ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
ZEW-Index steigt im März deutlich - Lagebeurteilung besser
Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland sind im Februar deutlicher als erwartet gestiegen, wobei sich die Lagebeurteilung entgegen der Prognose nicht weiter eintrübte. Der von Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland erhöhte sich auf plus 31,7 (Februar: plus 19,9). Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf plus 20,4 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage stieg auf minus 80,5 (minus 81,7). Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang auf minus 82,4 Punkte erwartet.
Euroraum-Arbeitskosten steigen im 4. Quartal deutlich langsamer
Der Anstieg der Arbeitskosten im Euroraum hat sich im vierten Quartal 2023 deutlich verlangsamt. Wie Eurostat mitteilte, lagen die Arbeitskosten nur noch um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, nachdem sie im dritten Quartal um revidiert 5,2 Prozent zugelegt hatten. Vorläufig war ein Zuwachs von 5,3 Prozent gemeldet worden. Die Stundenlöhne und -gehälter erhöhten sich um 3,1 Prozent und die Lohnnebenkosten um 4,2 Prozent. In der Industrie wurde ein Anstieg der Arbeitskosten um 4,2 Prozent gemessen. Im Bausektor und im Dienstleistungssektor betrugen die Zuwächse 4,4 und 4,1 Prozent.
Arbeitsministerium: Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent
Die gesetzlichen Renten steigen aufgrund der guten Lohnabschlüsse in Ost- und Westdeutschland zum 1. Juli um 4,57 Prozent und legen damit zum dritten Jahr in Folge um über 4 Prozent zu. Das erklärte das Bundesarbeitsministerium. Die Anpassung der Renten erfolgt nun zum ersten Mal bundeseinheitlich und liegt zudem deutlich über der aktuellen Inflationsrate. Gleichzeitig treten im Juli Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner in Kraft.
Eurogruppe einigt sich auf leicht restriktive Fiskalpolitik
Die Finanzminister des Euroraums (Eurogruppe) haben sich nach den Worten von Eurogruppenchef Paschal Donohoe darauf geeinigt, bis zum Inkrafttreten der neuen EU-Haushaltsregeln eine "leicht restriktive Fiskalpolitik" zu betreiben. Donohoe schreibt in einem Brief an den Präsidenten des bevorstehenden Gipfeltreffens der Staats -und Regierungschefs, Charles Michel: "Die Minister sind der Ansicht, dass 2025 eine leicht restriktive Ausrichtung angemessen ist." Diese frühe Einigung solle die Budget-Planungen für nächstes Jahr erleichtern.
Scholz: EU braucht bei Banken- und Kapitalmarktunion "Sprung nach vorn"
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Europäische Union (EU) zu Fortschritten bei der Banken- und bei der Kapitalmarktunion gedrängt. "Der europäische Finanzkapitalismus funktioniert nicht. Wir müssen dafür sorgen, dass er einen neuen Sprung nach vorne macht, indem wir die Kapitalmarkt- und Bankenunion schaffen und nicht nur darüber reden", forderte Scholz bei der Konferenz Europe 2024".
Scholz dringt auf moderne Angebotspolitik
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bei einer Wirtschaftskonferenz für eine "moderne Angebotspolitik" stark gemacht und besonders die Zuwanderung von Arbeitskräften in deren Zentrum gestellt. Forderungen nach weniger Wachstum im Sinne eines "Degrowth" erteilte er dabei eine Absage. "Wirtschaftliches Wachstum bleibt die Triebfeder für Wohlstand weltweit", sagte Scholz bei der Konferenz der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung. "Wachstum hier in Deutschland schaffen wir zudem, indem wir Wachstumsbremsen lösen", sagte er. "Das Wichtigste an Potenzial, das wir nutzen müssen, ist die Fachkräfte- und Arbeitskräftezuwanderung."
Habeck: Energieversorgung in Deutschland sicher - bei Klimazielen auf Kurs
Die Energieversorgung in Deutschland ist laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) umfassend gewährleistet, und Deutschland kann seine selbstgesteckten Klimaziele erfüllen. Das sagte Habeck am Rande der Energiekonferenz "Berlin Energy Transition Dialogue 2024" in Berlin. "Die Energieversorgung ist in jeder Hinsicht sicher, im Strom- wie im Gasbereich. Im zweiten Winter sind die Speicher voll", sagte Habeck. Nach den hohen Preisen für fossile Energie im vergangenen Jahr gingen die Preise aktuell runter. Deutschland sei im Handel bei den Gaspreisen wie beim Strom auf Vorkriegsniveau angekommen.
Dröge: Koalition streitet weiter über Solarpaket 1
Die Koalition hat nach Angabe der Grünen sich noch immer nicht auf das geplante Solarpaket 1 geeinigt, mit dem der Ausbau der Photovoltaik beschleunigt und Schritte zur Entbürokratisierung umgesetzt werden sollen. Auch sollte damit nach Vorstellung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Komponente zur Stärkung der heimischen Solarproduktion - ein sogenannter Resilienzbonus - gegenüber der billigen Konkurrenz aus Asien verankert werden.
Ifo-Institut: Homeoffice könnte Büroflächenbedarf um 12 Prozent senken
Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Immobilienberaters Colliers für die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf, wie das Ifo-Institut mitteilte. "Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ist für etwa 25 Prozent der Beschäftigten und 69 Prozent der Unternehmen zur neuen Normalität geworden", sagte Ifo-Forscher Simon Krause. Vor allem in Großunternehmen und in Branchen mit starker Homeoffice-Nutzung führe dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Büros. "Wahrscheinlich werden 12 Prozent weniger Flächen bis 2030 gesucht", sagte er.
Bundesregierung bestellt neue US-Marschflugkörper - Bericht
Die Bundesregierung hat nach einem Bericht der Bild den Bestellvorgang für neue Raketen eingeleitet. Konkret handele es sich um den Marschflugkörper vom Typ JASSM-ER. Die Bestellung erfolge, nachdem die Bundesregierung der US-Regierung 2022 Interesse am Kauf von F-35-Jets und den dazugehörigen Raketen bekundet hatte. Langfristig könnte der Kauf der JASSM-Marschflugkörper die bisherigen Taurus im Arsenal der Luftwaffe ablösen, wie die Zeitung berichtet.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.