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14:03 Uhr, 01.03.2011

Versicherungen kritisieren EuGH-Urteil zu Unisex-Tarifen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutsche Versicherungsbranche hat die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu einheitlichen Versicherungsbeiträgen für Männer und Frauen scharf kritisiert. "Wir halten das Urteil für falsch, weil es die Fakten verkennt", so ein Sprecher der HUK-Coburg.

Auch der Vorstandsvorsitzende der Allianz Deutschland, Markus Rieß, kritisierte die geforderten Unisex-Tarife. "Geschlechtsspezifische Statistiken sind und bleiben ein unverzichtbares Mittel, um den gewünschten Versicherungsschutz für alle Kunden möglichst günstig und risikogerecht anzubieten", so Rieß. Weiterhin erklärte er, dass unterschiedliche Beiträge für Männer und Frauen nichts mit Diskriminierung zu tun hätten. "Dies wird schon daran deutlich, dass je nach versichertem Risiko ein anderes Geschlecht begünstigt oder benachteiligt wird", so Rieß.

Die Auswirkungen des Gerichtsurteils auf die Praxis sei nach Angaben der Versicherungen noch unklar. Man wolle das Urteil des EuGH zunächst gründlich prüfen, hieß es. Der EuGH hat die Einführung von Unisex-Tarifen bis zum 21. Dezeber 2012 gefordert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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