Lufthansa fliegt ab Juni 106 Ziele an - BaFin nimmt Wirecard stärker ins Visier
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- Arbeitslosigkeit in den USA steigt massiv
- Lagarde: Neue Schulden in Billionenhöhe wegen Corona
- HB: Corona bringt Steuermindereinnahmen von 100 Mrd. EUR
- China und USA wollen nicht am Handelsdeal rütteln
- GfK: Ein Drittel der Deutschen will weniger ausgeben
- Lagarde sieht EZB nach BVerfG-Urteil „unbeirrt“ auf Kurs
- US-Notenbanker Harker befürchtet erneute Rezession
- Bitcoin peilt 10.000 Dollar-Marke an
- Bechtle macht weiterhin gute Geschäfte
- Rheinmetall leidet unter Corono-Krise
- Siemens mit Gewinneinbruch
- K+S senkt Dividende stark
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DAX
- An den deutschen Börsen hält die freundliche Stimmung weiter an. Das Institut für Weltwirtschaft sieht nach den ersten Lockerungen positive Signale für die Konjunktur. IfW-Präsident Felbermayr sagte, die deutsche Wirtschaft operiere deutlich unter dem Normalniveau, aber die Situation verschlechtere sich zumindest derzeit nicht weiter. Die Hoffnung auf ein rasches Wiederhochfahren der Wirtschaft nach Beginn diverser Lockerungsmaßnahmen treibt zum Wochenschluss die Kurse. Für gute Stimmung sorgt außerdem, dass die USA und China offenbar trotz Corona-Virus an ihrem ersten Teil-Abkommen im Handelsstreit festhalten wollen. Von den verheerenden Job-Zahlen aus den USA lassen sich die Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Diese waren etwas weniger katastrophal als erwartet ausgefallen. Der DAX konnte am Freitag per Xetra-Schlussglocke um 1,35 Prozent auf 10.904,48 Punkte zulegen. Im Vergleich mit dem Schlusskurs der Vorwoche beläuft sich das Plus damit allerdings auf magere 0,39 Prozent.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX-Tagesausblick: Bullisches "ISLAND GAP" zum Handelsstart
- EUR/USD-Tagesausblick: Der schlechteste Arbeitsmarktbericht aller Zeiten
- DOW - Die Druckerpressen bringen weitere Bullen zum Vorschein
- DAX - Der einzige Bulle im DAX ist der S&P 500 Index
- ALLIANZ - Vor den Quartalszahlen unter Druck
- TESLA - Auf dem Sprung?
Unternehmensnachrichten
- Die Lufthansa wird ab Juni zusammen mit den Tochter-Airlines Eurowings und SWISS ihre Flüge innerhalb Deutschlands und innerhalb Europas wieder deutlich ausweiten. Mit dem „Juni-Flugplan“ würden insgesamt 80 Flugzeuge reaktiviert, teilte die Lufthansa mit. Dadurch können im kommenden Monat insgesamt 106 Ziele angeflogen werden. " Ab dem 1. Juni sind bei den Passagierairlines der Gruppe somit 160 Flugzeuge im Einsatz. Der bislang gültige Rückkehrerflugplan wurde rechnerisch mit lediglich 80 Flugzeugen geflogen. Die Airlines der Lufthansa Group reagieren damit auf das wachsende Interesse der Kunden nach Flugreisen, nachdem schrittweise Restriktionen und Beschränkungen in den Bundesländern und Einreiseregeln anderer Länder in Europa gelockert werden", erläuterte die Lufthansa. "Wir spüren eine große Lust und Sehnsucht der Menschen, wieder zu reisen. Hotels und Restaurants öffnen langsam, Besuche bei Freunden und Familie werden zum Teil wieder erlaubt. Wir ermöglichen jetzt mit aller gebotenen Vorsicht, dass Menschen nachholen und erleben, worauf sie lange verzichten mussten. Selbstverständlich haben Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter dabei höchste Priorität", sagte Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG.
