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13:30 Uhr, 27.06.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Juni eingetrübt

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni wider Erwarten eingetrübt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 95,9 Punkte von 96,1 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Indexanstieg auf 96,3 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator sank auf 96,4 Punkte von 96,6 im Vormonat.

BA: Nachfrage nach Arbeitskräften lässt im Juni nach

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat im Juni nachgelassen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sank um 2 Punkte auf 109 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. "Damit befindet sich der gemeldete Kräftebedarf in diesem Monat weiter im Abwärtstrend", erklärte die BA. Im Vergleich zum Vorjahr lag der BA-X um 10 Punkte niedriger. Das Allzeithoch vor gut zwei Jahren wird inzwischen um 29 Punkte unterschritten.

EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im Mai etwas stärker

Die Dynamik der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Mai leicht erhöht. Nach einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen mit einer Jahresrate von 0,3 (April: 0,2) Prozent. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Kreditvergabe um 5 Milliarden Euro, nachdem sie im April um diesem Betrag angenommen hatte. Das Volumen der Kredite an private Haushalte erhöhte sich mit einer Jahresrate von 0,3 (0,2) Prozent. Das Volumen der Kredite für den Hauskauf stieg um 0,3 (0,4) Prozent, und das der Konsumentenkredite um 2,8 (2,4) Prozent.

Schwedens Notenbank avisiert zwei bis drei Zinssenkungen

Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 3,75 Prozent belassen und erklärt, dass sie den Leitzins in der zweiten Jahreshälfte zwei- oder dreimal senken könnte, solange die Inflationsaussichten stimmen. Die Entscheidung stand im Einklang mit einer Umfrage von Dow Jones Newswires unter Ökonomen.

Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 50,00 Prozent

Die türkische Zentralbank hat beschlossen, die Zinssätze die dritte Sitzung in Folge beizubehalten, da der Inflationsdruck weiterhin hoch ist. Der geldpolitische Ausschuss beließ den Leitzins bei 50,00 Prozent. Im März hatte die Notenbank die Geldpolitik gestrafft und wich damit von ihrer bisheriger Politik ab, die Zinsen trotz der steigenden Inflation in der anatolischen Republik niedrig zu halten.

DIHK: Immer mehr Unternehmer finden keine Nachfolger

Immer mehr Unternehmer finden laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) keine geeignete Nachfolge. Aktuell sei es daher für 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer eine Option, die Türen für immer zu schließen. Im Vorjahr waren es 25 Prozent, wie die DIHK mitteilte. "Hochgerechnet stehen deswegen in den nächsten fünf Jahren mehr als eine Viertelmillion Unternehmen vor dem Aus", teilte die Kammerorganisation zu ihrem Report Unternehmensnachfolge mit, dem laut den Angaben mehr als 48.000 Beratungsgespräche in den Industrie- und Handelskammern (IHK) zugrunde liegen.

Scholz unterbreitet im Handelsstreit mit China Kompromissangebot - Bericht

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich einem Zeitungsbericht zufolge mit einem Kompromissangebot in den Streit zwischen der EU und China über die Verhängung von Zöllen auf chinesische Elektroautos eingeschaltet. Der Kanzler schlage einen Deal vor, bei dem beide Seiten gleich hohe Zölle auf Autoimporte verhängen würden, schrieb das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungs- und EU-Kreise. Die Rede sei davon, auf chinesische wie europäische Auto-Exporte jeweils einen einheitlichen Zoll von 15 Prozent zu erheben. Die exakte Höhe könne sich aber noch ändern. Von der Bundesregierung war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

DIHK-Präsident fordert vor EU-Gipfel bessere Standortbedingungen

Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, hat vor dem Treffen des Europäischen Rates eine bessere Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa angemahnt. "Die Unternehmen in Europa stehen unter enormen Druck - umso wichtiger ist es, dass die EU nach der Wahl schnell wieder handeln kann", sagte Adrian. Die EU müsse entschlossen das Ziel verfolgen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken. "Aus Sicht der Wirtschaft bedeutet das vor allem, in vielen Bereichen Bürokratie abzubauen, international wettbewerbsfähige Energiepreise für die Breite der Wirtschaft sicherzustellen und die Offenheit für neue Technologien und Geschäftsmodelle zu verbessern", betonte der DIHK-Präsident.

FDP fordert Zurückweisung von Asylbewerbern an EU-Grenzen

Angesichts weiterhin hoher Flüchtlingszahlen fordert die FDP die EU-Staaten auf, rasch Asylverfahren an der Außengrenze umzusetzen und Flüchtlinge an den Außengrenzen abzuweisen. "Wir wollen dauerhaft mehr Ordnung und Kontrolle erreichen und wir haben das Ziel, die illegale Migration deutlich zu reduzieren", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Bild-Zeitung. "Dafür brauchen wir neben weiteren Migrationsabkommen, effizienteren Rückführungen und Asylverfahren an den EU-Außengrenzen auch eine Verbesserung der europäischen Grenzschutzfähigkeit."

Analysten: Frankreich steuert auf Pattsituation zu

Frankreich wird eher in einer Pattsituation versinken als in eine Krise stürzen, schreiben die Ökonomen Claus Vistesen und Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics in einer Researchnote vor dem ersten Wahlgang zum Unterhaus der französischen Legislative am Sonntag. Die Wahlen, die von Präsident Emmanuel Macron einberufen wurden, nachdem seine zentristische Partei bei der Europawahl Anfang des Monats eine herbe Niederlage erlitten hatte, werden dem Präsidenten wahrscheinlich einen weiteren Schlag versetzen.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Juni Verbraucherpreise +3,74% (Mai: +3,36%) gg Vorjahr

Schweden Juni Verbrauchervertrauen 93,3 (Mai: 91,3)

Schweden Juni Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 91,5

DJG/DJN/apo

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