Kommentar
12:15 Uhr, 30.07.2021

Vorurteil: Sind Kleinanleger wirklich so dumm?

Kleinanleger kaufen gerne dann, wenn die Kurse hoch sind und verkaufen, wenn sie tief stehen – so das Vorurteil. Aber stimmt das überhaupt?

Das Anlageverhalten von Kleinanlegern wird gerne als Beispiel für das herangezogen, was man nicht tun sollte. Im englischsprachigen Raum werden Privatanleger auch als „dumb money“, als dummes Geld bezeichnet. Das ist nicht gerade schmeichelhaft und keiner wird gerne als dumm bezeichnet. Viele Kleinanleger fühlen sich zu Unrecht abschätzig behandelt und liegen damit nicht falsch. Das Problem an der Sache ist, dass die Gruppe an Kleinanlegern sehr heterogen ist. Wer ein kleines Depot hat, ist ein Kleinanleger. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich dieser Anleger auch wie ein typischer Kleinanleger verhält. Wenn vom dummen Geld die Rede ist, bezieht man sich auf eine Untergruppe von Privatanlegern. Dies sind Anleger, die sich mit der Börse eigentlich nicht auseinandersetzen. Sie wissen nicht, wo der Dax heute steht oder wo er im letzten Quartal stand. Sie verfolgen die Kursentwicklung nicht im Detail, betreiben kein Research und haben sich über Handelsregeln nie informiert.

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