- Die Finanzaufsicht BaFin untersucht bereits seit Anfang 2019, ob der Zahlungsdienstleister Wirecard die Öffentlichkeit und die Anleger vollständig und rechtzeitig über wichtige Unternehmensentwicklungen informiert hat. In diesem Zusammenhang prüft die BaFin nun auch, ob Wirecard im Zusammenhang mit dem KPMG-Sonderbericht richtig informiert hat. Selbstverständlich sehe man sich auch "die Kommunikation von Wirecard unmittelbar vor dem Erscheinen des KPMG-Berichts an", sagte eine BaFin-Sprecherin laut Nachrichtenagentur Reuters. Wirecard hatte vor Veröffentlichung des Berichts erklärt, dass es in dem Bericht keine Belege für die Vorwürfe gebe. Allerdings hatte der Bericht Wirecard auch nicht von allen Vorwürfen freigesprochen. Einige der Vorwürfe konnte KPMG offenbar auch wegen mangelnder Kooperation von Wirecard nicht abschließend klären.
- Der Elektroauto-Hersteller Tesla plant die Wiedereröffnung seines Produktionswerks in Fremont, Kalifornien noch an diesem Freitag. das Werk ist wegen der Corona-Krise seit dem 23. März geschlossen.
- Der Fahrdienstleister Uber hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss seine Bilanz zum 1. Quartal gelüftet. Wegen der Corona-Krise weitete sich der Verlust im Jahresvergleich um 190 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar aus. „Unser Fahrdienstgeschäft wurde von der Pandemie hart getroffen", sagte CEO Khosrowshahi. Seine Erlöse konnte Uber um 14 Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar steigern.
- Der Videokonferenz-Dienst Zoom erwirbt die Firma Keybase wegen ihres Krypto-Know-Hows. In naher Zukunft sollen zahlende Zoom-Kunden die Möglichkeit bekommen, ihre Videokonferenzen mit sog. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen, erklärte Eric Yuan.
- Apple nimmt frisches Geld an den Kapitalmärkten auf. Der Technikriese hat Anleihen im Wert von 8 Mrd. Dollar auf dem Markt platziert. „Für allgemeine Unternehmenszwecke" seien die Erlöse gedacht, wie aus dem Verkaufsprospekt hervorgeht.
- Der Dünge- und Salzkonzern K+S hat seinen Jahresziele nach unten konkretisiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte im Gesamtjahr um 19 Prozent auf rund 520 Mio. Euro fallen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Bislang hatte das Management eine Spanne von 500 bis 620 Mio. Euro als Ziel ausgegeben. Der Umsatz fiel im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Die für 2019 eigentlich vorgeschlagene Dividende von 15 Cent je Aktie soll auf die gesetzliche Mindestausschüttung von 4 Cent je Aktie sinken. Der hochverschuldete Konzern will weitere Optionen zur Sicherung der finanziellen Flexibilität und Liquidität pürfen, darunter auch ein staatlich abgesicherter Kredit der bundeseigenen KfW.
- Der Umweltverband BUND und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordern von den deutschen Autobauern einen Verzicht auf Dividenden-Auszahlungen an Aktionäre, wenn sie Kaufprämien oder andere Hilfen vom Staat verlangen. Die Forderungen der Konzerne nach Staatshilfen seien „absolut unangemessen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
- Siemens ist im zweiten Geschäftsquartal wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie unter die Räder gekommen. Der Gewinn brach nach Steuern um 64 Prozent auf 697 Mio. Euro ein. Dabei belastete auch die Abspaltung des Energiegeschäfts, das Siemens bis Ende des Geschäftsjahres 2019/20 an die Börse bringen will. Der Bereich wird nun als nicht fortgeführtes Geschäft klassifiziert und verzeichnete einen Verlust. Den Umsatz hielt Siemens mit 14,2 Mrd. Euro stabil. Der Industriekonzern stoppt bis auf Weiteres sein laufendes Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3 Mrd. Euro. Bislang hat der DAX-Konzern 2,4 Mrd. Euro zurückgekauft. Das Programm werde wegen der Abspaltung von Siemens Energy unterbrochen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dies habe allein regulatorische Gründe. Nach der Abspaltung sollen die Aktienrückkäufe fortgesetzt werden. Nach Siemens Energy soll auch die Antriebstochter Flender abgespalten und an die Börse gebracht werden, teilte Siemens weiter mit. Die Produkte des Unternehmens werden in Windkraftanlagen sowie zahlreichen anderen Industriebereichen eingesetzt. Dabei will Siemens den Bereich Wind Energy Generation in Flender integrieren. Beide Unternehmen werden derzeit als sogenannte "Portfolio Companies" geführt.
- Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im ersten Quartal seinen Umsatz leicht um 1,1 Prozent auf rund 1,36 Mrd. Euro steigern können. Das operative Ergebnis sank aber um 37 Prozent auf 34 Mio. Euro ab. Der Nettogewinn brach sogar um rund 45 Prozent auf 18 Mio. Euro ein. Der Konzern konnte im Rüstungsgeschäft zwar zulegen, musste aber starke Rückgänge in der vor der Virus-Krise bereits schwächelnden Autozulieferung verkraften. Rheinmetall bestätigte die Jahresprognose für seine Rüstungssparte, für die Automotive-Sparte sei eine Prognose derzeit aber noch nicht möglich, hieß es.
- Der IT-Dienstleister Bechtle kann konnte im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis stärker als von Analysten erwartet steigern. Der Umsatz wuchs um 9,3 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro, vor Steuern stieg der Gewinn um 13,4 Prozent auf 51,1 Mio. Euro. Netto verdiente Bechtle mit 36,5 Mio. Euro 15,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Prognose bestätigte das Unternehmen. Bechtle bietet Unternehmen wie auch Behörden das Einrichten und Verwalten ihrer IT-Systeme und Netzwerke an und betreibt zusätzlich einen Online-Shop für IT-Produkte.
- Jungheinrich hat sich in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet und erreicht in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2020 ein ordentliches Quartalsergebnis.Der Konzern schloss das erste Quartal mit einem EBIT in Höhe von 53,7 Mio. Uri (Vorjahr: 59,6 Mio.) ab. Die EBIT-Rendite lag bei 5,8 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Der mit 920 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent niedrigere Konzernumsatz war insbesondere auf den Rückgang im Neugeschäft zurückzuführen. Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich der Vorstand zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu.
- Airbus hat im April nicht eine Stornierung von Flugzeugbestellungen erhalten. Zu Beginn des Monats habe es noch einen Auftrag über neun Maschinen aus der 320neo-Familie von Avolon gegeben, teilte der Konzern mit. Damit stieg die Zahl der Bruttobestellungen in diesem Jahr auf 365. Wegen der eingeschränkten Produktion und den Auflagen infolge der Krise konnten im April nur 14 Flugzeuge ausgeliefert werden.
Konjunktur & Politik
- Die EU-Kommission schlägt vor, den Einreisestopp in die EU um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni zu verlängern.
- Frankreich fordert nach der Coronavirus-Krise einen EU-Aufbaufonds mit einem Volumen von bis zu 300 Milliarden Euro pro Jahr. Dies geht aus einem französischen Arbeitspapier hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
- Nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed und weiterer Notenbanken prüft die EZB nun, ob sie künftig auch Unternehmensanleihen aufkauft, die nicht mehr über ein eigentlich vorgeschriebenes Investment-Grade-Rating verfügen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei geht es um den Ankauf von Anleihen sogenannter "Fallen Angels". So werden u.a. Unternehmen bezeichnet, die vor der Coronavirus-Pandemie noch über ein Investment-Grade-Rating verfügten, dies dann aber verloren haben.
