ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang sinkt im Oktober um 1,5 Prozent
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Oktober etwas weniger als erwartet gesunken, wobei der Vormonatsanstieg deutlich nach oben revidiert wurde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerten sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 5,7 (September: 4,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um 2,0 Prozent prognostiziert. Der für September vorläufig gemeldete monatliche Anstieg um 4,2 Prozent wurde auf 7,2 Prozent revidiert.
Deutsche Orders auf zweiten Blick nicht so schlecht
Die Daten zum deutschen Auftragseingang im Oktober sind nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, nicht so schlecht ausgefallen wie es auf den ersten Blick scheint. "Da unter Herausrechnung der Großaufträge im Oktober ein Plus verbucht wird, ist der Auftragseingang auf den zweiten Blick besser", schreibt er in einem Kommentar. Ein nachhaltiger Trendwechsel bei den Neubestellungen sei jedoch nicht zu erwarten.
Keine echte Trendwende bei Auftragseingängen
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht keine echte Trendwende bei den Auftragseingängen im verarbeitenden Gewerbe. "Das neue Minus bei den Auftragseingängen unterstreicht die anhaltend schwierige Situation der deutschen Industrie", sagte IMK-Chef Sebastian Dullien. Zwar sei das absolute Tief aus dem Frühjahr bei den Auftragseingängen überwunden, sehe man von Großaufträgen ab, seien allerdings erneut mehr als 10 Prozent weniger Aufträge eingegangen als im Referenzjahr 2021.
Dreimonatstrend bei deutschen Auftragseingängen steigt
LBBW-Volkswirt Elmar Völker sieht in den aktuellen Zahlen zum deutschen Auftragseingang nicht nur Negatives. "Immerhin war die erwartbare Gegenbewegung nach unten im Oktober etwas kleiner als befürchtet, während der Vormonatswert merklich aufwärts revidiert wurde", schreibt er in einem Kommentar. Im Trend der zurückliegenden drei bis sechs Monate gebe es somit einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn dieser weise inzwischen leicht nach oben.
Deutscher Industrieumsatz sinkt im Oktober um 1,2 Prozent
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fiel er gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent. Der für September vorläufig gemeldete monatliche Rückgang um 1,4 Prozent wurde auf 1,1 Prozent revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz kalenderbereinigt um 3,9 Prozent niedriger.
Ifo-Institut: Mehr Auftragsmangel im Wohnungsbau
Der Auftragsmangel im Wohnungsbau hat nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zugenommen. 54,0 Prozent der Unternehmen berichteten im November davon, nach 49,9 Prozent im Oktober, wie das Institut mitteilte. "Die Krise im Wohnungsbau ist inzwischen chronisch geworden", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Ohne neue Impulse droht eine dauerhafte Lücke bei dringend benötigtem Wohnraum."
Powell: Fed kann sich bei Zinssenkungen Zeit nehmen
Die Lage der US-Wirtschaft ist nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell derzeit besser als im September, als die Zentralbank mit der Senkung ihrer Leitzinsen begonnen hat. Deshalb könne die Fed bei ihren Zinssenkungen langsamer vorgehen kann. "Wir wollten ein starkes Signal senden, dass wir den Arbeitsmarkt unterstützen würden, sollte er sich weiter abschwächen", sagte Powell am Mittwoch während einer moderierten Fragerunde der New York Times. "Die Wirtschaft ist stark, und sie ist stärker, als wir im September erwartet hatten", sagte er.
Beige Book zeigt leichtes Wirtschaftswachstum
Die Wirtschaftstätigkeit hat in den meisten Teilen der USA in den vergangenen Wochen leicht zugenommen. Leichte Verbesserungen in der Wirtschaft seien mit mäßig verbesserten Wachstumserwartungen in den meisten Gebieten des Landes und in den meisten Branchen einhergegangen, so die am Mittwoch veröffentlichte Wirtschaftsumfrage "Beige Book" der US-Notenbank. Auf dem Arbeitsmarkt blieb das Beschäftigungsniveau in den meisten Teilen der USA unverändert oder stieg leicht, wobei nur wenige Unternehmen ihren Personalbestand erhöhten, wobei die Fluktuation jedoch gering blieb.
