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13:30 Uhr, 02.06.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutsche Industrie verliert im Mai an Dynamik

Die Aktivität in der deutschen Industrie hat im Mai leicht nachgelassen. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 48,3 von 48,4 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 48,8 ermittelt worden. Der Index liegt damit seit nunmehr fast drei Jahren unter der Referenzlinie von 50,0 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt. "Der jüngste Einkaufsmanagerindex verschleiert dabei, dass das Produktionsvolumen seit März in jedem Monat gestiegen ist", erklärte S&P Global.

S&P Global: Eurozone-Industrie erholt sich im Mai

Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im Mai gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor stieg auf 49,4 (Vormonat: 49,0) Punkte, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bereits bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 49,4 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. "Die Nachfrage stabilisierte sich im Mai weitgehend - eine deutliche Verbesserung gegenüber den zurückliegenden drei Jahren, in denen der Auftragseingang im Durchschnitt ein hohes Minus ausgewiesen hatte", erklärte S&P Global.

Schweizer BIP steigt im 1Q stärker als zunächst angenommen

Die Wirtschaft der Schweiz ist im ersten Quartal etwas stärker als zunächst angenommen gewachsen. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte, stieg das reale und um Sportereignisse bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent. Im Rahmen einer Vorabschätzung war ein Plus von 0,7 Prozent gemeldet worden. Im vierten Quartal 2024 war das so bereinigte BIP um 0,6 Prozent gestiegen.

EZB senkt Leitzins bis auf 1,50 Prozent

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Volkswirten der Deutschen Bank in dieser Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen. Wie sie in ihrem Ausblick schreiben, dürften die "Falken" im Rat für ihre Zustimmung hierzu die implizite Zusicherung erhalten, dass es im Juli nicht erneut zu einer Senkung kommt, sondern dass Gremium erst im September, bei Vorliegen neuer Stabsprojektionen, erneut die Zinsen senken wird. Sie rechnen damit, dass die in dieser Woche anstehenden Projektionen niedrigere Wachstums- und Inflationsprognosen bringen werden. Den Einlagensatz sehen sie am Ende des Senkungszyklus bei 1,50 (derzeit: 2,25) Prozent.

EZB stoppt Zinssenkungen bei 2 Prozent

Die Nordea-Analysten Jan von Gerich und Tuuli Koivu erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in dieser Woche eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent beschließen wird, von einer weiteren Lockerung danach aber absehen wird. "Wie die Risikobalance aussehen wird, dürften die Stabsprojektionen zeigen", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in dieser Woche. Die aktuellen Projektionen seien besonders interessant, weil sie erstmal die Auswirkungen der Zölle und des deutschen Investitionsprogramms berücksichtigen würden. Derzeit überwiegt aus ihrer Sicht das Risiko, dass es weitere Zinssenkungen geben könnte.

EZB belässt es bei einer weiteren Zinssenkung

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird seine Leitzinsen nach Einschätzung von Berenberg-Volkswirt Felix Schmidt im Juni ein letztes Mal im aktuellen Zyklus senken. Wie Schmidt in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche schreibt, basiert diese Prognose auf der Annahme, dass sich USA und EU bis Anfang Juni grundsätzlich auf einen Rahmen für die Einfuhrzölle einigen werden. "Wenn dies der Fall ist, wird ein Rückgang der Unsicherheit in Verbindung mit höheren Haushaltsausgaben gegen Ende des Jahres, insbesondere in Deutschland ... ein höheres Wachstum der Euroraum-Wirtschaft ermöglichen", schreibt er.

EZB beendet Zinszyklus im akkommodierenden Bereich

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Leitzinsen nach Einschätzung von Barclays-Analysten im Juni um 25 Basispunkte senken und danach im zweiten Halbjahr zwei weitere Zinsschritte nach unten folgen lassen. "Wir erwarten für das Ende des Zyklus weiterhin eine leicht akkommodierende Ausrichtung, worauf auch jüngste Äußerungen einiger Mitglieder des EZB-Rats hindeuten", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in dieser Woche. Dabei nehmen sie an, dass die Auswirkungen des deutschen Infrastrukturpakets erst 2026 spürbar werden und dass es der französischen Regierung nicht gelingen wird, ihre fiskalischen Ziele zu erreichen.

JPMorgan-CEO warnt vor Krise am Anleihemarkt

Der CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, hat eine düstere Warnung an die Märkte ausgesprochen und eine Krise vorausgesagt, wenn die USA keine Maßnahmen ergreifen, um ihre ausufernde Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. "Sie werden einen Einbruch auf dem Anleihemarkt sehen, okay?" sagte Dimon in einem Interview auf dem Reagan National Economic Forum in Kalifornien. "Es wird passieren."

USA führt globalen Anstieg der Schuldenlasten an

Ein hohes Haushaltsdefizit und hohe Zinskosten könnten die US-Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen der DBS in eine schwierige Lage bringen und die Finanzstabilität gefährden. Während die globale Schuldenlast bis Ende 2025 auf 100 Prozent des BIP zusteuert, erhöht die USA ihre Verschuldung am schnellsten. Trotz des "Getöses" der Trump-Administration über Kürzungen bei den staatlichen Programmen seien die Bundesausgaben in den ersten fünf Monaten des Jahres um 7 Prozent gestiegen, so Chefökonom Taimur Baig.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai 49,8 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai PROG: 49,5

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Apr war 48,7

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai 49,2

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai PROG: 49,7

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr bei 49,3

DJG/DJN/apo

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