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13:30 Uhr, 02.05.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutsche Industrie verlangsamt Talfahrt im April

Die deutsche Industrie hat im Talfahrt im April weiter verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 48,4 von 48,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 48,0 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 48,0 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Die Industrieproduktion ist im April den zweiten Monat hintereinander gewachsen, nachdem sie zuvor fast zwei Jahre lang kontinuierlich geschrumpft war. Der entsprechende Index erhöhte sich auf 52,3 von 52,1 Punkten im März.

Euroraum-Inflation im April höher als erwartet

Die Inflation im Euroraum ist im April entgegen den Erwartungen nicht gesunken, was vor allem an einer höheren Kernteuerung lag. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen wie im März um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Raten von 0,4 und 2,1 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 1,0 und 2,7 (2,4) Prozent. Erwartet worden waren 0,8 und 2,5 Prozent.

EZB kann sich bei Inflation vorerst entspannen

Die Inflation im Euroraum bleibt weiterhin niedrig, was den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) verringert, schreibt Morningstar-Aktienstratege Michael Field in einer Mitteilung an Investoren. Die jährliche Inflationsrate verharrte im April bei 2,2 Prozent, dem gleichen Wert wie im März, da sinkende Energiepreise durch einen teilweise saisonalen Anstieg der Dienstleistungsinflation ausgeglichen wurden. Da die Gesamtinflationsrate nahe am 2-Prozent-Ziel der EZB liegt, kann die Zentralbank die Zinsen weiter senken, sagt Field. Dennoch könnte die Inflation wieder sprunghaft ansteigen, falls ein Handelskrieg zu europäischen Importzöllen führt, warnt er.

Inflation im April kann EZB nicht stoppen

Die unerwartete Stagnation der Euroraum-Inflationsrate im April wird die Europäische Zentralbank (EZB) nach Einschätzung der Nordea-Analysten Tuuli Koivu und Anders Svendsen nicht von einer Leitzinssenkung im Juni abhalten. "Das hohe Maß an Unsicherheit in Bezug auf die Wachstumsaussichten weltweit und im Euroraum bedeutet, dass die EZB den unerwartet hohen Inflationszahlen vom April bei ihrer Juni-Sitzung möglicherweise nicht viel Aufmerksamkeit schenken wird", schreiben sie in einem Kommentar. Sie führen den Anstieg der Kern-Dienstleistungsteuerung auf 3,9 (März: 3,5) Prozent auf einen Saisoneffekt infolge der Lage der Osterfeiertage zurück.

S&P Global: Eurozone-Industrie gewinnt im April etwas an Dynamik

Das verarbeitende Gewerbe der Eurozone hat im April etwas an Dynamik gewonnen, blieb aber im rezessiven Bereich. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor stieg auf 49,0 (Vormonat: 48,6) Punkte, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 48,7 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

Eurozone-Arbeitslosenquote im März stabil bei 6,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat sich im März stabil entwickelt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatsniveau von 6,2 Prozent. Der Wert für Februar wurde auf 6,2 (vorläufig: 6,1) Prozent nach oben revidiert. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,1 Prozent prognostiziert. Der vorläufig gemeldete Wert von 6,1 Prozent war ein Allzeittief, das nun wieder auf 6,2 Prozent zurückgekehrt ist.

EU könnte den USA Handelsangebot in Höhe von 50 Mrd Euro machen

Die Europäische Union kann ihren Handelsstreit mit den USA lösen, indem sie amerikanische Waren wie Gas und Sojabohnen im Wert von 50 Milliarden Euro kauft, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic. Die EU werde einen Basiszoll von 10 Prozent auf europäische Importe nicht als langfristige Lösung des Handelsproblems akzeptieren, sagte Sefcovic in einem Interview mit der Financial Times. Stattdessen könnte die EU versuchen, den Beschwerden der USA durch den Kauf von mehr US-Waren zu begegnen, um das Handelsungleichgewicht zwischen den beiden Volkswirtschaften auszugleichen.

Japans Finanzminister: "Plaza Accord 2.0" nicht auf dem Tisch

Japan hat mit den USA kein Währungsmanagement besprochen und wird an dem Grundsatz festhalten, dass die Devisenkurse vom Markt bestimmt werden sollten, sagte Finanzminister Katsunobu Kato. In einem Interview mit dem Wall Street Journal spielte Kato, der für die Erörterung von Währungsfragen mit Finanzminister Scott Bessent zuständig ist, Spekulationen herunter, dass Japan einer weiteren Version des Plaza Accord zustimmen würde, einer Vereinbarung von 1985 über koordinierte Interventionen, die zu einer starken Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar geführt hatte.

USA haben in Zollverhandlungen mit China keinen Hebel

Die USA haben nach Einschätzung des Jefferies-Analysten Christopher Wood wohl bei den Zollverhandlungen mit China keinen Hebel. Daher habe Peking deutlich gemacht, dass es die Zölle nicht senken werde, es sei denn, die USA machten den ersten Schritt. Trump habe versucht, China zu isolieren, indem er zuerst Handelsabkommen mit seinen Verbündeten aushandelte. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass diese Länder Bedingungen zustimmen würden, die ihre Handelsbeziehungen mit China gefährden, da China für viele Länder inzwischen ein wichtigerer Handelspartner sei als die USA.

DJG/DJN/apo

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