Nachricht
15:10 Uhr, 05.04.2013

USA: Handelsbilanzdefizit verringert sich überraschend

Washington (BoerseGo.de) – Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im Februar überraschend verringert. Wie das US-Handelsministerium am heutigen Freitag bekannt gab, sank das Defizit in der Außenhandelsbilanz im Februar auf 43,0 Milliarden Dollar. Im Vormonat Januar wurde noch ein Defizit von revidiert 44,5 Milliarden Dollar (zuvor 44,4 Milliarden Dollar) notiert. Ein Rückgang um 1,5 Milliarden Dollar. Volkwirte hatten im Konsens mit einem Fehlbetrag von 44,6 Milliarden Dollar gerechnet.

Begründet wurde der Rückgang sowohl mit deutlich schwächeren Rohöl-Importen als auch einem etwas höheren Exportvolumen. Die Rohöl-Importe fielen auf den niedrigsten Stand seit März 1996, so das US-Commerce Department. Die USA importierten nur noch 205 Millionen Barrel Rohöl, nach 261 Millionen Barrel Rohöl im Vormonat Januar. Der Rückgang wurde mit steigenden Preisen begründet. In Folge des niedriger als erwarteten Handelsbilanzdefizits könnten Analysten ihre Wachstumsprognosen für die USA für das erste Quartal erhöhen.

Höhere Importe von Autos, Konsumgütern, Investitionsgütern und Lebensmitteln kompensierten allerdings den Rückgang der Importe von Rohöl und anderen Industriestoffen und Materialen, so dass sich die Einfuhren insgesamt unverändert gegenüber dem Vormonat bei 228,9 Milliarden Dollar zeigten. Die Importe aus China sanken im Februar auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr. Das bilaterale US-Handelsgap mit China verringerte sich auf 23,4 Milliarden Dollar, und damit auf den niedrigsten Stand seit März 2012.

Die Exporte stiegen im Februar unterdessen insgesamt um 0,8 Prozent 186,0 Milliarden Dollar an, und liegen damit knapp unter dem bisherigen Rekordniveau. Höhere Exporte von Industrieprodukten und Materialien, "anderen Waren" und Autos wurden teilweise durch niedrigere Exporte von Investitionsgütern, Konsumgütern und Lebensmitteln ausgeglichen.

Im Vorjahr 2012 reduzierte sich das Handelsdefizit von rund 560 Milliarden Dollar im Jahr 2011 auf 540 Milliarden Dollar. Bezogen auf die jährliche US-Wirtschaftsleistung ergibt sich ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten