Übernahme haben offenbar zu einer Verschiebung der Machtkonstellation geführt. Volkswagen lote nun seinerseits den Kauf des Sportwagenherstellers Porsche aus, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). "Finanzvorstand Pötsch rechnet", sagte ein Insider gegenüber der Zeitung. Grund für den VW-Vorstoß seien die großen Probleme von Porsche, den Übernahmeplan zu finanzieren.
Porsche hält nach monatelangen Aktienkäufen 50,8 Prozent an VW und strebt offiziell weiter die Übernahme von mindestens drei Vierteln der Anteile an. Schon jetzt belaufen sich die Nettoschulden der Stuttgarter aber auf 9 Milliarden Euro. Die Zinszahlungen zehren den operativen Gewinn weitgehend auf. Eine Aufstockung würde den Konzern weitere Milliarden kosten, ohne dass er für Zinszahlungen und Tilgung Zugang zu Volkswagens Barreserven bekäme. Gegen einen dafür notwendigen Beherrschungsvertrag, der normalerweise ab 75 Prozent möglich ist, hat das Land Niedersachsen indirekt ein gesetzliches Vetorecht.
Eine Porsche-Übernahme durch Volkswagen würde zwar auch weiter zu einer Fusion der beiden Autokonzerne führen - allerdings dann mit dem deutlich umsatzstärkeren Dax-Konzern in der Führungsrolle. Wie ein solches Konstrukt im Detail aussehen könnte, sei allerdings noch vollkommen unklar.
Ob der Plan eine Chance hat, hängt laut FTD von den Familien Porsche und Piëch ab, denen praktisch sämtliche Stammaktien von Porsche gehören. Deren Wert legte am Mittwoch leicht um 0,5 Prozent zu und betrug insgesamt rund 8,33 Milliarden Euro. VW war am Mittwoch an der Börse rund 75,6 Milliarden Euro wert.
Parallel versuche das Porsche-Management um Vorstandschef Wendelin Wiedeking und Finanzchef Holger Härter, den alten Plan zu retten und frisches Geld für die Aufstockung der Anteile und die Entschuldung des Sportwagenbauers zu organisieren. Porsche hoffe dabei, dass die EU das Vetorecht Niedersachsens mittelfristig kippt.
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