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13:30 Uhr, 20.06.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Institut erhöht Wachstumsprognose für 2024 auf 0,4 Prozent

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 (bisher: 0,2) Prozent heraufgesetzt. Im kommenden Jahr dürfte es sich auf 1,5 Prozent beschleunigen, erklärte das Institut. "Es entsteht gerade neue Hoffnung", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste." Gleichzeitig werde die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.

Dekabank: Deutsches BIP steigt 2024 um 0,3 Prozent

Deutschland wird nach Einschätzung der Dekabank auch im laufenden Jahr das Wachstumsschlusslicht des Euroraums bleiben. Wie die Dekabank in ihrer aktuellen Prognose schreibt, rechnet sie für 2024 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent, während für den Euroraum 1,0 Prozent Wachstum erwartet werden sowie für Frankreich und Italien 1,0 Prozent. Für 2025 werden dann 1,2 (Euroraum: 1,5) Prozent Wachstum prognostiziert.

Bank of England hält Leitzins stabil bei 5,25 Prozent

Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins auf einem 16-Jahreshoch belassen, deutete aber an, dass sie einer wachsenden Zahl ihrer europäischen Pendants folgen und die Zinsen in den kommenden Monaten senken könnte. Die britische Zentralbank beließ zum siebten Mal in Folge ihren Leitzins bei 5,25 Prozent und entsprach damit den Erwartungen von Börsianern und Ökonomen. Zwei der neun Ratsmitglieder stimmten jedoch für eine Senkung des Leitzinses auf 5,00 Prozent und wiederholten damit das Abstimmungsmuster von der vorherigen Ratssitzung.

SNB senkt Leitzins und Inflationsprognosen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik entgegen den Erwartungen gelockert und ihre Inflationsprognosen gesenkt. Wie die SNB im Ergebnis ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte, sinkt der Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Ökonomen hatten dagegen unveränderte Zinsen erwartet. Für 2024 rechnet die SNB nun mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,3 (März-Prognose: 1,4) Prozent, für 2025 mit 1,1 (1,2) und für 2026 mit 1,0 (1,1) Prozent. Die SNB erwartet weiterhin, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um rund 1,0 Prozent steigen wird und 2025 um 1,5 Prozent.

VP Bank: SNB wird Zinsen ein weiteres Mal senken

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird ihre Zinsen nach der überraschenden Senkung aus Sicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, erneut reduzieren - wenn auch nicht sofort. "Wir rechnen damit, dass die SNB im September pausieren wird", schreibt Gitzel in einem Kommentar. Die Währungshüter hätten zuletzt betont, dass die Schätzung des natürlichen Zinses mit großer Unsicherheit behaftet ist und dass der Gleichgewichtssatz möglicherweise gestiegen sei.

Norwegens Zentralbank belässt Leitzins bei 4,50 Prozent

Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 4,50 Prozent belassen und ihre Prognose bekräftigt, dass der Zinssatz wahrscheinlich noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben wird, da ein hohes Lohnwachstum die Inflation hoch halten dürfte. Die Zentralbank erklärte, die Inflation habe sich zwar abgekühlt, liege aber weiterhin über dem Zielwert, während Umfragen darauf hindeuteten, dass die Löhne schneller steigen könnten als bisher angenommen.

SPD pocht beim Budget auf zusätzliche Finanzmittel

SPD-Fraktionsvize Achim Post hat für die Beratungen über den Haushaltsentwurf für 2025 eine Offenheit zur Mobilisierung zusätzlicher Finanzmittel gefordert. "So legitim es ist, dass die FDP ihre fiskalpolitischen Überzeugungen in die Debatte einbringt, so notwendig ist in einer Koalition aber am Ende auch der Kompromiss", sagte Post. Hier erwarte er wechselseitigen Respekt vor den Auffassungen und Prioritäten der jeweils anderen. "Für die SPD ist es ausgeschlossen, den Rotstift beim sozialen Zusammenhalt anzusetzen", betonte er. "Und wir erwarten Offenheit und Gesprächsbereitschaft in der Frage, wie zusätzliche Finanzmittel mobilisiert werden können." In dem Haushalt müssten sich letztlich alle Koalitionspartner wiederfinden können.

Haus und Grund fordert Nein zu Pflichtversicherung

Der Wohnungseigentümerverband Haus und Grund hat anlässlich des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Länderchefs in Berlin eine Absage an eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden gefordert. Die Wohnkosten dürften nicht weiter steigen, mahnte der Verband. "Die Kosten des Wohnens haben für viele Menschen die Grenze des Tragbaren erreicht. Deshalb darf es keine Pflichtversicherung für Elementarschäden geben", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke.

DJG/DJN/apo

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