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13:30 Uhr, 24.07.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutscher PMI fällt unter Wachstumsschwelle

Die deutsche Wirtschaft ist im Juli überraschend in den rezessiven Bereich gerutscht, ausgelöst durch die sich verschlechternde Entwicklung der Industrie. Der von S&P Global erhobene Sammelindex (PMI) für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 48,7 von 50,4 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen kleinen Anstieg auf 50,7 Zähler erwartet.

S&P Global: Euroraum-Wirtschaft tritt im Juli auf der Stelle

Das Wachstum in der Eurozone ist im Juli fast zum Stillstand gekommen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 50,1 Zähler von 50,9 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 50,7 Punkte vorhergesagt. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

Coba: Euro-PMI dämpft Konjunkturhoffnung

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen. Dies dämpft die Hoffnung auf eine schnelle Erholung im Euroraum. Diese dürfte nach Aussage von Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank, wohl später einsetzen und schwächer ausfallen, als dies viele Prognosen erwarten. Dies gelte insbesondere für Deutschland, wo die PMIs noch einmal deutlicher zurückgingen als im Durchschnitt des Euroraums.

CE: Zinserhöhungen der BoJ im Juli und Oktober

Marcel Thieliant, Leiter des Asien-Pazifik-Bereichs bei Capital Economics (CE), erwartet, dass die Bank of Japan (BoJ) die Zinssätze im Juli und Oktober um jeweils 20 Basispunkte anhebt. Derzeit liegt der Leitzins in einer Spanne von 0 bis 0,10 Prozent. Der Geldpolitische Rat wird am 30. und 31. Juli eine Sitzung abhalten, auf der die Zinspolitik festgelegt wird. Thieliant geht davon aus, dass es im nächsten Jahr keine Zinserhöhungen geben wird, da die möglichen Zinssenkungen der US-Notenbank dazu beitragen dürften, den Wert des Yen gegenüber dem Dollar zu stärken und die Wareninflation in Japan zu verringern.

Generali AM: Trumps Politik könnte US-Schuldenlast erhöhen

Die erwartete Politik des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump - der derzeit als Favorit für den Sieg bei den diesjährigen Wahlen gilt - dürfte gut für die Wirtschaft und auch für Aktien sein, würde aber das Schuldenprofil der USA zusätzlich belasten, erklärt Antonio Cavarero, Leiter des Bereichs Investments bei Generali Asset Management, in einer Notiz. Generali AM bevorzugt Investitionen in Staatsanleihen in Europa, "wo der geldpolitische Kurs klar umrissen scheint", sagt er.

Kabinett bringt schnelleren Netzausbau auf den Weg

Das Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus von Telekommunikationsnetzen beschlossen, wie das Bundesdigitalministerium mitteilte. Mit dem Gesetz würden zentrale Maßnahmen der Gigabit-Strategie der Bundesregierung umgesetzt. Der Schwerpunkt des Gesetzes liegt laut den Angaben auf Änderungen, die den Netzausbau beschleunigen und entbürokratisieren sowie einer effizienteren Datennutzung dienen. "Mit diesem Gesetz beschleunigen wir den dringend notwendigen Ausbau unserer digitalen Infrastruktur. Wir senden damit das wichtige Signal an die Wirtschaft, dass wir die Digitalisierung entschlossen vorantreiben", sagte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP).

Bundesnetzagentur plant flexibles System für Netzentgelte der Industrie

Die Bundesnetzagentur plant eine Reform der Netzentgelte für die Industrie, mit der eine Anpassung der Stromabnahme an aktuelle Preisentwicklung vorgenommen wird. So soll den stromintensiven Betrieben einen Anreiz geschaffen werden, um dynamisch auf die aktuelle Erzeugungssituation zu reagieren, die sich vor allem in den Strombörsenpreisen widerspiegelt. Die alten Netzentgeltrabatte entsprechen laut Netzagentur nicht mehr den Anforderungen eines Stromsystems, das von hohen Anteilen erneuerbarer Stromerzeugung geprägt ist.

Bundeskabinett stimmt Importstrategie für Wasserstoff zu

Das Bundeskabinett hat der Importstrategie für Wasserstoff zugestimmt, mit der die Dekarbonisierung besonders der Industrie erleichtert werden soll. Das Bundeswirtschaftsministerium legte eine Strategie vor, die einen klaren und verlässlichen Rahmen für die dringend benötigten Importe von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten nach Deutschland festlegen soll. Das Ministerium sieht in seiner Strategie einen wesentlichen Baustein seiner Wasserstoffpolitik, der den heimischen Marktaufbau ergänzen soll.

IMK sieht schwache Entwicklung bei Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen haben in Deutschland negative Spuren bei Kenngrößen der Nachhaltigkeit hinterlassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Die Bundesregierung habe zwar mit hohem Aufwand verhindert, dass die Polykrise voll auf die Einkommen der Bevölkerung und den Arbeitsmarkt durchschlägt.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 19. Juli -2,2% auf 209,3 (Vorwoche: 214,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 19. Juli -4,0% auf 134,8 (Vorwoche: 140,4)

US/MBA Refinance Index Woche per 19. Juli +0,3% auf 614,9 (Vorwoche: 613)

DJG/DJN/apo

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