- Die Regierungen der Eurozone müssen, um die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie zu dämpfen, nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde neue Schulden in Billionenhöhe aufnehmen. Allein für 2020 könnte die Ausgabe neuer Staatsanleihen aufgrund der Pandemie ein Volumen von 1,0 bis 1,5 Billionen Euro erreichen, sagte Lagarde bei einer Online-Konferenz. Der zusätzliche Finanzbedarf im Euroraum wegen der Rezession und der staatlichen Hilfspakete könnte ein Zehntel des Bruttoinlandsprodukts im Währungsraum übertreffen, befürchtet Lagarde.
- In den USA ist die Arbeitslosigkeit inmitten der Corona-Krise massiv angestiegen. Insgesamt gingen im April außerhalb der Landwirtschaft 20,5 Mio. Stellen verloren, wie das US-Arbeitsministerium berichtete. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1939. Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im April von 4,4 Prozent im Vormonat auf 14,7 Prozent, so das Arbeitsministerium weiter. Analysten hatten einen noch stärkeren Sprung auf 16 Prozent erwartet. Die Löhne und Gehälter sind im April gegenüber dem Vormonat um 4,7 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem wesentlich geringeren Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Stundenlöhne um 7,9 Prozent.
- US-Präsident Trump hat die Amerikaner auf die Wiedereröffnung des Landes eingestimmt, trotz der Sorgen vor einer erneuten Zuspitzung der Corona-Krise. „Es ist ein großer Moment in unserer Geschichte, weil wir unser Land wieder öffnen", sagte Trump in einer Video-Botschaft. „Wir wollen es auf sichere Weise machen.“ Offenbar gibt es aber Unstimmigkeiten darüber, wie das geschehen soll.
- Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht nach den ersten Lockerungen positive Signale für die Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft habe den schlimmsten Absturz hinter sich. Es zeichne sich nun eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau ab, beobachten die Wirtschaftsforscher aus Kiel. Ähnlich sei die Situation in den Krisenländern Italien und Spanien. Beim internationalen Handel allerdings sei das noch nicht der Fall. Während des harten Lockdowns vom 23. März bis zum 19. April dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung insgesamt um etwa 15 bis 20 % unter ihrem normalen Niveau gelegen haben und schrumpfte weiter, je länger der Stillstand angedauert habe, sagte IfW-Präsident Felbermayr. Die deutsche Wirtschaft operiere deutlich unter dem Normalniveau, aber die Situation verschlechtere sich zumindest derzeit nicht weiter.
- In der Nacht auf Freitag stieg der Bitcoin-Kurs an der Handelsplattform Bitstamp in der Spitze bis auf 10.074 Dollar (zuletzt bei 9.892 Dollar). Das war der höchste Stand seit Ende Februar. Marktteilnehmer führen die Kursgewinne auf das bevorstehende "Halving" zurück. Dies ist ein Vorgang, der die Halbierung des Coinbase Rewards (Belohnung fürs Mining) vorsieht (halbiert sich bei Bitcoin alle vier Jahre).
- Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand ist weiterhin im freien Fall: Der KfW-ifo-Mittelstandsbarometer sinkt im April um 26,0 Zähler und damit nochmals stärker als im März, als es um 20,0 Zähler eingebrochen war. Mit jetzt minus 45,4 Saldenpunkten ist die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen noch schlechter als vor elf Jahren auf dem Tiefpunkt der Finanzkrise. Die Geschäftslageurteile sinken um 30,6 Zähler, so viel wie noch nie binnen Monatsfrist. Trotz des beispiellosen Absturzes seit Februar halten sich die Lageurteile mit -31,5 Saldenpunkten aber über ihrem Tiefstand während der Finanzkrise. Die Geschäftserwartungen verschlechtern sich erneut rasant, wenngleich das Abwärtstempo geringfügig nachgelassen hat (April: -22,0 Zähler auf -57,6 Saldenpunkte, März: -28,0 Zähler). „Noch nie zuvor blickte der Mittelstand so pessimistisch in die Zukunft wie jetzt“, resümierte das ifo-Institut.
