ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Rabobank: EZB-Bond-Portfolio wird nicht sehr groß
Rabobank-Volkswirt Bas van Geffen nimmt an, dass das strukturelle Anleiheportfolio, das die Europäische Zentralbank (EZB) im Zuge ihres neuen Rahmens für die Zinssteuerung aufbauen dürfte, nicht besonders groß ausfallen wird. "Jahre der quantitativen Lockerung haben gezeigt, dass ein Großteil der durch Anleihekäufe zugeführten Liquidität in der Regel nur in einigen wenigen Ländern oder bei einer bestimmten Gruppe von Banken landet", schreibt er in einem Kommentar zum neuen EZB-Rahmen. Das Anleiheportfolio werde deshalb wohl eine effektive Obergrenze haben, die deutlich niedriger als die Gesamtnachfrage nach Zentralbankreserven in der Eurozone liegen dürfte.
ING: Neuer EZB-Handlungsrahmen wird ab 2026 interessant
Der neue Handlungsrahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Steuerung des kurzfristigen Marktzinses (ESTR) wird für die Finanzmärkte nach Einschätzung von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski vorerst keine praktische Bedeutung haben. Brzeski schreibt in einem Kommentar: "Die Dinge werden wieder interessanter werden, sobald ein Niveau an Überschussreserven erreicht ist, das die ESTR vom Einlagenfazilitätssatz abzukoppeln droht. Dies dürfte der Zeitpunkt sein, an dem die Bilanz wieder organisch mit der Wirtschaft wachsen muss, und das könnte unserer Meinung nach später im Jahr 2026 der Fall sein."
BNP Paribas: EZB senkt Zinsen 2024 um 100 Basispunkte
Die Volkswirte von BNP Paribas sehen mehr Argumente für Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) als für solche durch die Federal Reserve. "Das Wachstum in der Eurozone lag in den vergangenen Quartalen unter dem Trend und Energie hatte einen größeren Anteil am Inflationsschock als in den USA. Infolgedessen erscheinen die Risiken in der Eurozone ausgewogener", schreiben sie in ihrem Weltwirtschaftsausblick. Komme es nicht zu einer deutlichen Lockerung der monetären Bedingungen, bestehe die Gefahr, dass die Inflation unter das 2-Prozent-Ziel der EZB falle. "In unserem Basisszenario gehen wir von vier Zinssenkungen in diesem Jahr aus, wobei der Einlagensatz im Jahr 2025 bei 2,50 Prozent und damit nach unseren Schätzungen auf neutralem Niveau liegen wird."
IEA hebt Wachstumsprognose für Ölnachfrage leicht an
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr erhöht. Sie begründete dies mit den verbesserten Aussichten in den USA und der verstärkten Lagerhaltung, während sie ihre Schätzungen für das weltweite Angebot aufgrund der geringeren Produktionserwartungen der Opec+ senkte. Die in Paris ansässige Organisation geht nun von einem Anstieg der Ölnachfrage um 1,3 Millionen Barrel pro Tag aus, gegenüber einer vorherigen Prognose von 1,2 Millionen Barrel pro Tag.
IW: Hohe Investitionsabflüsse deuten auf Deindustrialisierung hin
Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr so wenig wie lange nicht in Deutschland investiert, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nach dessen Angaben. Auch die deutschen Unternehmen expandierten lieber in der EU. Nur rund 22 Milliarden Euro hätten ausländische Unternehmen im Jahr 2023 in Deutschland investiert - so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Insgesamt lagen die Netto-Abflüsse im vergangenen Jahr demnach bei 94 Milliarden Euro. Der Wert gibt laut IW die Differenz zwischen Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland an.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Einzelhandelsumsatz Jan +2,5% gg Vm; +4,1% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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