ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Lagarde: Zinssenkung im Juni möglich - Daten müssen stimmen
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Juni mit der Senkung ihrer Leitzinsen beginnen. Voraussetzung sei, dass sich die unterliegende Inflation bis dahin wie von der EZB erwartet entwickle, die Löhne weniger dynamisch als zuletzt stiegen und die geldpolitische Transmission stark bleibe, sagte Lagarde bei der Konferenz "The ECB and it's Watchers". "Wenn diese Daten ein ausreichendes Maß an Übereinstimmung zwischen dem Verlauf der zugrunde liegenden Inflation und unseren Projektionen erkennen lassen und die Transmission stark bleibt, können wir in die Senkungsphase unseres geldpolitischen Zyklus eintreten und die Politik weniger restriktiv gestalten", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext.
IAB: Beschäftigung steigt 2024 - Arbeitslosigkeit auch
Die Beschäftigung in Deutschland wird nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auch im laufenden Jahr zunehmen. Wie das IAB in seiner Frühjahrsprognose mitteilte, ist aber auch mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. "Auch der Arbeitsmarkt wird durch den anhaltenden Wirtschaftsabschwung beeinträchtigt. Gemessen an der schwachen Konjunktur hält er sich aber vergleichsweise gut", erklärte IAB-Ökonom Enzo Weber. Die Zahl der Erwerbstätigen soll demnach im Jahresverlauf um 190.000 auf 46,12 Millionen zunehmen. Zugleich sei aber mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 120.000 auf 2,73 Millionen zu rechnen.
IMK erwartet BIP-Rückgang 2024 und schwaches Wachstum 2025
Die deutsche Konjunktur kann sich nach der jüngsten Prognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) "nur langsam aus ihrer Schwächephase lösen". Demnach sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresdurchschnitt 2024 um 0,3 Prozent und steigt 2025 um 0,8 Prozent, was nur ein "schwaches Wachstum" bedeute. Das gewerkschaftsnahe Institut bestätigte damit seine bisherige Prognose für dieses Jahr.
Lindner sieht "Aufruf zum Umsteuern" bei deutschen Staatsfinanzen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat strukturelle Reformen und eine wirtschaftliche Wende gefordert, um künftig die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu sichern und eine explodierende Staatsverschuldung zu verhindern. "Ohne strukturelle Reformen und ohne Wende in unserer wirtschaftlichen Entwicklung wird uns die Belastung in den nächsten Jahrzehnten zunehmend die Luft zum Atmen nehmen", erklärte Lindner in einem Statement zum von seinem Ministerium veröffentlichten neuen Tragfähigkeitsbericht. "Die Realität dieses Tragfähigkeitsberichts zeigt eine Verschlechterung der langfristigen Perspektive an."
Regierung beschließt nationale Hafenstrategie
Die Bundesregierung hat eine nationale Hafenstrategie beschlossen, um die deutschen Häfen im internationalen Wettbewerb zu stärken. Leistungsfähige Häfen seien eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg und den allgemeinen Wohlstand in Deutschland. "Sie sichern nicht nur die Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung, sondern bundesweit direkt und indirekt bis zu 5,6 Millionen Arbeitsplätze", betonte das Bundesverkehrsministerium.
DIHK: Unternehmen dringen auf bessere Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands Unternehmerinnen und Unternehmer setzen trotz einer hohen Bürokratiebelastung laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) weiter auf den Mehrwert der Europäischen Union (EU). Gleichzeitig betonten sie aber, dass nach der Europawahl die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft dringend gestärkt werden müsse, teilte die DIHK mit. Diese sähen die Betriebe in Gefahr, gehe aus dem IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl 2024 hervor. Dessen Ergebnisse basierten auf Antworten von rund 3.000 Unternehmen bundesweit aus allen Branchen und Regionen, die über die Industrie- und Handelskammern (IHK) befragt wurden.
EU-Parlament und Rat wollen mehr Schutz vor ukrainischen Agrar-Einfuhren
Das Europaparlament (EP) und die EU-Ratspräsidentschaft haben sich vorläufig darauf geeinigt, die Freistellung ukrainischer Agrar-Einfuhren von Importzöllen zu verlängern. Wie das EP mitteilte, sollen heimische Produzenten künftig jedoch besser vor der Konkurrenz aus der Ukraine geschützt werden. "Die EU hat beschlossen, den Schutz sensitiver landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu verstärken, indem sie die bereits in der derzeitigen Verordnung über befristete Maßnahmen zur Liberalisierung des Handels enthaltenen Schutzmaßnahmen ausbaut", heißt es in einer Mitteilung.
Familienunternehmen geben EU-Wirtschaftspolitik schlechte Noten
Die Mehrheit der Familienunternehmen in Deutschland bemängelt, dass die EU zu wenig für das wirtschaftliche Fortkommen unternimmt. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen, wie die Stiftung mitteilte. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen geben der EU demnach in der Wirtschaftspolitik die Noten 4, 5 oder 6. Als ein Beispiel für falsche Weichenstellungen nennen die Betriebe die Zunahme der EU-Regulierung. 89 Prozent der Unternehmen sagten, dass die Bürokratiebelastung aus Europa zugenommen habe.
MBA Market Index Woche per 15. März -1,6% auf 198,2 (Vorwoche: 201,5)
MBA Purchase Index Woche per 15. März -1,2% auf 146 (Vorwoche: 147,7)
MBA Refinance Index Woche per 15. März -2,5% auf 468,4 (Vorwoche: 480,3)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab/apo
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