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13:30 Uhr, 31.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Eurozone-Inflation steigt im Oktober auf 2,0 Prozent

Der Preisdruck in der Eurozone hat sich im Oktober verstärkt. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,0 Prozent (Vormonat: 1,7) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 1,9 Prozent vorhergesagt. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, stagnierte im Oktober. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate verharrte bei 2,7 Prozent.

Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im September auf Rekordtief

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im September auf ein neues Rekordtief gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote 6,3 Prozent. Zugleich wurde die Quote für den August auf 6,3 (vorläufig: 6,4) Prozent nach unten revidiert. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine stabile Quote von 6,4 Prozent prognostiziert.

VDMA: Schwaches Inland belastet Auftragseingänge im September

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland hat im September ein rückläufiges Neugeschäft verzeichnet, wobei besonders die Schwäche im Inland hervorstach. Insgesamt sanken die Bestellungen um real 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Während die Bestellungen aus dem Inland um 16 Prozent zurückgingen, konnten die Auslandsorders ihr Vorjahresniveau mit Hilfe von Großanlagengeschäften halten. Dabei legten die Bestellungen aus den Euro-Ländern um 4 Prozent zu, während aus den Nicht-Euro-Ländern 1 Prozent weniger Orders kamen.

Fuest: Haben keine Rezession, sondern Stagnation

Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat betont, Deutschland befinde sich anstatt einer Rezession in einer Stagnation, aus der es nun mit Investitionen der Wirtschaft herauszukommen gelte. "Die gute Nachricht ist, wir stehen nicht in einem Abschwung, der sich beschleunigt", sagte Fust im ZDF-Morgenmagazin. "Das macht ja vielen Leuten Sorgen, dass es so sein könnte, aber wir erreichen eben auch keinen Aufschwung." Die Wirtschaft stagniere, viele Unternehmen hielten sich zurück, aber die Löhne seien dieses Jahr schneller als die Inflation gewachsen. "Deshalb ist die Konsumnachfrage doch so, dass man eben diese Stagnation hält", betonte der Ökonom.

Chinas Zentralbank pumpt Liquidität in das Bankensystem

Die chinesische Zentralbank hat dem Finanzsystem des Landes im Oktober über ein neues politisches Instrument umgerechnet rund 70 Milliarden Dollar an Liquidität zugeführt, um die Wirtschaft zu stützen. Wie die People's Bank of China (PBoC) mitteilte, führte sie im Oktober Reverse Repos im Wert von 500 Milliarden Yuan durch. Dies war das erste Mal, dass die Bank dieses Instrument zur Liquiditätssteuerung seit seiner Einführung Anfang der Woche einsetzte.

ING: Chinas Industrie-PMI gibt Anlass zu Optimismus

Chinas Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hat im Oktober die Erwartungen übertroffen und ist erstmals seit April gestiegen, was Anlass zu Optimismus gebe, schreibt ING-Ökonom Lynn Song. Der Oktoberwert von 50,1 markiere zwar nur einen minimalen Anstieg, widerlege aber die Erwartungen einer weiteren Kontraktion. Er signalisiere, dass sich die im September beobachtete leichte Erholung der Industrieproduktion fortsetzen könnte. Die Daten zeigten potenzielle Anzeichen einer allmählichen Verbesserung im Inland, die Produktionskennzahl habe ein Sechsmonatshoch erreicht und die Auftragseingänge ihre negative Entwicklung beendet.

Nomura: In China-Einkaufsmanagerindex schimmert Besserung

Kurs vor der anstehenden Sitzung eines hochrangigen Politgremiums in China schimmert aus den jüngsten PMI-Daten wirtschaftliche Besserung hervor. Die Oktober-Umfrage deutet darauf hin, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager in Erwartung weitere Konjunkturmaßnahmen der Regierung und angesichts der kürzlichen Aktienrally, die nach einer wichtigen Sitzung im September folgte, leicht verbessert haben könnte, schreiben die Analysten von Nomura.

BoJ schlägt optimistischere Töne an

Nach Einschätzung von Capital Economics (CE) schlägt der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, optimistischere Töne an, weshalb CE an der Prognose einer Zinserhöhung im Dezember festhält. Ueda habe angemerkt, dass sich die Risiken mit Blick auf die US-Wirtschaft leicht verringert hätten und dass sich die Inflations- und Lohndaten im Inland wie von der BoJ erwartet entwickelten, so Marcel Thieliant von CE. Alles in allem ist CE der Meinung, dass die BoJ signalisiert, dass sie nicht lange warten wird, bevor sie die Zinsen erneut anhebt.

Lindner: Europäische Regeln bedeuten zusätzlichen Konsolidierungsbedarf

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen zusätzlichen Konsolidierungsbedarf durch die Fiskalregeln der Europäischen Union (EU) betont und Deutschlands Einhaltung der Regeln als "Signal" für die übrigen Länder bezeichnet. "Unser gesamtstaatliches Ausgabenwachstum muss verringert werden. Für den Bund ergibt sich durch die europäischen Regeln ein zusätzlicher Konsolidierungsbedarf, der über die Anforderungen der Schuldenbremse hinausgeht", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. Vor allem müssten die konsumtiven Ausgaben, insbesondere die sozialstaatlichen Leistungen, sinken, um Zukunftsinvestitionen zu ermöglichen.

+++ Konjunkturdaten +++

Italien/Verbraucherpreise Okt vorl. unverändert gg Vm, +0,9% gg Vj

Taiwan BIP 3Q +3,97% gg Vorjahr (PROG +3,4%)

Taiwan BIP 3Q +1,08% gg 2Q

DJG/DJN/apo

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