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13:30 Uhr, 30.07.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal um 0,1 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2024 wider Erwarten geschrumpft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal kalender- und saisonbereinigt um 0,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 0,1 Prozent prognostiziert. Im ersten Quartal war das BIP um 0,2 Prozent gewachsen. Wie Destatis weiter mitteilte, nahmen insbesondere die saison- und kalenderbereinigten Investitionen in Ausrüstungen und Bauten ab.

Ifo-Institut: Deutsche Wirtschaft steckt in Krise fest

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung erwartet nach den jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt auch im dritten Quartal kaum Besserung. "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest", kommentierte der Leiter der Ifo-Konjunkturumfragen, Klaus Wohlrabe, die Meldung des Statistischen Bundesamtes, wonach die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken ist. "Auch für das dritte Quartal 2024 ist kaum Besserung zu erwarten", sagte er. "Darauf deuten die Ergebnisse beim Ifo-Geschäftsklimaindex aus dem Juli hin."

DIHK: Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr enttäuscht

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) dringt angesichts der jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt auf verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen. "Die Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr ist eine Enttäuschung", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Besonders in der Industrie kommt die Produktion nicht in Gang, vielmehr geht die Kapazitätsauslastung zurück, die Exporte schwächeln und bei den Neuaufträgen im verarbeitenden Gewerbe herrscht regelrecht Flaute."

DIW: Konjunkturelle Erholung verzögert sich

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat nach den jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Verzögerung der Konjunkturerholung festgestellt. "Trotz des positiven Jahresauftakts ist die deutsche Wirtschaft bisher offenbar nicht wirklich in Schwung gekommen", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. Nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal noch leicht zulegen konnte, sei das BIP im zweiten Quartal vor allem wegen schwacher Ausrüstungsinvestitionen leicht um 0,1 Prozent zurückgegangen. "Damit verzögert sich die konjunkturelle Erholung."

Preisdruck in Bundesländern im Juli wenig verändert

Die Preisdaten aus einer Reihe von Bundesländern deuten auf eine insgesamt wenig veränderte Inflation im Juli. In Baden-Württemberg stieg die jährliche Inflationsrate auf 2,1 (Vormonat: 1,9) Prozent, in Bayern fiel sie auf 2,5 (2,7) Prozent und in Brandenburg verharrte sie bei 2,6 Prozent, wie die Statistischen Landesämter berichteten. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise mit Raten von 0,3 bis 0,6 Prozent. Für Gesamtdeutschland erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 (Vormonat: 0,1) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge bei 2,2 Prozent verharren.

Eurozone-BIP wächst im zweiten Quartal um 0,3 Prozent

Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal 2024 moderat gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen April und Juni um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,2 Prozent vorausgesagt. Im ersten Quartal war die Wirtschaft ebenfalls um 0,3 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich lag das BIP im zweiten Quartal um 0,6 Prozent höher. Volkswirte hatten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft um revidiert 0,5 (vorläufig: 0,4) Prozent zugelegt.

Italienische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal langsamer

Die italienische Wirtschaft hat im zweiten Quartal etwas an Fahrt verloren, da die Stärke des Dienstleistungssektors einen Rückgang in der Industrie nur teilweise ausgleichen konnte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stieg zwischen April und Juni um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Meldung berichtete.

Spanische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal kräftig

Spaniens Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres dank eines boomenden Tourismus und einer gesunden Binnennachfrage in rasantem Tempo gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den drei Monaten von April bis Juni um 0,8 Prozent und damit genauso stark wie im ersten Quartal, wie die spanische Statistikbehörde INE mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet.

HVPI-Inflation in Spanien lässt im Juli nach

Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im Juli deutlich abgeschwächt, was die Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank, die im September eine Zinssenkung in Erwägung zieht, beruhigen dürfte. Nach Angaben der Statistikbehörde INE sank die Jahresrate beim Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 2,9 (Vormonat: 3,6) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 3,3 Prozent gerechnet.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Juli weitgehend stabil

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli weitgehend stabil entwickelt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 95,8 Punkte von 95,9 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 95,6 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator erhöhte sich auf 96,4 Punkte von 96,3 im Vormonat.

BA: Arbeitskräftebedarf schwächt sich weiter ab

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat weiter abgenommen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sank im Juli um 2 Punkte auf 107 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr hat der BA-X 12 Punkte verloren. Das Allzeithoch vor über zwei Jahren wird inzwischen um 31 Punkte unterschritten.

Verfassungsgericht hebt neues Wahlrecht zum Teil auf

Das Bundesverfassungsgericht hat das vom Bundestag beschlossene neue Wahlrecht in Teilen aufgehoben, die zentrale Regelung eines künftigen Wegfalls von Überhang- und Ausgleichsmandaten aber bestätigt. Das Gericht erklärte in seinem Urteil eine Fünf-Prozent-Hürde ohne Grundmandatsklausel für unvereinbar mit dem Grundgesetz. Die Klausel, nach der eine Partei mit einem bundesweiten Zweitstimmenergebnis von unter 5 Prozent trotzdem an der prozentualen Sitzverteilung teilnimmt, wenn sie wenigstens drei Direktmandate errungen hat, soll nach dem Urteil weiter gelten und nicht abgeschafft werden. Dies soll auch bei der nächsten Wahl gelten.

Chinas Politbüro sagt mehr Unterstützung für Wirtschaft zu

Die chinesische Führung will das wirtschaftliche Wachstum stärker unterstützen, nachdem eine Reihe schwacher Daten die Besorgnis über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geschürt hat. Das Politbüro der Kommunistischen Partei betonte bei einer Sitzung die Bedeutung der Entwicklung und Stabilisierung der Wirtschaft und kündigte an, antizyklische Anpassungen zu verstärken und neue Initiativen zu ergreifen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Juli Verbraucherpreise +3,64% (Juni: +3,74%) gg Vorjahr

Schweden Juli Verbrauchervertrauen 96,6 (Juni: 93,7)

Schweden Juli Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 94,5

DJG/DJN/apo

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