UMWELTBANK - Der Ausblick gibt wenig Grund zum Jubel
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- UmweltBank AG - WKN: 557080 - ISIN: DE0005570808 - Kurs: 13,200 € (XETRA)
Die Umweltbank mit Sitz in Nürnberg ist seit über 25 Jahren auf die Finanzierung von Umweltprojekten, vor allem im Bereich regenerative Energieerzeugung, nachhaltigen Immobilien sowie die Vermittlung nachhaltiger Fonds spezialisiert. In dieser Zeit wurden nach eigenen Angaben rund 25.000 Projekte finanziert. 300 Mitarbeiter betreuen über 130.000 Kunden. Seit 2002 ist die Bank an der Börse notiert.
Die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2022 sah ein Vorsteuerergebnis auf dem Niveau von 2021 vor, als ein EBT von 38,1 Mio. EUR ausgewiesen wurde. Aufgrund des Ukrainekriegs trübten sich die Aussichten jedoch ein, da sich die Kunden vor allem im Wertpapiergeschäft zurückhielten. Aufgrund dessen korrigierte der Vorstand dann mit Vorlage des Halbjahresberichts die EBT-Prognose auf 34 Mio. EUR nach unten. Da im Oktober dann aber der Verkauf einer Windparkbeteiligung mit einem Nettoerlös in Höhe von 20 Mio. EUR gelang, wurde die Prognose wieder auf 40 Mio. EUR angehoben.
2022 doch noch ein Rekordergebnis
Die 40 Mio. EUR wurden gemäß der nun veröffentlichten vorläufigen Zahlen mit 39,2 Mio. EUR zwar knapp verfehlt, liegen aber über dem Wert von 2021 und somit auf neuem Rekordniveau. Die Bilanzsumme stieg zum ersten Mal auf 6 (Vorjahr 5,9) Mrd. EUR.
Im Kreditgeschäft vergab das Finanzinstitut 2022 neue Darlehen in Höhe von 623 Mio. EUR, sodass das Kreditvolumen um ca. 4,5 Prozent auf 3,7 Mrd. EUR gestiegen ist. Während die Nachfrage für die Finanzierung von Projekten im Bereich Erneuerbare Energien weiterhin hoch war, ging die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des steigenden Zinsniveaus und der hohen Baukosten zunehmend zurück.
Um 31 Prozent auf 131 Mio. EUR stieg das Volumen bei den drei hauseigenen Fonds, blieb damit aber unter den internen Erwartungen. Aufgrund der Börsenturbulenzen hielten sich die Anleger mit Neuinvestments eher zurück.
2023 wird deutlich schwächer
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gestaltet sich wenig erfreulich. Es wird mit einem EBT von nur noch 20 Mio. EUR gerechnet. Begründet wird dies zum einen mit einem Rückgang beim Zinsergebnis wegen des schnell angestiegenen Zinsniveaus und der schlechteren Konditionen bei den Refinanzierungsgeschäften mit der Bundesbank. Zum anderen wird von einer weiteren Zurückhaltung der Kunden im Wertpapiergeschäft ausgegangen.
Außerdem startet die Umweltbank einen umfangreichen Transformationsprozess zur Optimierung der bestehenden Strukturen und Prozesse. Die 2022 durchgeführte Bafin-Prüfung hatte anscheinend Schwächen in der Geschäftsorganisation zu Tage gefördert. Im Zuge dessen wird auch die Einführung weiterer Dienstleistungen und Produkte geprüft. Der Prozess soll sich bis 2024 hinziehen, so dass erst ab 2025 wieder mit signifikantem Wachstum gerechnet werden kann.
Fazit: Die Umweltbank-Aktie hat langjährigen Aktionären viel Freude bereitet. Im letzten Jahr kam der Kurs aber deutlich unter Druck. Der maue Ausblick auf 2023 spricht nicht für eine rasche Erholung, da wird auch die 20. Dividende in Folge nicht viel herausreißen. Mit ihrem Geschäftsmodell trifft die Umweltbank zwar zweifelsohne den Zeitgeist, ich würde mit einem Investment hier aber abwarten, wie das Institut mit dem eingeleiteten Transformationsprozess vorankommt.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mio. EUR | 75,39 | 83,52 | 86,02 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,77 | 0,40 | 0,42 |
KGV | 16 | 31 | 29 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,33 | 0,20 | 0,21 |
Dividendenrendite | 2,70 % | 1,64 % | 1,72 % |
*e = erwartet |
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