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13:30 Uhr, 07.06.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Eurozone-BIP für erstes Quartal bestätigt

Die Wirtschaft im Euroraum ist im ersten Quartal 2024 moderat gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Schon bei der zweiten Schätzung am 15. Mai war ein BIP-Plus von 0,3 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.

Nagel: EZB-Zinssenkung war nicht voreilig

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat die Europäische Zentralbank (EZB) gegen den Vorwurf in Schutz genommen, die Zinsen voreilig gesenkt zu haben. "Ich sehe das nicht als voreilig an, der Ausblick ist so, dass die Inflationsraten 2025/2026 bei unserer Definition von Preisstabilität, 2 Prozent (Inflation), liegen werden", sagte Nagel bei einer Podiumsdiskussion im Bundesfinanzministerium. Trotz der angehobenen Inflationsprognosen bleibe es im Kern dabei, dass die Inflation zurückgehe und deshalb sei diese Zinssenkung für ihn "richtig und wichtig" gewesen.

Nagel: EZB darf Finanzmärkte mit Liquiditätsabbau nicht überfordern

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ist zufrieden mit dem Tempo, das die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Verkleinerung ihrer Bilanz und damit der Überliquidität anschlägt. "So langsam ist die Rückführung nicht", sagte Nagel in einer Podiumsdiskussion im Bundesfinanzministerium. Die EZB müsse schauen, dass die Finanzmärkte mit den Abbau von Überschussliquidität nicht überfordert würden. Das sei gut gelaufen.

Makhlouf: Weiterer Zinskurs der EZB ist unklar

Nach der am Donnerstag beschlossenen Zinssenkung ist es nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Gabriel Makhlouf nicht klar, wie die Europäische Zentralbank (EZB) weiter verfahren wird und ob sie ihre Zinsen überhaupt ein weiteres Mal senken wird. "Wir sind nun zuversichtlich, dass der Prozess der Disinflation funktioniert. Das bedeutet übrigens nicht, dass wir wissen, wie schnell wir weitermachen werden oder ob wir überhaupt weitermachen werden, denn - das ist der Ausdruck, den wir verwendet haben - der Weg ist holprig", sagte er in einem Interview mit RTE Radio, wie Bloomberg berichtet.

Russische Notenbank belässt Leitzins bei 16,00 Prozent

Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert gelassen, aber angedeutet, dass sie die Zinsen erhöhen könnte, um den Anstieg der Inflation einzudämmen, der durch die Abzweigung von Arbeitskräften und anderen Ressourcen zur Unterstützung der Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde. Die Notenbank beließ ihren Leitzins bei 16,00 Prozent und damit deutlich über dem Tiefstand von 7,50 Prozent Mitte 2023, aber unter dem Höchststand von 20,00 Prozent, der unmittelbar auf den Einmarsch in Russlands Nachbarland im Februar 2022 folgte.

Habeck sieht 2025 Wirtschaftswachstum von bis zu 1,5 Prozent

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält im kommenden Jahr ein deutsches Wirtschaftswachstum von 1 bis 1,5 Prozent für möglich, wenn es für die Konjunktur gut läuft. Das sagte er auf dem Tag der Familienunternehmen in Berlin. Im April hatte die Bundesregierung für 2025 noch ein Wachstum von 1,1 Prozent vorhergesagt. Habeck macht während er Gesprächsrunde aber deutlich, dass für ein noch höheres Wachstum von 2 bis 2,5 Prozent steuerliche Impulse nötig seien, die angesichts der Schuldenbremse aber schwer umsetzbar seien.

Wiederaufbaukonferenz soll Ukraine langfristige Perspektiven bieten - Kreise

Deutschland will mit der hochrangig besetzten Ukraine-Wiederaufbaukonferenz kommende Woche dem von Russland angegriffenen Land eine längerfristige Perspektive über die militärischen Hilfen hinaus geben. Es gehe darum, auch der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft sowie den Kommunen und Regionen Chancen aufzuzeigen, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der Bundesregierung. Auf der Konferenz von Dienstagvormittag bis Mittwochnachmittag werden in Berlin neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und verschiedenen Bundesministern auch eine hochrangig besetzte ukrainische Delegation sowie weitere internationale Vertreter erwartet.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Mai 717,575 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Apr 720,307 Mrd CHF

China/Währungsreserven Mai 3,232 Bill USD (Apr: 3,201 Bill USD)

China/Währungsreserven Mai stiegen um 31,21 Mrd USD zum Vormonat

DJG/DJN/apo

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