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13:30 Uhr, 18.03.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Inflation im Euroraum sinkt im Februar auf 2,6 Prozent

Der Preisdruck in der Eurozone hat im Februar weiter nachgelassen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 2,6 (Vormonat: 2,8) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Rate noch 8,5 Prozent betragen. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 1. März. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, sank im Februar ebenfalls. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) fiel auf 3,1 (Vormonat: 3,3) Prozent.

Rabobank: BoJ hat keinen Grund zur Straffung

Die Bank of Japan (BoJ) hat aus Sicht von Analysten der Rabobank keinen Anlass, in dieser Woche ihre Zinsen anzuheben. "Wir halten es nach wie vor für seltsam, dass die BoJ ihre Politik straffen soll, wenn das Wachstum schwach ist (Prognose für 2024: 0,7 Prozent), die Inflation 2025 voraussichtlich unter dem Zielwert liegen wird (Prognose: 1,8 Prozent) und andere wichtige Zentralbanken eine Lockerung vorbereiten", schreiben sie in einem Kommentar. Analysten rechnen für diese Woche oder für April mit der ersten Zinserhöhung in Japan seit 1991.

Deutsche Bank: Fed revidiert Kern-PCE-Prognose hoch

Die Analysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass die US-Notenbank ihre Prognose für die Jahreskernrate des Preisindex der persönlichen Ausgaben (Kern-PCE-Deflator) am Mittwoch auf 2,5 (bisher: 2,4) Prozent anheben wird. "Eine Kernrate von 2,5 Prozente würde es der Fed gerade so erlauben, an ihrer Prognose für die Fed-Funds-Rate von 4,6 Prozent 2024, entsprechend einer Senkung um 75 Basispunkte, festzuhalten", schreibt Analyst Jim Reid in seinem Morgenkommentar. Eine Aufwärtsrevision auf 2,6 Prozent würde das Ausmaß der Zinssenkungen wohl auf 50 Basispunkte reduzieren, meint er.

Buch: Banken müssen Risiken realistisch einschätzen

Die Banken des Euroraums müssen nach Aussage von EZB-Bankenaufsichtschefin Claudia Buch ihre geopolitischen Risiken realistischer einschätzen. "Wenn wir unsere Erwartungen in Bezug auf Dividendenausschüttungen und die mittelfristige Kapitalplanung formulieren, müssen die Banken realistische Annahmen über negative Szenarien in der Zukunft treffen. Und ich denke, es reicht nicht aus, nur die allgemeine Makroprognose und die BIP-Prognose zu betrachten; die Banken müssen konkreter werden", sagte Buch der Financial Times.

Ministerium erwartet Rückbau des Erdgasnetzes

Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass das Erdgasnetz in Deutschland bis 2045 deutlich verkleinert wird und will daher in einer Bestandaufnahme mit der Branche offene Punkte für diesen anstehenden Prozess klären. Das bestätige ein Ministeriumssprecher auf Anfrage von Dow Jones Newswires. Zuvor hatte Bild-Zeitung unter Berufung auf ein 23-seitige Green Paper des Ministeriums mit dem Titel "Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze" meldet, dass Bundeswirtschaftsministerium Robert Habeck (Grüne) einen deutlichen Rückbau erwarte.

Ifo: Forscher plädieren für mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa

Wirtschaftsforscher aus verschiedenen Ländern fordern von der Europäischen Union mehr Energie-Zusammenarbeit, um als Reaktion auf die Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die europäische Energieversorgung zu optimieren und Strompreise zu senken. Nach Angabe des Ifo-Instituts plädieren die internationalen Ökonomen des Forschungsnetz EconPol für ein marktwirtschaftliches Vorgehen und eine staatliche Förderung während des Übergangs zur kohlenstoffarmen Wirtschaft, wobei diese Staatshilfen nicht mit neuen Schulden, sondern mit Ausgabenkürzungen finanziert werden sollten.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Handelsbilanz Jan Überschuss 11,4 Mrd EUR (Vj Defizit 32,6 Mrd EUR)

Eurozone/Exporte Jan +2,1%, Importe -4,0% gg Vormonat - saisonbereinigt

Eurozone/Handelsbilanz Jan saisonbereinigt Überschuss 28,1 Mrd EUR (Dez: Überschuss 14,3 Mrd EUR)

DJG/DJN/AFP/apo

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