ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ING: EZB will weder zu dovish noch zu hawkish klingen
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski nimmt an, dass EZB-Direktorin Isabel Schnabel mit ihren Äußerungen im jüngsten Reuters-Interview den Ton für die künftige Kommunikation der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegeben hat: "Nichts tun, aber alle Optionen offen halten und dabei weder zu dovish noch zu abgehoben von der wirtschaftlichen Realität klingen", schreibt Brzeski in seinem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung am 13./14. Dezember. Natürlich stellten Schnabels Aussagen gemessen an früheren Äußerungen eine "bemerkenswerte dovishe Wende" dar.
Pictet: Euroraum-Wirtschaft wächst 2024 um 0,7 Prozent
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum wird sich nach Einschätzung von Pictet im nächsten Jahr verstärken. Wie die Privatbank im Rahmen ihres Jahresausblicks mitteilte, rechnet das Asset Management für 2024 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,7 Prozent, nach prognostizierten 0,5 Prozent 2023. Für die Inflation werden 2,9 (5,3) Prozent erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen demnach im Juni zu senken beginnen, wobei sich die Risiken in Richtung einer früheren Lockerung neigen.
Geschäftsklima im Mittelstand steigt zum zweiten Mal in Folge
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ist im November laut dem KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer zum zweiten Mal in Folge gestiegen - und zwar um genau 1,0 Zähler auf minus 15,9 Saldenpunkte. Noch beruhe der Stimmungsaufschwung nur auf den weniger pessimistischen Geschäftserwartungen, die im November recht deutlich um 3,0 Zähler auf jetzt minus 19,0 Saldenpunkte zulegten, teilte KfW Research mit.
Bauwirtschaft rechnet mit Umsatzrückgängen 2023 und 2024
Die deutsche Bauwirtschaft rechnet in diesem und im kommenden Jahr mit einem Umsatzrückgang und einem Beschäftigungsabbau. Als Gründe werden ein Mix aus stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten sowie hohen Energiepreisen genannt. Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) erwartet, dass der Umsatz im Bauhauptgewerbe in diesem Jahr real, also inflationsbereinigt, um 5,3 Prozent sinken und im kommenden Jahr um 3 Prozent fallen wird. Sorgenkind bleibe weiter der Wohnungsbau, der dem Verband zufolge seinen "Sinkflug" fortsetzen dürfte.
KfW: Weltweiter Handel geht im November zurück
Der weltweite Handel ist im November zurückgegangen. Das jüngste Update des Kiel Trade Indicator weist für den weltweiten Handel und den Handel großer Volkswirtschaften auf einen eher durchwachsenen Handelsmonat hin. Der Welthandel ging demnach im Vergleich zum Vormonat Oktober preis- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent zurück, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) erklärte. In Deutschland trete der Handel auf der Stelle.
Lindner zieht rote Linien für Etat-Gespräche - Haushalt 2024 weiter offen
In der Debatte um den Bundeshaushalt 2024 hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) seinen Forderung nach einem strikten Sparkurs bekräftigt - und sich damit abermals von den Koalitionspartnern abgegrenzt. In einem Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio kritisierte er den "Appetit" nach immer mehr Geld: "Wir haben genug Geld. Wir müssen mit dem Geld, das wir haben, nur besser umgehen." Forderungen nach Steuererhöhungen und nach einer Änderung der Regeln für die Schuldenbremse wies er zurück.
Berlin sieht "echte Chance" für Einigung auf EU-Fiskalregeln - Kreise
Die Bundesregierung sieht nach Angaben aus Regierungskreisen eine deutlich gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Einigung der europäischen Finanzminister auf eine Reform des EU-Stabilitäts- und Wachstumspaktes bei ihren Sitzungen am Donnerstag und Freitag. "Man kann jetzt sagen, dass an Deutschland und Frankreich eine politische Einigung am Ende nicht scheitern würde", sagte ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums in Berlin. "Ich glaube auch, dass wir eine echte Chance haben jetzt, dass es am Freitag dann zu einer Einigung kommt", betonte er. Es gebe "mindestens eine Fifty-Fifty-Chance, wenn nicht besser".
FDP-Fraktionschef für Bürgergeld-Nullrunde 2025
Angesichts der deutlichen Anhebung des Bürgergeld-Regelsatzes 2024 macht sich der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion für eine Nullrunde im Folgejahr 2025 stark. "Wenn das Bürgergeld 2024 stärker ansteigt als die Inflation, muss es im Jahr darauf eine Nullrunde geben. Rechtlich ist das auch möglich. Alles andere wäre ein falsches Signal", sagte Christian Dürr der Bild-Zeitung. Zudem fordert Dürr eine Neuberechnung des Verfahrens. "Ich hielte es aber für richtig, dass wir innerhalb der Koalition grundsätzlich über die Berechnungsmethode des Bürgergelds sprechen, die noch aus Zeiten von Hartz IV kommt."
Lang: Haushalt am Mittwoch noch nicht im Bundeskabinett
Im Ringen der Regierungskoalition um den Bundeshaushalt 2024 gibt es weiter keine Einigung. Der Haushalt werde an diesem Mittwoch nicht im Bundeskabinett beraten, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang am Morgen im Sender Bayern 2. Sie erwarte aber, dass "sehr, sehr bald" eine Entscheidung getroffen werde. Die Ampel-Koalition werde einen Kompromiss finden müssen, betonte Lang. Es gehe darum, eine "Staatskrise" zu verhindern und zu zeigen: "Wir schaffen das gemeinsam und halten als Regierung zusammen." Sie betonte, es gehe jetzt gerade nicht darum, wer am Ende sagen könne, das sei ein grüner Punkt, das sei ein gelber Punkt oder ein roter Punkt.
Israelische Armee umzingelt Chan Junis
Im Kampf gegen die radikalislamische Hamas verstärkt die israelische Armee ihre Angriffe auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Die Großstadt werde von den Streitkräften umzingelt, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. "Wir haben viele Hochburgen der Hamas im nördlichen Gazastreifen gesichert und gehen nun gegen ihre Hochburgen im Süden vor." Der Kommandeur des Südkommandos, Jaron Finkelman, sprach von den intensivsten Kämpfen seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Okt +0,1% gg Vm, -1,2% gg Vj
US/MBA Market Index Woche per 1. Dez +2,8% auf 181,1 (Vorwoche: 176,1)
US/MBA Purchase Index Woche per 1. Dez -0,3% auf 144,5 (Vorwoche: 144,9)
US/MBA Refinance Index Woche per 1. Dez +13,9% auf 373,3 (Vorwoche: 327,8)
DJG/DJN/AFP/apo
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.