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13:30 Uhr, 27.06.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Juni überraschend gesunken

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni wider Erwarten eingetrübt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 94,0 Punkte von 94,8 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Indexanstieg auf 95,1 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator sank auf 94,0 Punkte von 95,0 im Vormonat. Der Rückgang war in erster Linie auf das gesunkene Vertrauen im Industriesektor zurückzuführen, wobei auch der Einzelhandel in geringerem Maße zu diesem Rückgang beitrug.

Frankreichs HVPI-Inflation steigt im Juni auf 0,8 Prozent

Die französische Inflation hat im Juni auf einem niedrigen Niveau leicht zugelegt. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung stieg auf 0,8 (Vormonat: 0,6) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 0,7 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Die Prognose hatte auf ein Plus von 0,3 Prozent gelautet.

HVPI-Inflation in Spanien steigt im Juni auf 2,2 Prozent

Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im Juni erhöht. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 2,2 (Vormonat: 2,0) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Juni mit einer stabilen Rate von 2,0 Prozent gerechnet. In der nationalen Berechnung stiegen die Verbraucherpreise ebenfalls um 2,2 Prozent nach 2,0 Prozent im Vormonat.

Inflation deutet auf Zinserhöhung der Bank of Japan

Die "Überschreitung" der Inflation deute auf eine Zinserhöhung der Bank of Japan hin, schreibt Marcel Thieliant von Capital Economics in einem Kommentar und verweist auf die zuvor veröffentlichten Verbraucherpreisdaten für Tokio. Die Daten zeigten, dass sich die Verbraucherpreisinflation im Großraum Tokio im Juni abgeschwächt habe, aber deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der Bank of Japan geblieben sei. "Da die zugrunde liegende Inflation immer noch deutlich über den Prognosen der Bank of Japan liegt, erwarten wir weiterhin, dass die Bank die Zinsen im Oktober anheben wird", schreibt der Leiter des Bereichs Asien-Pazifik.

USA und China schließen Handelsabkommen

Die USA und China haben offenbar ein Handelsabkommen geschlossen. US-Präsident Donald Trump sagte bei einer Veranstaltung, dass ein Abkommen mit China unterzeichnet worden sei. US-Handelsminister Howard Lutnick erklärte ebenfalls, die USA hätten ein Handelsabkommen mit China geschlossen. Außerdem stünden Abkommen mit zehn weiteren Handelspartnern kurz bevor. Die Europäische Union erklärte sich bereit für ein Handelsabkommen mit den USA. Unterdessen erklärte das chinesische Handelsministerium, China werde den Export von "kontrollierten Gütern" in die USA genehmigen. Die Antwort bezog sich auf eine Frage zu Seltenerdmetallen, die ein Knackpunkt in den Handelsverhandlungen waren.

US-China-Deal schreitet voran, Risiken bleiben

Das Handelsabkommen zwischen den USA und China sei abgeschlossen worden, Risiken blieben aber bestehen, schreiben Ökonomen von Capital Economics (CE) in einem Kommentar. Ein optimistisches Szenario für die Zukunft wäre, dass die derzeitige Vereinbarung den Weg für eine weitere Deeskalation der Spannungen ebnet, erklärt CE. Dennoch "gibt es viele Dinge, die den derzeitigen Waffenstillstand zwischen den USA und China zunichtemachen und zu einer erneuten Eskalation führen könnten", meint CE. Die US-Seite habe erklärt, dass sie ihre Gegenmaßnahmen gegen China erst dann rückgängig machen werde, wenn China seine Verpflichtungen in Bezug auf Seltene Erden erfüllt habe. Dies erhöhe das Risiko eines Streits über die Einhaltung der Vereinbarung.

Bessent: Vorgeschlagene "Vergeltungssteuer" nicht mehr nötig

Die USA und andere Länder haben nach Aussage von US-Finanzminister Scott Bessent eine Vereinbarung getroffen, um in den USA ansässige Unternehmen von einigen Unternehmenssteuern auszunehmen, die Teil eines internationalen Mindeststeuerabkommens von 2021 waren. Die Einigung zwischen den sieben wichtigsten Industrieländern (G7) bedeute, dass die in dem Steuer- und Ausgabengesetz der Republikaner erwogene "Vergeltungsteuer" aus der Gesetzgebung entfernt werden sollte, sagte Bessent. Die Bestimmung hätte zusätzliche Steuern von bis zu 20 Prozent gegen Unternehmen aus Ländern verhängt, die nach Ansicht der USA diskriminierende Steuern erhoben.

Deutscher Mindestlohn dürfte Inflation anschieben

Die Mindestlohnkommission hat am Freitag vorgeschlagen, den Mindestlohn in zwei Schritten bis Anfang 2027 auf 14,60 Euro anzuheben. Das ist nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen zwar weniger als im Koalitionsvertrag angestrebt, bedeutet aber voraussichtlich einen stärkeren Anstieg als den der Tariflöhne. "Dies dürfte die Lohnkosten erhöhen und damit die Inflation eher anschieben und gleichzeitig auf längere Sicht die Aussichten geringqualifizierter Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern", schreibt er in einem Kommentar.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Juni Verbraucherpreise +2,15% (Mai: +2,01%) gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

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