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13:30 Uhr, 27.03.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Cipollone: EZB kann Zinsen zügig senken - wenn Daten stimmen

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Direktor Piero Cipollone zügig senken, wenn die Daten die Inflationsprognosen der im März veröffentlichten Stabsprojektionen bestätigen sollten. In einer Rede im Brüssel warnte der Italiener die EZB vor einer zu starken Fixierung auf die kurzfristige Entwicklung der Löhne und verwies darauf, dass eine zu schwache Lohndynamik Wirtschafts- und Produktivitätswachstum gefährden würden. Cipollone sagte laut veröffentlichtem Redetext: "Weitere Daten abzuwarten, bevor wir mit der Normalisierung unserer Leitzinsen beginnen, bietet uns eine zusätzliche Absicherung gegen Aufwärtsrisiken für die Inflation. Angesichts einer seit 18 Monaten stagnierenden Wirtschaft, der eher abwärts gerichteten Risiken für die Wirtschaftsaussichten und der restriktiven Kreditbedingungen sollten wir die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren."

Riksbank stellt Zinssenkung für Mai oder Juni in Aussicht

Schwedens Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert gelassen, aber eine Senkung für Mai oder Juni in Aussicht gestellt. Wie die Riksbank mitteilte, bleibt der Repo-Satz wie erwartet bei 4,00 Prozent. Die Zentralbank hatte im vergangenen Monat erklärt, sie könne eine Zinssenkung in der ersten Jahreshälfte nicht ausschließen, solange die Inflationsaussichten günstig blieben. Am Mittwoch erklärte sie nun, dass die Inflation zurückgegangen sei und sich allmählich dem Zielniveau zu bewege. Die Gefahr, dass sie sich auf einem zu hohen Niveau festsetze, werde geringer.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung verbessert sich im März wie erwartet

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im März wie erwartet aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 96,3 (Februar: 95,5) Punkte. Volkswirte hatten mit einem Indexanstieg auf 96,3 Zähler gerechnet. Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone erhöhte sich auf minus 8,8 (minus 9,5) Punkte, was gleichfalls den Erwartungen entsprach. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Anstieg auf minus 14,9 (minus 15,5) Punkte gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten. Die Zuversicht im Diensteistungssektor stieg auf plus 6,3 (plus 6,0) Punkte.

Spaniens HVPI-Inflation steigt weniger als erwartet

Der Inflationsdruck in Spanien hat im März etwas weniger als erwartet zugenommen. Wie die Statistikbehörde INE mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 3,2 (Februar: 2,9) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 3,4 Prozent prognostiziert. Die spanischen Zahlen sind die ersten europäischen Inflationsdaten für März. Am Freitag kommen Zahlen aus Frankreich und Italien, nach Ostern die aus Deutschland und dem Euroraum.

Institute senken deutsche BIP-Prognose für 2024 deutlich

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben die Konjunkturprognose für Deutschland für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert und sehen die Wirtschaft insgesamt als angeschlagen an. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum auch aufgrund eines besseren Auslandsgeschäfts erhöhen, wie sie in ihrem jetzt veröffentlichten Frühjahrsgutachten schreiben. Die Ökonomen appellieren an die Bundesregierung, eine "behutsame" Reform der Schuldenbremse, basierend auf dem Vorschlag der Deutschen Bundesbank, vorzunehmen, um mehr schuldenfinanzierte Investitionen zu ermöglichen. Die Institute erwarten nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,1 (Herbstgutachten: +1,3) Prozent für das laufende und 1,4 (+1,5) Prozent Wachstum für das kommende Jahr.

Institute: EZB wird Leitzinsen ab Juni bis Frühjahr 2025 senken

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund der geringeren Inflation ihre Leitzinsen ab Juni bis 2025 stufenweise senken wird. Die Ökonomen erwarten, dass der Einlagesatz der EZB bis zum Frühjahr kommenden Jahres auf 2,00 von aktuell 4,00 Prozent sinkt und der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,15 von aktuell 4,50 Prozent.

Institute kritisieren Subventionspolitik der Bundesregierung

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben scharfe Kritik an der Subventionspolitik der Bundesregierung und besonders der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geübt. Torsten Schmidt vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) betonte, dass man nicht nur von einer Subventionierungsmaßnahme zur nächsten gehen dürfe, um die Ansiedelung von Unternehmen zu fördern. Vielmehr müsse die Regierung eine längere Perspektive einnehmen, damit die Unternehmen in Deutschland investierten.

Italien verkauft Anteile an Banca Monte Dei Paschi für 650 Mio Euro

Das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium reduziert die Beteiligung an der Banca Monte dei Paschi di Siena. Der italienische Staat rechnet durch den Verkauf von 157,5 Millionen Stammaktien des Instituts, die etwa 12,5 Prozent des Kapitals entsprechen, mit Einnahmen von circa 650 Millionen Euro. Der Staat, der 39 Prozent an der Bank hält, werde 4,150 Euro pro Aktie erhalten. Der Preis entspreche einem Abschlag von 2,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag, teilte das Ministerium mit.

USA

MBA Market Index Woche per 22. März -0,7% auf 196,8 (Vorwoche: 198,2)

MBA Purchase Index Woche per 22. März -0,2% auf 145,7 (Vorwoche: 146)

MBA Refinance Index Woche per 22. März -1,6% auf 460,9 (Vorwoche: 468,4)

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