Kommentar
12:15 Uhr, 30.07.2021

Vorurteil: Sind Kleinanleger wirklich so dumm?

Kleinanleger kaufen gerne dann, wenn die Kurse hoch sind und verkaufen, wenn sie tief stehen – so das Vorurteil. Aber stimmt das überhaupt?

Das Anlageverhalten von Kleinanlegern wird gerne als Beispiel für das herangezogen, was man nicht tun sollte. Im englischsprachigen Raum werden Privatanleger auch als „dumb money“, als dummes Geld bezeichnet. Das ist nicht gerade schmeichelhaft und keiner wird gerne als dumm bezeichnet. Viele Kleinanleger fühlen sich zu Unrecht abschätzig behandelt und liegen damit nicht falsch. Das Problem an der Sache ist, dass die Gruppe an Kleinanlegern sehr heterogen ist. Wer ein kleines Depot hat, ist ein Kleinanleger. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich dieser Anleger auch wie ein typischer Kleinanleger verhält. Wenn vom dummen Geld die Rede ist, bezieht man sich auf eine Untergruppe von Privatanlegern. Dies sind Anleger, die sich mit der Börse eigentlich nicht auseinandersetzen. Sie wissen nicht, wo der Dax heute steht oder wo er im letzten Quartal stand. Sie verfolgen die Kursentwicklung nicht im Detail, betreiben kein Research und haben sich über Handelsregeln nie informiert.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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