- Bund, Länder und Gemeinden müssen sich wegen der Corona-Krise auf Einbußen bei den Steuereinnahmen in diesem Jahr von 100 Mrd. Euro weniger einstellen als noch bei der Schätzung im vergangenen Herbst prognostiziert, wie das Handelsblatt berichtet. Der Arbeitskreis der Steuerschätzer legt am kommenden Donnerstag seine neue Prognose vor.
- Die beschlossenen Lockerungen in der Corona-Krise werden in Deutschland mehrheitlich begrüßt. Laut ZDF-"Politbarometer" sagen 47 Prozent der Befragten, dass das, worauf sich Bundeskanzlerin Merkel und die Länderchefs am Mittwoch geeinigt haben, richtig ist. 11 Prozent meinen, man hätte das schon früher machen sollen und 38 Prozent halten die Lockerungen für verfrüht.
- Die autonome italienische Provinz Südtirol öffnet in der Corona-Krise Lokale und Geschäfte schneller als von der Regierung in Rom geplant. Der gesamte Einzelhandel soll fortan wieder offen sein. Am Montag dürfen Bars, Restaurants, Friseure, Museen etc. folgen. Diesen Beschluss fasste die Landesregierung in Bozen. Auch alle Südtiroler Betrieb von Industrie und Handwerk dürften ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, hieß es. Ab dem 25. Mai könnten Hotels und Seilbahnanlagen loslegen.
- Deutschland sind laut Auswertung der dpa bis Freitagvormittag gut 167.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag 10.15 Uhr: mehr als 166.000 Infektionen). Mindestens 7.198 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind bundesweit gestorben (Vortag 10.15 Uhr: 7.093). Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag bei 0,71.
- Die spanische Industrieproduktion ist im März belastet durch die Corona-Krise um 11,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat eingebrochen, wie das Statistikamt INE mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang um 9,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Produktion saisonbereinigt um 12,2 Prozent.
- Laut Statistischem Bundesamt liegen die Sterbefallzahlen in Deutschland seit der 13. Kalenderwoche vom 22. bis 29. März über dem Durchschnitt der jeweiligen Kalenderwochen der Jahre 2016 bis 2019. In der 13. Kalenderwoche (KW) sind demnach mindestens 19.385 Menschen gestorben, in der 14. (30. März bis 5. April) 20.207 und in der 15. KW (6. bis 12. April) 19.872. Die Abweichung der Sterbefallzahlen nach oben war in der 15. KW mit 2.000 Fällen bzw. 11 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt am größten. Das Bundesamt führt die erhöhten Sterbefallzahlen auf die Corona-Pandemie zurück.
- Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geht davon aus, dass die Grenze zwischen Deutschland und Österreich noch vor dem Sommer wieder geöffnet wird. Derzeit seien die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus in Österreich geringer als in Deutschland. Die Regierung sei in dieser Frage in einem fast täglichen Kontakt zu den deutschen Partnern.
- Laut einer aktuellen GfK-Studie zur Konsumentenstimmung (24. bis 26. April) in der Covid-19 Epidemie glauben 33 Prozent der Befragten in Deutschland, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. Dies hat Einfluss auf ihr zukünftiges Konsumverhalten: Während ein Viertel auf ihren geplanten Urlaub verzichtet, gab ein Drittel an, in Zukunft weniger Geld für den Kauf langlebiger Produkte, wie z.B. Möbel, Autos oder Fernseher ausgeben zu wollen. Acht Prozent wollen auf den Kauf von Möbeln verzichten und sieben Prozent den Kauf von Kleidung, Autos und Luxusgütern wie Uhren und Schmuck verschieben. Die GfK-Experten gehen davon aus, dass Verbraucher in Zukunft noch bedarfsorientierter einkaufen werden und digitale Services weiter an Bedeutung gewinnen.
