USD im Verlauf unter Druck -
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Produktionsdaten aus der Eurozone ernüchternd!
Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.5935, nachdem gestern im europäischen Handel Tiefstkurse bei 1.5842 und heute in Fernost Höchstkurse bei 1.5943 markiert wurden. Der USD hat gegenüber dem JPY an Boden verloren und notiert aktuell bei 105.80. Im Tagesverlauf dominierte schlussendlich das Thema Risikoaversion, das sich zu Lasten des USD auswirkte. „Carry-Trades“ stehen unter leichtem Druck. EUR-JPY stellt sich auf 168.70, während EUR-CHF bei 1.6160 oszilliert.
Gestern lieferte die Industrieproduktion der Eurozone per Mai mit einem Rückgang im Monatsvergleich um 1,9% keine Unterstützung für den Euro. Zwar war das Ergebnis im Monatsvergleich etwas besser als mit -2,3% unterstellt, jedoch enttäuschte der Jahresvergleich mit einem Rückgang um -0,6% nach zuvor noch +4,0% per April. Die Konsensusprognose war bei +0,3% angesiedelt. Die Entschleunigung der Konjunkturdynamik in der Eurozone ist markant. Der Chart belegt, dass hier wenig Raum für alternative Interpretationsvarianten gegeben ist.
Heute steht zunächst der deutsche ZEW-Index per Juli auf der Agenda. Im Vormonat wurde der niedrigste Wert seit 1992 markiert. Es kam zum elften negativen Wert in Folge. Der Berichtsmonat wird den zwölften negativen Wert in Folge mit sich bringen. Analysten unterstellen im Berichtsmonat einen Rückgang von -52,4 auf -55,0 Punkte. Hinsichtlich der aktuellen Krisensituation sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen.
Aus den USA steht der NY-Fed Manufacturing Index per Juli auf der Agenda. Analysten unterstellen einen marginalen Anstieg von -8,68 auf -8,00 Punkte.
Die Erzeugerpreise werden per Juni einen deutlichen Anstieg hinsichtlich der Energiepreise ausweisen. Analysten prognostizieren eine Zunahme im Monatsvergleich um 1,3%. Die Einzelhandelsumsätze profitieren in den USA von den Steuerschecks (Gesamtvolumen 106 Mrd. USD). Per Juni erwarten Marktbeobachter einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor +1,0%. Im Jahresvergleich kam es im Vormonat zu einem Anstieg um 2,5% in dieser nicht inflationsbereinigten Datenreihe. Ergo ist bei einer inflationsbereinigten Betrachtung (CPI 4,1%) kein reales Wachstum in diesem Segment erkennbar.
Die Lagerbestände sollen in den USA per Berichtsmonat Mai wie bereits im Vormonat um 0,5% zulegen. Bei dieser Datenreihe ist keine wesentliche Marktrelevanz gegeben. Den Abschluss des Datenreigens macht der ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index per 13. Juli 2008. Analysten favorisieren einen leichten Rückgang von -41 auf -40 Punkte. Auch hier dürfen wir die Steuerschecks als Katalysator der Beruhigung anführen. Der Chart verdeutlicht jedoch, dass das Niveau nicht ansatzweise nachhaltige Entspannung signalisiert.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5600 oder ein nachhaltiges Überwinden der bisherigen historischen Höchstmarken oberhalb von 1.6018 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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