ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Britische Inflation lässt zum Jahresende nach
Die jährliche Inflationsrate in Großbritannien hat sich zum Jahresende abgekühlt, was eine weitere Senkung des Leitzinses durch die Bank of England (BoE) wahrscheinlicher macht. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 2,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor gegenüber 2,6 Prozent im November, wie aus den Zahlen des Office for National Statistics hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwartet, dass die jährliche Inflation unverändert bleibt. Die Jahresrate liegt jedoch über dem Ziel der BoE von 2,0 Prozent.
US-Erzeugerpreise auf zweiten Blick weniger gut
Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid erklärt die am Ende wenig positive Reaktion der Märkte auf die Erzeugerpreisdaten für Dezember mit Details, die auf einen höheren Inflationsdruck beim Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) hindeuteten. "Eine bemerkenswerte Überraschung gab es bei den Flugpreisen, die im Dezember um 7,2 Prozent im Monatsvergleich stiegen. Dies begrenzte das Ausmaß der Rallye bei den Staatsanleihen, da die Fed letztlich eine Inflation von 2 Prozent auf der Grundlage des PCE-Deflators und nicht des Verbraucher- oder Erzeugerpreisindex anstrebt", schreibt er.
Erzeugerpreise deuten auf schwache US-Verbraucherpreise
Schwache US-Erzeugerpreise bedeuten schwache US-Verbraucherpreise - nicht immer, aber oft, wie Brent Donnelly von Spectra Markets schreibt. In letzter Zeit war es eher selten, dass das Arbeitsministerium in einem bestimmten Monat die Erzeugerpreise vor den Verbraucherpreisen veröffentlicht, aber vor 2018 war dies die Norm. Ein Blick auf die Geschichte der letzten zehn Jahre zeigt: Wenn sowohl die Gesamt- als auch die Kernrate der Erzeugerpreise hinter den Erwartungen zurückbleibt - wie aktuell geschehen -, dann haben die Verbraucherpreise für denselben Monat nur in 21 Prozent der Fälle die Erwartungen übertroffen.
Trumps Zölle könnten in Deutschland 300 000 Jobs vernichten
Die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump geplanten Strafzölle auf Importe drohen in der Bundesrepublik schweren wirtschaftlichen Schaden anzurichten. In Deutschland hängen rechnerisch 1,2 Millionen Arbeitsplätze an Exporten in die USA, so eine Studie des Prognos-Instituts, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Das seien 10 Prozent aller 12 Millionen Arbeitsplätze, die direkt und indirekt von Ausfuhren abhängig seien - und 400.000 mehr, als auf dem Export nach China basierten. Trump hatte im Wahlkampf unter anderem Strafzölle auf chinesische Produkte von mindestens 60 Prozent und auf Produkte aus der übrigen Welt von 10 bis 20 Prozent angekündigt.
Gegenwind für Indiens Wirtschaftswachstum
Indiens Wirtschaftswachstum steht nach Einschätzung von Nomura Global Research Gegenwind bevor und könnte unter der Prognose der Reserve Bank of India für das laufende und das nächste Fiskaljahr liegen. Die Ökonomen Sonal Varma und Aurodeep Nandi prognostizieren ein BIP-Wachstum von 6,0 Prozent für das am 31. März 2025 endende Fiskaljahr und 5,9 Prozent im Fiskaljahr 2026. Zum Vergleich: Die RBI prognostiziert 6,6 Prozent bzw. 7,1 Prozent.
Chinas Zentralbank sorgt für Liquidität nahe der Rekordhöhe
DOW JONES--Chinas Zentralbank hat dem Bankensystem eine rekordverdächtige Menge an Liquidität zugeführt, um die Nachfrage nach Bargeld zu befriedigen, während sie gleichzeitig versucht, den Yuan zu stützen. Die People's Bank of China (PBoC) pumpte über siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte Liquidität im Wert von 959,5 Milliarden Yuan (umgerechnet 130,9 Milliarden Dollar) in das Bankensystem. Nach Angaben des lokalen Datenanbieters Wind handelte es sich dabei um die zweitgrößte Kapitalzufuhr dieser Art, die je verzeichnet wurde.
