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09:55 Uhr, 29.03.2012

Vietnam: Bruttoninlandsprodukt steigt im 1. Quartal

Hanoi (BoerseGo.de) – Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Vietnams ist im ersten Quartal weiter deutlich gestiegen, kühlte sich im Verglich zum vierten Quartal aber klar ab. Das BIP-Wachstum wurde mit 4,1 Prozent im Jahresvergleich notiert, wie die Regierung in Hanoi am heutigen Donnerstag mitteilte. Im Vorquartal lag das BIP-Wachstum aber mit 6,1 Prozent noch deutlich höher. Im ersten Quartal 2011 wurde ein BIP-Plus von 9,3 Prozent notiert.

"Obwohl die Wirtschaft immer noch wächst, ist das Tempo des Wachstums langsamer als im gleichen Zeitraum der vergangenen Jahre", so Cao Viet Sinh, Stellvertretender Minister für Planung und Investition.

Die schwache Zahl zum ersten Quartal war die niedrigste Zuwachsrate seit dem ersten Quartal 2009, mit einem Anstieg von 3,1 Prozent. Im ersten Quartal 2011 und 2010 hatte das Land einen BIP-Zuwachs von 5,57 Prozent und 5,84 Prozent verzeichnet, so die Regierung.

Der vietnamesischen Wirtschaft könnte 2012 aufgrund einer Kombination aus hoher Inflation, Problemen im Bankensektor und einer schwachen Exportnachfrage ein schwieriges Jahr bevorstehen, so Capital Economics.

Positiv zu vermerken ist jedoch, dass sich die jährliche Inflation im März leicht auf 14,15 Prozent reduziert hat, nach 16,44 Prozent im Vormonat Februar, so die Regierung. Für das erste Quartal, wurde zudem ein Exportanstieg um 23,6 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar notiert. Die Tatsache, dass sich die Exporte weiterhin stark zeigen, trotz der Sorgen in Bezug auf die schwache Weltkonjunktur, ist sicher ein starkes Signal für Vietnam.

Obwohl die Inflation im Jahresverlauf weiter rückläufig gesehen wird, wird sie die Kaufkraft der Verbraucher nach wie vor schwächen, was den Einzelhandel belasten dürfte, so Gareth Leder, Asien-Volkswirt bei Capital Economics. Außerdem sind weitere Zinssenkungen der Notenbank, nach der Zinssenkung um 100 Basispunkte beim Refinanzierungssatz im Monat März,wahrscheinlich, so Leder.

In dem Bemühen die Finanzstärke der heimischen Banken zu verbessern, hat die Regierung einige der am meisten gefährdeten Banken beauftragt ihre Kreditvergaben für dieses Jahr einzuschränken, so Capital Economics. Die Regierung in Hanoi hat zudem Pläne angekündigt das System mit mehr Liquidität zu versorgen, damit ein Liquiditätsengpass vermieden wird.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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