USD mit positiven Unterton ins Wochenende? – Japans Verbraucher mit tiefsten Molltönen!
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Der Euro eröffnet heute bei 1.5445, nachdem gestern im europäischen Geschäft Tiefstkurse bei 1.5380 markiert wurden. Der USD zeigt sich weiter freundlich gegenüber dem JPY und notiert aktuell bei 107.85. Die JPY-Schwäche zeigt sich auch im EUR-JPY „Carry-Trade“. EUR-JPY stellt sich auf 166.50. EUR-CHF ist von der JPY-Schwäche wenig betroffen und oszilliert bei 1.6085.
Diesen Kommentar gibt es täglich. Wir veröffentlichen ihn hier im Kommentarbereich jeden zweiten Tag. Lückenlos jeden Tag wird der Kommentar auf der Devisenseite veröffentlicht : www.godmode-trader.de/devisen/
Die JPY-Schwäche hat durch den erneuten Rückgang des Verbrauchervertrauen auf 33,9 Punkte, dem tiefsten Stand seit 6 ½ Jahren, weitere Unterfütterung erhalten. Wir weisen darauf hin, dass die Entwicklung des Verbrauchervertrauens im diametralen Widerspruch zu den Wachstumsdaten aus Japan steht. Wir verweisen auf unsere kritische Kommentierung. „Food for thought!“
© Moody’s Economy.com
Die Industrieproduktion der Eurozone per April überraschte positiv mit einem Anstieg im Monatsvergleich um 0,9%. Analysten hatten eine Zunahme um 0,1% unterstellt. Im Jahresvergleich lag der Zuwachs bei 3,9% (Prognose 2,8%). Spanien mit einer Zunahme um 1,2% und Frankreich mit einem Plus um 1,4% überkompensierten den negativen Einfluss des deutschen Rückgang um 0,7%.
Die Daten aus den USA lieferten ein ambivalentes Bild, das in einer Gesamtbetrachtung einen leicht positiven Unterton für den USD etablierte. Die Arbeitslosenerstanträge erhöhten sich in der Berichtswoche per 7. Juni von 359.000 (revidiert von 357.000) auf 384.000. Die Konsensusprognose war bei 370.000 angesiedelt. Der Chart verdeutlicht den sukzessiven und wenig dramatischen Anstieg im Zeitverlauf.
© Moody’s Economy.com
Die US-Einzelhandelsumsätze per Mai setzten nachhaltige positive Akzente für den USD. Per Mai ergab sich ein Anstieg im Monatsvergleich um 1,0%. Analysten hatten eine Zunahme um 0,50% unterstellt. Der Vormonat wurde von -0,20% auf +0,40% revidiert.
Umsätze an Tankstellen (+2,6%) und Umsätze in „Building Stores“ (+2,4%) waren wesentliche Katalysatoren der aktuellen Entwicklung, die in Verbindung mit dem Versand der Steuerschecks zu betrachten ist. Mithin sind nicht kontinuierliche Einnahmeströme für die aktuelle Tendenz maßgeblich verantwortlich, sondern es sind Einmalzuflüsse, die hier dominant sind. Diesbezüglich sind die Reaktionen am US-Rentenmarkt mit einem Anstieg der Renditen von 4,08% auf 4,22% (10 Y US-Treasury) als ambitioniert zu betrachten.
Ein Blick auf den Jahresvergleich der Einzelhandelsumsätze kann nicht überzeugen. Der nominale Anstieg liegt per Mai bei 2,5% nach zuvor 3,0% per April. Bedient man sich der aktuellen Verbraucherpreise, die bei 3,9% angesiedelt sind, wenn man der US-Statistik folgen will, dann zeigt sich, dass hier Kontraktion im Jahresvergleich zunimmt.
Den Abschluss des US-Datenreigens machten die Lagerbestände per Berichtsmonat April. Hier ergab sich ein Anstieg im Monatsvergleich um 0,5%. Das Verhältnis zwischen Lagerbestand und Absatz stellte sich auf 1,25 nach zuvor 1,26 Monatsumsätzen.
Heute stehen erneut US-Daten im Mittelpunkt. Wir verweisen auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns am Montag dezidiert mit den Ergebnissen der US-Verbraucherpreisentwicklung als auch mit dem US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan beschäftigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.5720 – 50 neutralisiert den negativen Bias des Euros. Das aktuelle USDatenbild als auch die aktuelle US-Zinsentwicklung liefern überwiegend einen Hintergrund, vor dem ein freundlicher Wochenschluss für den USD in hohem Maße wahrscheinlich ist.
Viel Erfolg!
Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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