Nachricht
13:30 Uhr, 02.04.2024

ÜBERBLICK am Mittag /Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Euroraum-Industrie-PMI für März deutlich nach oben revidiert

Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat sich im März nicht ganz so deutlich wie zunächst angenommen abgeschwächt. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) sank in zweiter Veröffentlichung nur auf 46,1 (Februar: 46,5) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 45,7 Punkte prognostiziert.

EZB: Inflationserwartungen der Konsumenten im Februar uneinheitlich

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich im Februar uneinheitlich entwickelt, lagen aber weiterhin oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 3,1 (Januar: 3,3) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation weiterhin bei 2,5 Prozent.

Inflationsdruck in Bundesländern lässt im März nach

Der Inflationsdruck in Deutschland könnte sich im März etwas deutlicher als erwartet verringert haben. Wie aus Daten von Statistischen Landesämtern hervor geht, stiegen die Verbraucherpreise in sechs Bundesländern um 0,3 bis 0,5 (Durchschnitt: 0,4) Prozent, wodurch die Teuerung um rund 0,4 Prozentpunkte zurückging. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizieren für Deutschland einen monatlichen Preisanstieg von 0,6 Prozent und einen Rückgang der Jahresteuerung um 0,3 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent.

S&P Global: Deutsche Industrie schrumpft im März stärker

Die Aktivität in der deutschen Industrie hat im März beschleunigt nachgelassen. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 41,9 von 42,5 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 41,6 erwartet - das Ergebnis der ersten Veröffentlichung. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Immowelt sieht Wendepunkt am Immobilienmarkt - Preise in Städten steigen

Am deutschen Immobilienmarkt hat sich im ersten Quartal angesichts sinkender Bauzinsen und niedrigerer Immobilienpreise die Stimmung gedreht. Die Angebotspreise stiegen laut einer Untersuchung des Immobilienportals Immowelt in 14 der 15 größten Städte nach 2 Jahren Flaute. Im Durchschnitt lag der Preiszuwachs bei 1,9 Prozent. Bereits im Vorquartal hatten sich die Kaufpreise in 11 von 15 Städten erhöht, allerdings nur um durchschnittlich 1,3 Prozent.

Aussagen Xis deuten auf Ausweitung der PBoC-Instrumente hin

Mehrere Monate zurückliegende Aussagen von Chinas Staatspräsident Xi Jinping über Bond-Käufe durch die Zentralbank haben Spekulationen über aggressivere Liquiditätsspritzen Pekings für die Wirtschaft ausgelöst. Während die meisten Ökonomen nicht viel von der Geschichte halten, sind einige der Ansicht, dass ein stärkerer Handel mit Staatsanleihen die Praktiken der People's Bank of China (PBoC) näher an jene der Zentralbanken in entwickelten Finanzmärkten bringen würde. In einer im Oktober gemachten, aber erst kürzlich veröffentlichten Äußerung forderte Xi Jinping die PBoC auf, ihr geldpolitisches Instrumentarium zu ergänzen und den Handel mit Staatsanleihen im Rahmen ihrer Offenmarktgeschäfte allmählich auszuweiten

HDE: Verbraucherstimmung steigt leicht - aber keine "echte" Erholung

Die Verbraucherstimmung hat sich im April nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zwar zum dritten Mal in Folge verbessert. Eine echte Erholung sei aber nicht in Sicht. Der Indexwert für das HDE-Konsumbarometer stieg auf 96,09 Punkte von 95,62 Zählern im März und 93,72 im Februar. Der Handelsverband betonte, dass sich die positive Entwicklung deutlich abschwäche und der Anstieg niedriger sei als im Vormonat.

