Kommentar
15:13 Uhr, 13.07.2022

US-Inflationsdaten: Headline-Daten höher (schlechter) als erwartet...

Wie immer, zunächst einmal die Fakten: Die US-Verbraucherpreise stiegen im Juni mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 9,1%, was über den Erwartungen von "nur" 8,8% lag.

Richtig übel ist jedoch, dass auch die Kernrate im Juni mit +5,9 % (im Jahresvergleich) berechnet wurde. Das ist zwar ein minimaler Rückgang gegenüber dem Vormat Mai (+6,0 %), aber eben mehr als die erwarteten +5,8 %.

Zudem stieg die Kernrate im Juni um +0,7 % gegenüber dem Vormonat Mai. Im Mai waren es "nur" +0,6 % gegenüber dem April gewesen. Erwartet wurde hier eine Abschwächung auf +0,5 %.

Zwischenfazit: Die Headline-Inflationsdaten sind bescheiden ausgefallen, was die Anleger an den Aktienmärkten auch prompt mit fallenden Kursen (US-Index-Futures) quittierten. Auch die besonnener agierenden Anleger an den Anleihemärkten bewerten die Daten nicht anders, so dass die US-Anleiherenditen nach oben schießen. Dabei erweitert sich der Rendite-Spread zwischen 2jährigen und 10jährigen US-Staatsanleihen heute deutlich. Da wir hier eine Inversion haben (die kürzer laufenden US-Staatsanleihen bringen eine höhere Rendite als die länger laufenden) ist die US-Rezession nun sicher. In den USA gibt es auch bereits Spekulationen um eine "Double Dip"-Rezession, was eine Art "Worst Case" wäre. Leider scheinen die "Worst Cases" inzwischen jedoch immer realistischer zu werden.

Aber... es gibt eben auch noch Hoffnung! So sind etwa ab Mitte Juni die Rohstoffpreise, man schaue exemplarisch auf den Ölpreis, deutlich gefallen. Auch wenn es aus diesen Daten NICHT ablesbar ist, gehe ich davon aus, dass wir wohl mit diesen Daten den Inflationspeak in den USA erst einmal gesehen haben.

Fazit: Sollte ich mit dieser Einschätzung richtig liegen, spricht weiterhin wenig bis nichts gegen eine leichte Entspannung an den (Aktien)Märkten über den Sommer. Zumal im "Sommerloch" die Handelsumsätze gering(er) sind, sodass man Kurse leichter in die eine oder andere Richtung beeinflussen kann.

Um es klar zu sagen: Ich erwarte KEINE große Sommerrally, keine Party. Aber eine leichte mehrwöchige Kurserholung über den Sommer. Ehe dann vermutlich wieder der Mann mit dem Hammer kommt. Ein endgültiger Boden jedenfalls scheint mir noch nicht gefunden worden zu sein. Aber eine gewisse Entspannung in der Urlaubszeit würde mich NICHT wundern.

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Über den Experten

Sascha Huber
Sascha Huber
Experte für Kryptowährungen

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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