- China und die USA haben ihre Bereitschaft bekräftigt, an ihrem Handelsdeal festzuhalten. Das vereinbarten der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He in einem Telefonat. Es sei über den laufenden Prozess der Umsetzung des Phase-1-Handelsabkommens gesprochen worden, hieß es in einer Mitteilung von US-Seite. Es würden „gute Fortschritte" erzielt. Beide Seiten gehen laut US-Angaben auf weiterhin fest davon aus, dass sie trotz des globalen Gesundheitsnotstands ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen rechtzeitig erfüllen.
- Die Europäische Notenbank (EZB) will sich durch das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) nicht von ihrem Weg abbringen lassen. Die EZB sei eine unabhängige Institution, die rechenschaftspflichtig gegenüber dem Europäischen Parlament sei und durch ihr Mandat angetrieben werde, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu Bloomberg. „Wir werden weiterhin tun, was immer nötig ist, um dieses Mandat zu erfüllen“. Unbeirrt werde die EZB das weiterhin machen. Das BVerfG hatte die Aufkäufe von Staatsanleihen der Euro-Länder durch die EZB als teilweise verfassungswidrig eingestuft.
- Die US-Wirtschaft könnte dem Präsidenten der Philadelphia-Fed Patrick Harker zufolge bei einer zu raschen Lockerung des Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus in eine zweite Rezession rutschen. „Das weniger optimistische Szenario ist, dass wir zu schnell öffnen und dann eine signifikante zweite Welle des Virus sehen“, sagte Harker. Sollte aber die Wirtschaft im Juni wieder anlaufen und das Virus eingedämmt werden können, könnte sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr erholen.
- Im März wurden von Deutschland Waren im Wert von 108,9 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 91,6 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteile. Damit die Exporte im März um 7,9 Prozent und die Importe um 4,5 Prozent niedriger als im März des Vorjahres. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat Februar um 11,8 Prozent und die Importe um 5,1 Prozent ab. Im kalender- und saisonbereinigten Vormonatsvergleich war dies bei den Exporten der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990.
- Im vergangenen Februar war der Umsatz im Bauhauptgewerbe in Deutschland um 10,0 Prozent höher als im Vergleichsmonats des Vorjahres 2019, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten beiden Monaten 2020 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,0 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 2,3 Prozent.
- Die Corona-Pandemie hat sich im März erheblich auf die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland ausgewirkt. Maßgeblich dafür ist das seit Monatsmitte geltende Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, gab es im März in den Beherbergungsbetrieben 15,6 Mio. Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 53 Prozent weniger als im März 2019. Dies ist der mit Abstand stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1992.
- US-Präsident Donald Trump macht China erneut für den Ausbruch der Corona-Pandemie verantwortlich und wirft dem Land Unfähigkeit vor. „Es hätte direkt an der Quelle gestoppt werden können. Es wäre einfach gewesen", sagte er. Auf die Frage nach seinen Vorwürfen, die Pandemie habe ihren Ursprung in einem Forschungslabor in der Stadt Wuhan genommen, sagte Trump, womöglich sei ein „schrecklicher Fehler“ geschehen. „Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm".
- Die Europäische Zentralbank (EZB) ist zu einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik bereit. „Sollten wir sehen, dass der Stimulus nicht groß genug ist, würden wir unsere geldpolitischen Maßnahmen weiter anpassen“, sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bei einer online übertragenen Anhörung im Europaparlament. Die wirtschaftliche Lage verändere sich schnell, und die EZB beobachte sie genau.
- Japans wirtschaftlicher Abschwung hat sich im April beschleunigt fortgesetzt. Der Dienstleistungssektor ist wegen der Coronavirus-Pandemie im vergangenen Monat so deutlich geschrumpft wie nie zuvor. Auch Auftragseingänge und Produktion in Japan seien stark gefallen, wie die aktuellen Zahlen von IHS-Markit zeigen.
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