Nachricht
14:18 Uhr, 22.07.2024

Verbände fordern Erhalt der einheitlichen Stromgebotszone

DJ ENERGIE-BLOG/Verbände fordern Erhalt der einheitlichen Stromgebotszone

Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:

Verbände fordern Erhalt der einheitlichen Stromgebotszone 

Ein Bündnis aus Verbänden der Energiewirtschaft, der Industrie und kommunalen Unternehmen hat den Erhalt der einheitlichen Stromgebotszone gefordert. "Die Teilung der einheitlichen Stromgebotszone ist kein Wundermittel, um Netzprobleme zu lösen und fehlende Preissignale zu beheben, sondern schafft zusätzliche Herausforderungen und ignoriert die Vielfalt der bestehenden Lösungsmöglichkeiten", erklärten die Verbände, zu denen der BDI, der VDA, der VCI, der BDEW und der BEE gehören. Statt mit einem Federstrich zu riskieren, dass der Ausbau der Erneuerbaren in sich zusammenfällt und die Industrie ihre Perspektive verliert, sollten die Herausforderungen im Netz praktisch gelöst werden. Sie schlugen den physischen Ausbau und die effizientere Nutzung der Netzinfrastruktur vor sowie den Zubau von Speichern und Elektrolyseuren sowie mehr Direktbelieferung von Gewerbe und industriellem Mittelstand. "Das kostet Geld, schafft am Ende aber verlässliche Planungsbedingungen für die Industrie sowie einen liquiden Strommarkt in Deutschland, der als Vorbild für die Energiewende dienen kann", heißt es in dem Verbändeappell.

Umwelthilfe kritisiert Wasserstoffpläne der Regierung 

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert Pläne der Bundesregierung für eine Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate, deren Entwurf das Kabinett diese Woche beschließen soll, und fordert klare Bekenntnisse zu grünem Wasserstoff sowie dessen zielgerichteten Import und Einsatz. "Der Wasserstoffhunger der Bundesregierung kennt offenbar keine klimapolitischen Grenzen", sagte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Ohne ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem grünem Wasserstoff und konkrete Ansätze für eine effiziente Nutzung wird der erhoffte Klima-Effekt ins Absurde geführt." Wasserstoff und seine Derivate seien mit enormen Energieverlusten bei Produktion, Umwandlung und Transport verbunden. "Wir müssen sparsam damit umgehen und sie zielgerichtet einplanen und einsetzen." Der Entwurf der Importstrategie umfasse aber massenhaft Umschlagskapazitäten sowie zahlreiche Importterminals für diverse Derivate und wirke damit völlig planlos. "Wenn wir so weitermachen, steigt unser Energieverbrauch weiter an und unsere Küsten werden mit unüberschaubarer Importinfrastruktur zubetoniert", warnte Müller-Kraenner. Er forderte "eine eindeutige Absage gegen den Import von fossil-blauem Wasserstoff, ein Rückbesinnen auf die Klimaziele und eine dafür passgenaue Importinfrastruktur".

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/aat/sha

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.