Nachricht
09:00 Uhr, 12.02.2025

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Überrascht die US-Inflation auch im Januar dieses Jahres?

Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid sieht ein gewisses Risiko, dass die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreisdaten für Januar ähnlich wie die 2023 überraschen. "Es wird befürchtet, dass es zu einem weiteren Anstieg zum Jahresbeginn kommen könnte, der die Markterwartungen über einen Zinsschnitt der Fed in diesem Jahr zunichte machen könnte. Dies gilt insbesondere, da die jüngsten Daten eher in eine restriktivere Richtung weisen, da die annualisierte Verbraucherpreisinflation über drei Monate im Dezember bereits bei plus 3,9 Prozent lag und die Sechsmonatsrate bei plus 3,0 Prozent", schreibt er in seinem Morgenkommentar.

US-Inflation dürfte nur langsam Fed-Ziel erreichen

Die Kerninflation in den USA hat nach Einschätzung von BeiChen Lin von Russell Investments gute Chancen, bis Ende des Jahres recht nahe an das Ziel der US-Notenbank heranzukommen, auch wenn dies ein langsamer und holpriger Prozess sein dürfte. Einige Messgrößen der Verbraucherinflationserwartungen sind in letzter Zeit aufgrund der Besorgnis über die Zölle gestiegen. Es sei jedoch erwähnenswert, dass Zölle im Allgemeinen einen einmaligen Schock für die Preise darstellten. "Auch wenn die Einführung von Zöllen den Zeitpunkt, zu dem die Inflation zum Ziel der Fed zurückkehrt, hinauszögern mag, dürfte es sich dennoch nur um einen vorübergehenden Schluckauf handeln."

US-Notenbanker sieht anhaltend hohe Inflation im Wohnungsbau

Die Inflation im Wohnungsbau ist nach Einschätzung vom New Yorker Fed-Präsidenten John Williams mitverantwortlich für seine Prognose, dass die Gesamtinflation 2025 bei etwa 2,5 Prozent und damit etwas über dem Zielwert der Fed von 2 Prozent liegen dürfte. Die Desinflation im Wohnungsbau habe "länger gebraucht, um in Gang zu kommen", weshalb es noch eine Weile dauern werde, bis sich die langsameren Hauspreissteigerungen in einem weniger inflationären Beitrag zur Gesamtzahl niederschlagen. Eine weitere hartnäckige Inflationsgröße, die Kerninflation bei Dienstleistungen ohne Berücksichtigung des Wohnungsbaus, dürfte ebenfalls weiterhin allmähliche Fortschritte machen, sagte Williams vor einer Gruppe von Reportern.

EZB-Leitzinsen könnten unter neutrales Niveau fallen

Die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten nach Einschätzung von PGIM Fixed Income unter das neutrale Niveau fallen, sollten sich die wiederholten Prognosen der Notenbank für ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum nicht bewahrheiten. PGIM Fixed Income sieht den neutralen Bereich der EZB zwischen 1,5 Prozent und 2,5 Prozent, etwas unter dem EZB-Einlagensatz von 2,75 Prozent und der Marktbewertung von 1,91 Prozent zum Jahresende. Die europäische Wirtschaft sei angesichts ihrer schwachen makroökonomischen Lage anfälliger für erhöhte Handelsspannungen. Allerdings sei sie besser vorbereitet als in der vorherigen Runde von neuen Zöllen und verfüge über erhebliche Hebel, zu verhandeln oder mit Gegenmaßnahmen zu erwidern, fügt PGIM Fixed Income hinzu.

Britische Hersteller durch Washingtons Zolldrohungen beunruhigt

Britische Produzenten bereiten sich auf mögliche US-Importzölle vor. Die britische Handelskammer BCC teilte am Dienstag mit, dass nach ihrer Umfrage unter den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes fast zwei Drittel der Befragten Auswirkungen von Zöllen auf ihre Exporte in die USA erwarten. "Die Situation in den USA mit möglichen Zöllen auf importierte Waren ist besorgniserregend", sagte ein von der BCC befragter englischer Hersteller.

Kanada ernennt Fentanyl-Beauftragten zur Vermeidung von Zöllen

Kanada arbeitet an der Abwendung der drohenden Zölle von 25 Prozent auf Importe in die USA. Die Regierung hat nun einen Beauftragten für die Eindämmung des Fentanyl-Handels ernannt. Sie erfüllt damit ein Versprechen an US-Präsident Donald Trump. Der stellvertretende Sicherheitsberater Kevin Brosseau wurde von Premierminister Justin Trudeau mit sofortiger Wirkung ernannt. Er werde mit seinen Amtskollegen in den USA und den Polizeibehörden zusammenarbeiten, um den Fentanyl-Handel zu unterbinden und zu zerschlagen, so Trudeau.

BoJ/Ueda: Müssen Auswirkungen von Trumps Politik umfassend bewerten

Die japanische Notenbank sollte nach den Worten ihres Gouverneurs Kazuo Ueda die Auswirkungen der Politik Donald Trumps umfassend bewerten, bevor die Bank of Japan (BoJ) sie in ihre ökonomischen Prognosen einarbeitet. "Wir können die Auswirkungen [von Trumps Maßnahmen] auf Japan nur verstehen, wenn wir das Gesamtbild sehen - wie das Gesamtpaket anstelle einzelner Maßnahmen aussehen würde und welche Arten von politischen Entwicklungen Währungsschwankungen verursachen", sagte Ueda vor einem Parlamentsausschuss.

DJG/DJN/apo

Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.

Das könnte Dich auch interessieren