Volkswirte teilweise skeptisch zur Ausweitung der Euro-Rettungsschirme
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Mehrere deutsche Volkswirte haben sich teilweise skeptisch zu der geplanten Ausweitung der Euro-Rettungsschirme geäußert. „Letztlich wird die Währungsunion nicht durch Hilfspakete, sondern nur durch Reformen in den Peripherieländern gerettet", sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, am heutigen Dienstag gegenüber „Handelsblatt Online“. Die Kapitalpakete für angeschlagene Länder sorgen außerdem nur kurzfristig für eine Beruhigung an den Märkten, warnte Krämer.
Auch Ulrich Kater, Chefvolkswirt bei der DekaBank, Ulrich Kater, sieht eine Erhöhung des Kapitals für den Eurorettungsschirm als bedenklich an. Der Euro kann durch eine Ausweitung des Kreditmechanismus zwar geschützt werden, aber langfristig helfen nur „erfolgreiche Reformmaßnahmen in Südeuropa.“ Dabei warnte Kater davor, dass dies bei der Diskussion zur Überwindung der Eurokrise in den Hintergrund gerät.
Der Konjunkturchefs des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, gab zu bedenken, dass sich auch der Rettungsfonds Kapital am Finanzmarkt beschaffen muss. „Und das wird umso schwieriger - und teurer - je größer er ist.“
Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, spricht sich hingegen für eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms aus, da diese Maßnahme die Glaubwürdigkeit der Stabilisierungsbemühungen erhöht. „Mit dem verstärkten Mitteleinsatz können mehr und länger verbilligte Kredite an Krisenstaaten vergeben werden, was für eine erfolgreiche Konsolidierung entscheidend ist“, sagte Horn "Handelsblatt Online".
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