Fed-Chef Powell rechnet mit guten Beziehungen zu Finanzminister
Fed-Chairman Jerome Powell rechnet damit, dass er ein gutes Verhältnis zum künftigen Finanzminister der Trump-Administration haben wird. "Ich bin zuversichtlich, dass ich mit ihm die gleichen Beziehungen haben werde - wenn er bestätigt ist - wie mit der jetzigen Finanzministerin", sagte er in einem Interview beim Dealbook Summit.
Trump will Regierungskritiker Atkins als Chef der Börsenaufsicht
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den konservativen Anwalt Paul Atkins als Leiter der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) auserkoren. Er entschied sich damit für einen Kritiker umfangreicher Regulierung, der voraussichtlich bürokratische Hürden abbauen und die Durchsetzungsabteilung der Behörde stärker kontrollieren soll.
BoJ/Nakamura bleibt bei Inflations- und Lohnaussichten vorsichtig
Toyoaki Nakamura, Mitglied des Direktoriums der japanischen Notenbank (Bank of Japan), hat sich trotz wachsender Markterwartungen für eine baldige Zinserhöhung zurückhaltend zu den Inflations- und Lohnaussichten geäußert. "Wir befinden uns in einer wichtigen Phase, in der wir das Ausmaß der geldpolitischen Lockerung sorgfältig an den Stand der wirtschaftlichen Erholung anpassen und dabei viele Daten überprüfen müssen", sagte Nakamura am Donnerstag in einer Rede vor Managern in Hiroshima.
Nationalversammlung stürzt Regierung in Frankreich
Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron ist gestürzt. Die Nationalversammlung sprach zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert einem Premierminister das Misstrauen aus. Ein Misstrauensantrag gegen die Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Michel Barnier wurde von 331 Abgeordneten des 577 Sitze zählenden Unterhauses unterstützt und zwingt ihn zum Rücktritt. Marine Le Pens Rechtsnationale und das linke Lager stimmten gemeinsam gegen die Regierung. Die Abstimmung zeigt, wie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone Gefahr läuft, unregierbar zu werden.
Ukraine spricht mit Trump-Team über Beendigung des Russland-Krieges
Ukrainische Regierungsvertreter führen mehreren Informanten zufolge hochrangige Gespräche mit der neuen Trump-Administration. Sie versuchen, die großen Differenzen über eine Beilegung des Krieges zwischen Kiew und Russland noch vor dem Amtsantritt des designierten Präsidenten Donald Trump zu verringern. Ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj traf sich am Mittwoch mit Keith Kellogg, Trumps Wahl zum Sondergesandten für Russland und die Ukraine, und Mike Waltz, dem künftigen nationalen Sicherheitsberater.
Dutzende Länder von chinesischer Hacking-Kampagne betroffen
Hacker im Auftrag der chinesischen Regierung haben nach Angaben des Weißen Hauses in einer massiven Spionagekampagne, von der Dutzende von Ländern betroffen sind, die Telekommunikationsinfrastruktur auf der ganzen Welt kompromittiert. Anne Neuberger, stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin von Präsident Joe Biden für Cybertechnologien, sagte während einer Pressekonferenz, dass die sogenannte Salt-Typhoon-Kampagne andauere und dass mindestens acht Telekommunikationsunternehmen in den USA angegriffen worden seien.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden 3Q Leistungsbilanz Überschuss 94,3 Mrd SEK
Südkorea BIP 3Q revidiert +0,1% (vorläufig: +0,1%) gg Vorquartal
Südkorea BIP 3Q revidiert +1,5% (vorläufig: +1,5%) gg Vorjahr
Philippinen Verbraucherpreise Nov +2,5% gg Vorjahr (PROG +2,4%)
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Nov +2,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/apo
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