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16:20 Uhr, 13.07.2012

USA: Michigan-Konsumklima gibt im Juli unerwartet nach

Ann Arbor (BoerseGo.de) - In den USA hat sich der Konsumklimaindex der Universität Michigan (MCSI) im Monat Juli laut vorläufigen Daten schlechter entwickelt, als zunächst vermutet.

Der Index sank von 73,2 Einheiten im Vormonat Juni auf 72,0 Einheiten, wie die Universität am heutigen Freitag mitteilte. Es ist der niedrigste Wert seit Dezember 2011. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten noch mit einem leichten Anstieg auf 73,5 Punkte gerechnet.

Im August 2011 wurde mit 55,7 Einheiten noch der niedrigste Stand im MCSI seit November 2008 notiert. Im September stieg der MCSI dann auf 59,4 Einheiten, im Oktober auf 60,9 Zähler, im November auf 64,1 Einheiten und im Dezember auf 69,9 Punkte. Im Januar 2012 legte der Index weiter auf 75,0 Einheiten, im Februar auf 75,3 Zähler und im März auf 76,2 Einheiten zu. Im April gab es dann einen weiteren kleinen Anstieg auf 76,4 Zähler und im Mai einen Sprung auf 79,3 Punkte. In den fünf Jahren vor dem Beginn der letzten Rezession von Dezember 2007 bis Juni 2009 lag der Wert im Durchschnitt mit 89 Zählern noch deutlich höher.

Die Lagekomponente stieg im Juli den vorläufigen Daten zufolge auf 83,2 Punkte, nach 81,5 Punkten im Vormonat Juni und 87,2 Punkten im Mai. Der Index für die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten 6 Monate wird im Juli mit 64,8 Punkten angegeben. Im Juni lag der Wert noch bei 67,8 Einheiten. Im Mai zeigte sich der Index mit 74,3 Einheiten so hoch wie seit Juli 2007 nicht mehr.

Der MCSI misst die Konsumneigung der US-Verbraucher und spiegelt ihre Einschätzung zur persönlichen Einkommenssituation und generellen Wirtschaftslage wider. Ein fallender Indikator wird als Vorzeichen für fallende Konsumausgaben interpretiert, ein steigender Indikator gilt als Anzeichen für steigende Konsumausgaben. Der Index wird von Thomson Reuters und der Universität Michigan auf der Grundlage von Daten unter 500 repräsentativ ausgewählten US-Haushalten berechnet (vorläufige Schätzung unter 300 Haushalten).

Zu den abgefragten Gebieten gehören Angaben zur finanziellen und wirtschaftlichen Situation sowie zu den entsprechenden Erwartungen. Sein Basiswert wurde 1966 mit 100 Einheiten festgelegt. Der MCSI gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung der USA und wird von Marktteilnehmern genauestens beobachtet, da die Konsumausgaben rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Der Index wird zweimal im Monat in einer vorläufigen und einer endgültigen Schätzung publiziert.

Die endgültigen Daten für den Juli-MCSI werden am 27. Juli 2012 veröffentlicht.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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