ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesländer melden niedrigere Jahresteuerung im Januar
Die jährliche Inflationsrate hat sich im Januar in den meisten Bundesländern verlangsamt, nur in Hessen legte sie leicht zu. Für Gesamtdeutschland hatten Volkswirte im Vorfeld erwartet, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 (Vormonat: 0,5) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate sollte der Prognose zufolge auf 2,7 (2,6) Prozent klettern. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten um 14.00 Uhr.
Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Januar
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Januar zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 11.000, nachdem sie im Dezember um 10.000 zugelegt hatte. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar auf 6,2 (Vormonat: 6,1) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 15.000 und einen Anstieg der Quote auf 6,2 Prozent prognostiziert.
Ifo erwartet für Deutschland Inflation von etwa 2,5 Prozent
Das Ifo-Institut erwartet für Deutschland in den kommenden Monaten eine Inflationsrate oberhalb der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Laut einer Umfrage des Instituts plant die Industrie, ihre Preise seltener zu erhöhen, während konsumnahe Dienstleister sie häufiger anheben wollen. "Damit dürfte die Inflationsrate auch in den kommenden Monaten bei etwa 2,5 Prozent und damit über dem Ziel der Europäischen Zentralbank liegen", sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Für die gesamte Wirtschaft liegen die Ifo Preiserwartungen im Januar bei 19,6 Punkten, nach 19,7 im Dezember.
EZB: Inflationserwartungen der Konsumenten erhöht
Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich im Dezember erhöht. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 2,8 (November: 2,6) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation weiter bei 2,4 (2,4) Prozent.
EZB: Professional Forecasters erwarten 2025 Inflation von 2,1 Prozent
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation und das Wachstum im Euroraum angepasst. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2025 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1 (Oktober: 1,9) Prozent. Für 2026 und 2027 werden Teuerungsraten von 1,9 (1,9) und 2,0 Prozent erwartet. Die Kerninflationsprognosen liegen jetzt bei 2,2 (2,2), 2,0 (2,0) und 2,0 Prozent.
BoJ dürfte Zinsen auf bis zu 0,75 Prozent anheben
Japan sei widerstandsfähiger gegenüber Zinserhöhungen geworden, nach Einschätzung von Barclays Research werde der Leitzins der Bank of Japan (BoJ) in diesem Zyklus aber dennoch höchstens 0,75 Prozent erreichen, schreiben die Analysten in einer Researchnote. Diese Prognose basiere auf dem aktuellen Tempo der Zinserhöhungen und den Inflationsaussichten. "Die Widerstandsfähigkeit der japanischen Wirtschaft gegenüber Zinserhöhungen hat strukturell zugenommen, sodass es wohl möglich ist, über 0,50 Prozent hinauszugehen, also höher als am Ende des vorherigen Zinserhöhungszyklus", schreiben die Analysten.
RWI: Containerumschlag schwächelt im Dezember
Der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Dezember auf saisonbereinigt 123,0 Punkte gegenüber 124,1 Punkten im Vormonat zurückgegangen. "Ein Rückgang war in den meisten Weltregionen zu beobachten. Lediglich in den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag gestiegen", erklärte das RWI.
FDP schlägt Verschiebung der Abstimmung über Zustrombegrenzungsgesetz vor
Die FDP-Fraktion will eine Verschiebung der umstrittenen Abstimmung über das Zustrombegrenzungsgesetz der Union erreichen. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte, die FDP wolle erreichen, dass das Gesetz zurück in den Innenausschuss des Bundestags überwiesen wird und forderte die SPD und Grüne auf, diesem Vorhaben im Bundestag zuzustimmen. Würden diese dem zustimmen, käme es am heutigen Freitag im Bundestag nicht zu einer Abstimmung über den Gesetzentwurf, bei der erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik die in Teilen rechtsextreme AfD zur Mehrheitsbeschafferin werden könnte.
Scholz hält Koalition von Union und AfD noch in diesem Jahr für möglich
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält es für möglich, dass die Union bereits im Herbst mit der AfD eine Regierung bilden könnte. Nach "Pro-forma-Gesprächen" mit anderen Parteien könne dies passieren, sagte Scholz im Podcast "Alles gesagt" der Zeit. Auf die Frage, wann er dies für denkbar halte, sagte er: "Im Oktober zum Beispiel." Scholz verwies auf das Beispiel Österreich, wo die konservative Partei ÖVP mit der rechtspopulistischen FPÖ derzeit über eine Koalition verhandelt: "Alle haben gesagt, sie würden nicht mit der FPÖ koalieren. Und dann kommt jetzt eben doch möglicherweise eine Koalition mit denen und sogar ein FPÖ-Kanzler", sagte Scholz.
Ungewissheit vor Trumps Frist für die Einführung von Zöllen
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er ab Samstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den beiden wichtigsten Handelspartnern der USA - Mexiko und Kanada - erheben wird, wenn beide Länder nicht verhindern, dass unerlaubte Einwanderer und Drogen in die USA gelangen. Er hat außerdem mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von 10 Prozent auf Waren aus China - dem drittgrößten Handelspartner der USA - gedroht und China beschuldigt, die USA mit Fentanyl zu überschwemmen. Trump hat die Zölle auch als Mittel zum Schutz und zur Ausweitung der US-Produktion bezeichnet.
DJG/DJN/apo
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