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13:30 Uhr, 09.08.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

DIHK: Insolvenzentwicklung zeigt angespannte wirtschaftliche Situation

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat nach den jüngsten Insolvenzzahlen Entlastungen für die Unernehmen gefordert. "Die Warnsignale bei den Unternehmensinsolvenzen nehmen zu", sagte DIHK-Mittelstandsexperte Marc Evers zu den jüngsten Zahlen. "Fast ein Drittel mehr Unternehmensinsolvenzen als im Jahr zuvor zeigen die angespannte wirtschaftliche Situation", betonte er. Die DIHK rechne damit, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr erstmals seit 2017 die Schwelle von 20.000 überschreiten könnte.

Citi: China-Daten lassen Deflationssorgen nicht schwinden

Die chinesischen Daten zu den Verbraucher- und Erzeugerpreisen lassen die Deflationssorgen nicht verschwinden, obwohl sie die Erwartungen übertreffen, meinen die Citi-Analysten Xinyu Ji und Xiangrong Yu in einer Researchnote. Die Analysten weisen darauf hin, dass der Anstieg der Verbraucherpreise vor allem auf angebotsseitige Faktoren bei Lebensmitteln und die saisonale Reisenachfrage zurückzuführen ist, wobei sich erstere wahrscheinlich auf wenige Produkte konzentriert und letztere wahrscheinlich vorübergehend ist.

Schienenlobby fordert Streichung umweltschädlicher Subventionen

Zur Lösung des Streits um den Bundeshaushalt hat das Bündnis "Allianz pro Schiene" der Ampel-Koalition die Streichung umweltschädlicher Vergünstigungen vorgeschlagen. "Wenn zwei oder drei sich streiten, hilft der Blick in den Koalitionsvertrag. Darin hat sich die Ampel nämlich vorgenommen, umwelt- und klimaschädliche Subventionen abzubauen, um zusätzliche Haushaltsspielräume zu gewinnen", sagte der Chef des Bündnisses, Dirk Flege, der Augsburger Allgemeinen. So ließen sich relativ kurzfristig die Milliardenlücke im Haushalt schließen und ausreichende Investitionen in den Ausbau des Schienennetzes finanzieren.

Kretschmer fordert zwei Sondervermögen für Investitionen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für zwei Sondervermögen jeweils in Höhe von 100 Milliarden Euro für Investitionen in das Bahnnetz und die kommunale Ebene ausgesprochen und zugleich die Beseitigung von Wachstumsbremsen gefordert. "Ich könnte mir zwei Sondervermögen vorstellen: eines für die Infrastruktur der Deutschen Bahn. Für die nächsten zehn bis 15 Jahre braucht die Bahn 100 Milliarden Euro, über die sie verfügen muss", sagte der Regierungschef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es kann nicht sein, dass die Bahn-Infrastruktur auf das Jährlichkeitsprinzip der Haushaltspolitik angewiesen ist." Weiter sagte Kretschmer: "Das zweite Sondervermögen sollte für die kommunale Ebene vorgesehen sein: 100 Milliarden Euro für Schulen, Kindergärten, kommunale Straßen und für Krankenhäuser. Damit würden Wachstumsimpulse im ganzen Land und auch bei Handwerk und Mittelstand ankommen."

IW: 2027 fehlen 728.000 Fachkräfte in Deutschland

In den kommenden Jahren wird der Fachkräftemangel laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) immer größer werden. Im Jahr 2027 fehlten demnach 728.000 Fachkräfte in Deutschland, teilte das IW mit. Insbesondere im Verkauf, der Kinderbetreuung und der Sozialarbeit werden Mitarbeiter gesucht, wie die Studie des arbeitgebernahen Instituts zeige. 2027 könnte die Fachkräftelücke im Verkauf deutschlandweit so groß sein wie in keinem anderen Beruf. Rund 37.000 offene Stellen blieben dann unbesetzt, weil es nicht genügend Fachkräfte gebe.

CEP: Unerlaubte Drohnenflüge zunehmend Sicherheitsbedrohung

Während der Fußball-EM wurden an allen Austragungsorten in Deutschland laut einer Analyse des Centrums für Europäische Politik (CEP) unerlaubte Drohnenflüge registriert. Jeder Flug in den Verbotszonen der Turnier-Städte sei eine Straftat, betonte die Freiburger Denkfabrik. Moderne Drohnen würden zunehmend zu einer Bedrohung für die innere und äußere Sicherheit - auch bei Großveranstaltungen. Das CEP warnte vor einer Fähigkeitslücke bei der Abwehr. "Es ist unerlässlich, nicht nur militärische, sondern auch zivile Aspekte der Drohnenabwehr zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf kritische Infrastrukturen", sagte CEP-Digitalexperte Anselm Küsters, der die aktuelle Lage mit CEP-Sicherheitsexperte Jörg Köpke untersucht hat.

DJG/DJN/apo

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