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09:00 Uhr, 10.09.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche HVPI-Inflation sinkt im August auf 2,0 Prozent

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August deutlich nachgelassen, was vor allem an sinkenden Energiepreisen lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fiel die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 2,0 (Vormonat: 2,6) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. August. Gegenüber dem Vormonat sank der HVPI um 0,2 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

IMK: EZB sollte Zinsen senken

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hat nach den jüngsten Detaildaten über die Inflation im August eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gefordert. "Es mehren sich die Anzeichen, dass die Inflation in Deutschland endgültig besiegt ist", sagte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Die Inflation habe im August erstmals seit Beginn der Hochinflationsphase 2021 wieder das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank erreicht, und die restliche Teuerung sei stark von einzelnen Gütern und Dienstleistungen getrieben, was zum Teil Sondereffekte darstelle.

Deutsche Bank: Fed wichtiger als Trump vs Harris

Die Frage, ob die US-Notenbank ihren Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte senken wird, wird nach Aussage von Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid an den Märkten gegenwärtig wichtiger genommen als das Präsidentschaftsrennen. "Vielleicht werden wir nach der Debatte heute Abend und sobald wir mit Sicherheit wissen, ob die Fed nächste Woche eine Lockerung um 25 oder 50 Basispunkte vornehmen wird, wieder mehr über die Wahlen sprechen", schreibt Reid in seinem Morgenkommentar.

Chinas Exporte steigen im August stärker als erwartet

Chinas Exportwachstum hat sich im August beschleunigt. Die Ausfuhren stiegen um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach einem Plus von 7,0 Prozent im Juli, wie die Zollbehörde mitteilte. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 6,6 Prozent gerechnet. Die Importe stiegen hingegen nur noch um 0,5 Prozent, nachdem sie im Juli um 7,2 Prozent angezogen hatten. Hier hatten die Volkswirte mit 2,5 Prozent gerechnet.

Union warnt Ampel vor neuen Finanzlöchern über 98 Milliarden Euro

Vor den beginnenden parlamentarischen Beratungen über den Bundeshaushalt 2025 und die mittelfristige Finanzplanung warnt die Union vor weiteren Haushaltsrisiken in Höhe von fast 100 Milliarden Euro. Haushaltspolitiker der Union taxierten die fehlenden Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2028 auf insgesamt 98 Milliarden Euro, berichtete die Bild-Zeitung. So gebe es durch Vorfestlegungen zum Beispiel im Wehretat Handlungsbedarf für eine Globale Minderausgabe (GMA) über rund 65 Milliarden Euro, zitierte das Blatt den haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Christian Hasse.

Union steigt bei Sonntagsfrage auf Dreijahreshoch

Die CDU/CSU gewinnt in der Wählergunst weiter hinzu und erreicht den höchsten Wert seit mehr als drei Jahren. Das meldet die Bild-Zeitung unter Berufung auf den Meinungstrend des Instituts INSA. Wäre demnach am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 32,5 Prozent und damit erneut einen Punkt mehr als in der Vorwoche. Dagegen verlieren die drei Ampelparteien weiter an Zustimmung und kommen zusammen nur noch auf 28 Prozent. Die SPD (14 Prozent) verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt, die Grünen (10 Prozent) verlieren einen halben Prozentpunkt. Die FDP (4 Prozent und minus 0,5 Prozentpunkte) würde den Einzug in den Bundestag verfehlen. Die Werte von AfD (19,5 Prozent) und BSW (10 Prozent) steigen jeweils um einen halben Prozentpunkt. Die Linke erreicht weiterhin nur 2,5 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

Niederlande Inflationsrate Aug 3,6% - CBS

Niederlande Inflationsrate Juli war 3,7% - CBS

US/Verbraucherkredite Juli plus 25,5 Mrd USD

US/Verbraucherkredite Juni revidiert plus 5,2 Mrd USD (vorl: plus 8,9 Mrd USD)

DJG/DJN/apo

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