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17:50 Uhr, 07.12.2010

US-Unternehmen dürften auch im kommenden Jahr weiter zulegen

München (BoerseGo.de) - Einen Ausblick auf den US-amerikanischen Aktienmarkt geben die Analysten von Schroders in ihrer neuesten Analyse. Trotz der fortwährenden Zweifel an der Stärke und Dauer der Konjunkturerholung gibt es in den USA viele Gründe, die Aussichten für die US-Unternehmen im kommenden Jahr weiterhin optimistisch zu beurteilen, so Jonathan Armitage, Leiter des Bereichs US-Aktien bei Schroders.

Armitage begründet seine positive Einschätzung unter anderem mit den Umstrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen die viele US-Unternehmen aufgrund der Finanzkrise durchführen mussten. Dies führte dazu, dass diese Unternehmen ihre Produktivität deutlich haben steigern können. Infolgedessen kommen sie nun im Zuge der Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in den Genuss deutlich steigender freier Cashflows und Gewinne, so Armitage.

Aber auch die internationale Positionierung vieler US-Aktienunternehmen trägt zum optimistischen Ausblick des Analysten bei. Diese könnten so nämlich auch von den enormen Wachstumsraten der Schwellenmärkte in Ländern wie Brasilien, Indien und China profitieren. Tatsächlich erzielen einige US-Unternehmen mittlerweile ein Drittel bis die Hälfte ihrer Umsätze in Schwellenländern, so der Aktienexperte. Diese aufstrebenden Volkswirtschaften werden auch künftig zunehmend als Wachstumsmotoren für die Weltwirtschaft fungieren, erläutert er.

Trotz der attraktiven Bewertungen der US-amerikanischen Large Caps warnt Armitage auch die Risiken im Auge zu behalten, die im kommenden Jahr drohen könnten. Die weitaus größte Gefahr ist seiner Meinung nach eine mögliche politische Fehlentscheidung der Federal Reserve (Fed) mit der Folge eines überraschend schnellen Anstiegs der Inflation. Nach der Ankündigung einer weiteren quantitativen Lockerung im Umfang von 600 Milliarden US-Dollar wird die Fed laut Armitage in absehbarer Zeit kaum zu einer restriktiveren Politik übergehen.

Die andere Sorge des Chefaktienanalysten bezüglich der gegenwärtigen Zentralbankpolitik betrifft die Schwächung des Dollar. Dies könnte andere Länder zum Protektionismus zu verleiten, wenn sie den Dollar für künstlich unterbewertet halten. Allerdings hat ein schwacher Dollar insofern klare Vorteile, als er den US-amerikanischen Unternehmen die Möglichkeit eröffne, ihren Anteil an den globalen Exporten zu steigern. Daher sei damit zu rechnen, dass die hohen Cashflows, die derzeit von den Unternehmen in den USA erzielt werden, in absehbarer Zukunft fortbestehen, prognostizierte Armitage abschließend.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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