Kommentar
08:15 Uhr, 13.03.2019

Volkswagen beschleunigt bei E-Mobilität, Tesla verwirrt mit Zick-Zack-Kurs

Der weltgrößte Autobauer hat die 2018er-Ergebnisse vorgelegt. Der Ausblick zeigt, dass der Konzern im Bereich Elektromobilität noch stärker angreifen will als bislang angekündigt. Hingegen sorgen die anhaltenden Strategiewechsel bei Tesla für Verunsicherung bei Investoren.

Mit lediglich geringen Kursausschlägen hat die Volkswagen-Aktie auf die Bilanzpressekonferenz reagiert, hatte der Konzern doch viele der 2018er-Zahlen bereits veröffentlicht. Er hat im vergangenen Jahr bei einem leichten Umsatzanstieg eine bereinigte operative Marge von 7,3 Prozent erwirtschaftet. Für das laufende Jahr hat Vorstandschef Herbert Diess eine Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent in Aussicht gestellt, was für Erleichterung bei Investoren gesorgt hat. Allerdings war der Konzernchef wenig begeistert davon, dass die bereinigte Marge bei der Kernmarke Volkswagen im vergangenen Jahr auf 3,8 Prozent gesunken war, womit sie das Ziel von vier bis fünf Prozent verfehlt hat.

Produkte auf Volkswagen Vz.

Umso energischer treibt der Firmenlenker das Thema Elektromobilität voran. Bis 2028 sollen fast 70 neue E-Autos auf den Markt kommen, das sind deutlich mehr als jene 50 Modelle, die VW bislang in Aussicht gestellt hatte. In den kommenden zehn Jahren will das Unternehmen 22 Mio. E-Fahrzeuge auf eigenen Plattformen bauen statt der zuvor angepeilten 15 Mio. Einheiten. Den Anfang macht der ID, der Ende 2019 in Zwickau vom Band laufen soll.

Zudem will Diess bis 2023 mehr als 30 Mrd. Euro in die E-Mobilität investieren. Inklusive der Ausgaben für Digitalisierung, die Entwicklung neuer Mobilitätsdienste und selbstfahrende Autos sind es insgesamt knapp 44 Mrd. Euro. Er warnte allerdings, dass wegen des Umstiegs in die E-Mobilität weniger Mitarbeiter gebraucht würden als bislang. „Wir werden Arbeitsplätze abbauen“, sagte Diess. Das werde kaum nur über Fluktuation und Altersteilzeit zu schaffen sein.

Tesla ändert Strategie erneut

Hingegen hat Tesla einmal mehr einen Strategieschwenk eingeleitet. Ende Februar hatte Vorstandschef Elon Musk angekündigt, dass der Konzern den Hoffnungsträger Model 3 ab sofort ab einem Einstiegspreis von 35.000 Dollar anbieten werde, gegenüber 42.900 Dollar zuletzt.

Produkte auf Tesla Inc.

Um diese kräftigen Preissenkungen möglich zu machen, könnten Kunden künftig sämtliche Tesla-Fahrzeuge nur noch online bestellen, daher würden viele Läden geschlossen werden. Daraufhin war die Aktie eingeknickt, weil Investoren Sorge hatten, dass die kräftige Preissenkung auf eine schwache Nachfrage beim Model 3 hindeuten und das Schließen zahlreicher Läden die Nachfrage zusätzlich dämpft.

Lediglich zwölf Tage später hat Musk überraschend angekündigt, dass nur rund die Hälfte der Läden geschlossen werden sollen. Da die Einsparungen geringer als geplant seien, müssten die durchschnittlichen Fahrzeugpreise um rund drei Prozent steigen. Potenzielle Kunden könnten noch bis zum 18. März Fahrzeuge zu den aktuellen Preisen bestellen. Der Einstiegspreis bei dem Model 3 soll allerdings bei 35.000 Dollar bleiben.

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Quelle: HSBC

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Autor: Jewgeni Ponomarev

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Julius Weiß
Julius Weiß
Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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