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13:30 Uhr, 21.06.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutsche Wirtschaft verliert im Juni an Schwung

Die deutsche Wirtschaft hat im Juni an Dynamik verloren und nur noch ein Mini-Wachstum verzeichnet. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 50,6 von 52,4 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Deutsche Bank: Dämpfer für die deutsche Wirtschaft

"Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat im Juni einen empfindlichen Dämpfer bekommen", erklärt Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg. "Das geht zumindest aus der enttäuschenden Erstmeldung zu den Einkaufsmanagerindizes hervor." Im verarbeitenden Gewerbe habe die vorsichtige Stimmungsaufhellung einen Rückschlag erlitten. Besser laufe es für die Dienstleistungen. Dort stünden die Signale trotz einiger Eintrübung immer noch auf Wachstum.

S&P Global: Euroraum-Aufschwung verliert im Juni an Kraft

Der Aufschwung der Eurozone-Wirtschaft hat im Juni einen Rückschlag erlitten. Ausschlaggebend dafür war der erste Auftragsrückgang seit vier Monaten, der auch auf den Arbeitsmarkt durchschlug. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 50,8 Zähler von 52,2 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen leichten Anstieg auf 52,4 Punkte vorhergesagt.

ING: Eurozone-Wachstum könnte im zweiten Quartal schwächeln

Das Wachstum in der Eurozone könnte im zweiten Quartal schwächer ausfallen als erwartet, da die Daten der Einkaufsmanagerumfrage für den Euroraum im Juni gegenüber dem Vormonat gesunken sind, erklärt ING-Volkswirt Bert Colijn. Nachdem das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal mit 0,3 Prozent positiv überrascht habe, habe sich die Stimmung der Unternehmen in den letzten Monaten verbessert, meint Colijn. Die Umfrage zeige jedoch, dass die Produktion des verarbeitenden Gewerbes im Juni deutlich zurückgegangen sei und sich das Wachstumstempo im Dienstleistungssektor etwas verlangsamt habe, wobei die Auftragseingänge und das Tempo des Beschäftigungswachstums zurückgegangen seien.

Japan-PMI fällt erstmal seit August 2022 unter kritische Marke

Die japanische Wirtschaft hat im Juni im Großen und Ganzen stagniert, während der Servicesektor erstmals seit August 2022 in die Kontraktionszone rutschte. Der Sammelindex (PMI) für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 50,0 Zähler von 52,6 im Vormonat, wie S&P Global und die Jibun Bank mitteilten. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen. Der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf 49,8 Zähler von 53,8 im Vormonat. Der Index für das verarbeitende Gewerbe stieg hingegen auf 50,5 Punkte von 49,9 im Vormonat.

CE: BoJ könnte wegen Yen-Schwäche den Leitzins erhöhen

Die Besorgnis über einen schwächeren Yen wird die Bank of Japan (BoJ) wahrscheinlich dazu veranlassen, den Leitzins auf ihrer Juli-Sitzung anzuheben, schreiben die Ökonomen von Capital Economics (CE) in einer Research Note. Die BoJ sei besorgt, dass ein schwacher Yen zu einer erneuten Beschleunigung der Inflation bei Nicht-Energie-Gütern führen könnte, meinen die Ökonomen. Capital Economics ist der Ansicht, dass der Rückgang des Yen auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahrzehnten in dieser Woche die Notenbank davon überzeugen könnte, ihren Leitzins zu erhöhen.

IMK: Inflationstrend nach unten bleibt intakt

Der Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigt einen leichten Anstieg der Teuerungsraten für alle Haushaltstypen im Mai, der Trend nach unten bleibt aber nach Einschätzung des Instituts intakt. Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten haushaltsspezifischen Inflationsrate betrug im Mai demnach wie im April 0,9 Prozentpunkte. Für einkommensschwache Haushalte war die Inflationsrate laut IMK wie in den Vormonaten unterdurchschnittlich.

Fuest will Mietenregulierung mit sozialer Flankierung lockern

Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat sich dafür ausgesprochen, die Mietenregulierung zu lockern, um die Wohnungsknappheit zu bekämpfen. "Bedürftigen Haushalten kann die Politik mit gezielten einkommensabhängigen Zuschüssen wie dem Wohngeld helfen", schrieb er in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche, wie das Ifo-Institut mitteilte. "So lassen sich Funktionsstörungen am Mietmarkt beheben, ohne eine soziale Schieflage zu verursachen." Außerdem schlug er Sonderabschreibungen vor. "Diese sind im Wachstumschancengesetz enthalten, wären aber noch ausbaufähig", so der Ökonom.

Regierungssprecher: Argentiniens Präsident verweigert Pressekonferenz mit Scholz

Der argentinische Präsident Javier Milei hat eine gemeinsame Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch am Sonntagmittag abgelehnt. Das sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Milei sei nur zu einem "kurzen Arbeitsbesuch" in Berlin. Daher werde es auch keinen Empfang mit militärischen Ehren geben, der bei einem Antrittsbesuch eigentlich üblich ist. "Es war auch eine klare Weigerung des argentinischen Präsidenten, eine Pressekonferenz zu machen", sagte Hebestreit.

DJG/DJN/apo

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