Volkswagen sagt Fusion mit Porsche vorerst ab
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Wolfsburg (BoerseGo.de) – Der Wolfsburger Autokonzern Volkswagen sagt Fusion mit Porsche vorerst ab. Aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen sei der Zusammenschluss auf absehbare Zeit nicht möglich, sagte VW-Chef Martin Winterkorn auf der Automobilmesse in Detroit. „Wir wollen aber sobald wie möglich zusammenarbeiten“, so der VW-CEO gegenüber Journalisten.
Winterkorn ist seit 1. Januar 2007 Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen und seit dem 25. November 2009 ebenfalls Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE. Die Holding hatte im Dezember 2009 ein Aktienpaket von 49,9 Prozent an der Porsche AG (die Sportwagensparte) an die Wolfsburger verkauft. Die Transaktionssumme belief sich damals auf 3,9 Milliarden Euro. Volkswagen hält derzeit Optionen zur Übernahme der restlichen 50,1 Prozent an Porsche.
Porsche hatte im Jahr 2008 ursprünglich den Plan den viel größeren Volkswagenkonzern in einer riskanten, kreditfinanzierten Aktion zu übernehmen. Aufgrund der Finanzkrise im selben Jahr und den schwierigen Marktbedingungen schlug das Vorhaben jedoch fehl, so dass sich das Top-Management des Sportwagenherstellers aus dem Unternehmen zurückzog. Im Verlauf kam es dann im Jahr 2009 zu einem Zusammenschluss beider Unternehmen unter der Führung der Wolfsburger.
In Folge der durch den Übernahmeversuch sehr volatilen Börsenkurse der Volkswagenaktien, verklagte eine Gruppe internationaler Investmentfonds den Stuttgarter Sportwagenhersteller. Die Kläger warfen dem Unternehmen und zwei hochrangigen Managern vor, den Kurs der VW-Aktie absichtlich manipuliert zu haben. Die Klage wurde jedoch vor einem Gericht in den USA abgewiesen, aber damit ist das juristische Nachspiel noch nicht ausgestanden.
Ende Dezember 2011 klagte erneut eine Gruppe von Investmentfonds, diesmal vor dem Landgericht Stuttgart. Die Gruppe macht im Zusammenhang mit dem Volkswagen-Übernahmeversuch Schadenersatzansprüche im Volumen von 2 Milliarden Euro gegen Porsche geltend. Eine weitere Klage wurde vor dem Landgericht Braunschweig eingereicht. Die Summe der Forderungen in Braunschweig beläuft sich auf 1,8 Milliarden Euro, wie das Landgericht am Freitag mitteilte. Auch die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit wegen des Verdachts der Markmanipulation gegen Porsche. Ein Ende des Rechtsstreits ist bisher nicht in Sicht.
Porsche hatte durch die Ankündigung, sich über Optionen eine Mehrheitsbeteiligung an Volkswagen gesichert zu haben, im Oktober 2008 einen Short-Squeeze bei der Volkswagen-Stammaktie ausgelöst. Das VW-Papier verteuerte sich innerhalb weniger Tage um mehrere hundert Euro auf über 1.000 Euro, da institutionelle Anleger ihre Short-Positionen glattstellen mussten.
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