Autoindustrie in Deutschland setzt 2023 mehr um - Studie

Die in Deutschland ansässigen Autohersteller und -zulieferer haben im vergangenen Jahr dank überwundener Produktionsengpässe und wegen gestiegener Preise einen Rekordumsatz erzielt. Wie aus einer Studie der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht, stieg der Umsatz der hiesigen Autoindustrie um 10 Prozent auf 558 Milliarden Euro. Die Autohersteller legten dabei um 11 Prozent zu, die Zulieferer um 9 Prozent. Die Aussichten sind laut EY jedoch durchwachsen.

IW: Jeder dritte Betrieb in Deutschland von Wirtschaftskriminalität betroffen

Jedes dritte Unternehmen in Deutschland war im vergangenen Jahr mit wirtschaftskriminellen Aktivitäten konfrontiert. Das war die höchste Quote seit 2014, so das Ergebnis einer Befragung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), aus der die Rheinische Post zuerst berichtet hat. Weltweit sei fast jedes zweite Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen. Der wirtschaftliche Schaden allein in Deutschland belaufe sich auf Milliardenhöhe. Für die IW-Untersuchung wurden im vergangenen Jahr 1.001 Unternehmen befragt.

Dürr stellt sich hinter Lindners Forderung nach steuerlicher Entlastung

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat sich für eine steuerliche Entlastung der arbeitenden Mitte der Gesellschaft ausgesprochen, die über eine Sparpolitik und nicht über neue Schulden finanziert werden soll. Dürr unterstützte damit Aussagen von Bundesfinanzminister Christian Lindner vom Wochenende. Zuvor hatte es Kritik von den Grünen gegeben. Dürr sagte im ZDF-Morgenmagazin, die Bundesregierung müsse einen weiteren Bürokratieabbau für Unternehmen angehen, damit es für diese leichter sei, in den Industriestandort Deutschland zu investieren. Aber auch steuerliche Entlastungen für die arbeitenden Menschen aus der Mitte der Gesellschaft müssten kommen.

Bitkom: Bund macht bei Digitalpolitik Tempo - wichtige Projekte lahmen

Die Bundesregierung hat im vergangenen Quartal so viele digitalpolitische Vorhaben umsetzt wie noch nie seit der vergangenen Bundestagswahl. Laut der Untersuchung "Monitor Digitalpolitik" des Digitalverbands Bitkom wurden von Januar bis Ende März insgesamt 31 Vorhaben umgesetzt, wenn auch meist kleinere Vorhaben. Die Zahl der noch nicht begonnenen Vorhaben ist um 10 auf 38 gesunken, 205 Vorhaben befinden sich demnach aktuell in Umsetzung. Besonders wichtige Projekte - digitale Identitäten, Verwaltungsdigitalisierung oder Digitalbudget - kämen allerdings kaum voran.

Hilfsorganisation setzt nach Tod von Mitarbeitern Gaza-Lieferungen aus

World Central Kitchen, der nach den UN größte Lieferant von Nahrungsmitteln für den Gazastreifen, setzt nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff seine Tätigkeit vorerst aus. Die Gruppe erklärte, ihre Mitarbeiter hätten ihre Bewegungen im Vorfeld mit dem israelischen Militär abgestimmt. Konteradmiral Daniel Hagari, der oberste Sprecher des israelischen Militärs, drückte sein "aufrichtiges Bedauern" aus und sagte, man prüfe die Umstände des Vorfalls.

FRANKREICH

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe März 46,2 (2. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Feb war 47,1

GROßBRITANNIEN

Nettokreditvergabe Privathaushalte Feb +2,9 Mrd GBP (Jan: +0,7 Mrd GBP)

Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Feb +1,4 Mrd GBP (Jan: +1,8 Mrd GBP)

Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Feb PROG: +1,7 Mrd GBP

Nettovergabe Hypothekenkredite Feb +1,5 Mrd GBP (Jan: -1,1 Mrd GBP)

Hypothekenkredit-Zusagen Feb 60.383 (Jan: 56.087)

ITALIEN

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe März 50,4

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe März PROG: 48,7

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Feb bei 48,7

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/hab

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.