Chinas Stimuli kommen rechtzeitig - Details fehlen noch
Die jüngsten Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Stimulierung von Reisen und Konsum kommen nach Einschätzung von Morningstar zum richtigen Zeitpunkt. Es bedürfe aber weiterer Details, so Analyst Ivan Su. Das Wachstum des chinesischen Einzelhandelsumsatzes habe sich im November auf lediglich 3 Prozent im Jahresvergleich verlangsamt, während die Inflation bei nahezu 0 Prozent verharre. Dies unterstreiche die Notwendigkeit politischer Maßnahmen zur Stimulierung der Binnennachfrage, so Su. Einzelheiten seien jedoch weiterhin rar, sodass unklar bleibe, welche Konsumgüterkategorien erfasst würden und wie bedeutend der Impuls für die Konsumausgaben sein könnte, fügte der Analyst hinzu.
SPD-Kritik an der Blockade weiterer Ukrainehilfen durch Scholz
Aus der SPD kommt zunehmend Kritik an der Weigerung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), noch vor der Bundestagswahl weitere Unterstützung für die Ukraine in Höhe von 3 Milliarden Euro für Waffenlieferungen auf den Weg zu bringen. SPD-Haushalts- und Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz sagte dem Spiegel: "Meine Haltung ist: Kriege richten sich nicht nach Wahlen. Wenn es unter den demokratischen Kräften im Bundestag eine Mehrheit gibt für ein zusätzliches Hilfspaket für die Ukraine, sollten wir das noch vor der Bundestagswahl beschließen." Schwarz forderte einen Schulterschluss im Parlament auch mit CDU und CSU: "Allerdings sollte sich dann auch die Union klar dazu bekennen, die überplanmäßige Ausgabe von 3 Milliarden Euro mitzutragen", sagte er.
Südkoreas Präsident wegen Kriegsrechts-Verhängung verhaftet
Die südkoreanischen Behörden haben den des Amtes enthobenen Präsidenten Yoon Suk Yeol verhaftet und inhaftiert, um ihn zu im Zusammenhang mit seiner kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts Anfang Dezember zu befragen. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender südkoreanischer Präsident verhaftet wurde. Gegen den 64-jährigen Yoon wird unter anderem wegen des Verdachts auf Aufruhr ermittelt - einer der wenigen Straftatbestände, die nicht unter die Immunität des Präsidenten fallen. Die Festnahme erfolgte in der Präsidentenresidenz im Zentrum der Hauptstadt Seoul, wo ein erster Versuch der Ermittler Anfang des Monats von seinen bewaffneten Leibwächtern verhindert worden war
Dänemark will nicht öffentlich mit Trump über Grönland sprechen
Die dänische Regierung hat dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump ihre Bereitschaft signalisiert, über militärische und wirtschaftliche Vereinbarungen im Zusammenhang mit Grönland zu sprechen. Doch Kopenhagen will, dass Gespräche hinter verschlossenen Türen stattfinden. Dänemark will sich nicht öffentlich zu dem Thema mit Trump auseinandersetzen, nachdem der künftige Präsident gesagt hatte, die USA müssten Grönland, ein dänisches Territorium, besitzen. Vertreter des Landes sagten stattdessen, man wolle Trumps selbstgemachte Krise in aller Stille lösen
+++ Konjunkturdaten +++
DE/Großhandelspreise Dezember +0,1% gg Vormonat
DE/Großhandelspreise Dezember +0,1% gg Vorjahr
DE/Großhandelspreise sinken 2024 um 1,3 Prozent
Schweden Dez Verbraucherpreise unverändert gg Vormonat
Schweden Dez Verbraucherpreise +0,8% gg Vorjahr
Schweden Dez Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,2% gg Vormonat
Schweden Dez Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,0% gg Vorjahr
Indonesien Exporte Dez 23,46 Mrd USD
Indonesien Importe Dez 21,22 Mrd USD
DJG/DJN/apo
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