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13:30 Uhr, 30.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,2 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 wider Erwarten gewachsen und hat damit eine technische Rezession vermieden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang von 0,1 Prozent prognostiziert. Kalenderbereinigt lag das BIP um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Die befragten Ökonomen hatten ein Minus von 0,3 Prozent erwartet.

Ökonom: Deutsche Wirtschaft sendet Lebenszeichen

"Unter der Last vieler Strukturschwächen sendet die Wirtschaft ein Lebenszeichen", kommentiert der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger, das überraschende Wachstum der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal. "Danke an die Konsumenten, die etwas aus der Deckung gekommen sind. An eine klassische Konjunkturerholung ist allerdings weiterhin nicht zu denken."

IfW: Wirtschaft kommt nicht von der Stelle

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat angesichts des überraschenden Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent im dritten Quartal eine weiter schwache Wirtschaftsleistung betont. "Die deutsche Wirtschaft kommt nicht von der Stelle", sagte der Leiter Konjunktur Deutschland am IfW, Nils Jannsen. Im dritten Quartal habe sich das BIP zwar besser entwickelt als erwartet. Allerdings sei der Rückgang im zweiten Quartal ausweislich der aktualisierten Daten nun mit 0,3 Prozent stärker ausgefallen als zuvor gemeldet.

IW: Deutschland bleibt trotz Wachstum Problemkind der EU

Dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal überraschend gewachsen ist, ändert nach Einschätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) "wenig an der generellen Lage". Deutschland bleibe in der Krise. "Die Konjunkturzahlen sind ein leichter Hoffnungsschimmer, mehr aber auch nicht: Deutschland bleibt das Problemkind der Eurozone", konstatierte IW-Konjunkturexperte Thomas Obst. Auf Jahressicht rechne das Institut immer noch mit einer Rezession, Deutschland stecke in der Stagnation fest. Das Wachstum sei vor allem durch die staatlichen und privaten Konsumausgaben getrieben worden.

Ifo: Deutsche Wirtschaft schrammt knapp an Rezession vorbei

"Die deutsche Wirtschaft ist knapp an einer Rezession vorbei geschrammt", kommentiert Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, die Meldung des Statistischen Bundesamtes, wonach die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2024 überraschenderweise um 0,2 Prozent gestiegen ist. Allerdings sei zu beachten, dass das Wachstum für das zweite Quartal von minus 0,1 auf minus 0,3 Prozent nach unten korrigiert wurde. "Im vierten Quartal ist erneut mit einer geringen Belebung zu rechnen. Darauf deuten die Ergebnisse des Ifo-Geschäftsklimaindex vom Oktober hin", so Wohlrabe.

Preisdruck in Bundesländern steigt im Oktober

Die Preisdaten aus einer Reihe von Bundesländern deuten auf eine steigende Inflation im Oktober. In Bayern erhöhte sich die jährliche Inflationsrate auf 2,4 (Vormonat: 1,9) Prozent, in Baden-Württemberg auf 2,1 (1,4) Prozent und in Sachsen auf 2,8 (2,4) Prozent, wie die Statistischen Landesämter berichteten. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Durchschnitt um 0,3 bis 0,7 Prozent.

Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Oktober deutlich

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Oktober deutlicher als erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 27.000, nachdem sie im September um 19.000 zugelegt hatte. Ursprünglich hatte die BA hier einen Anstieg um 17.000 gemeldet. Die Arbeitslosenquote verharrte im Oktober bei 6,1 Prozent. Zunächst hatte die BA für September 6,0 Prozent vermeldet. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten für Oktober einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 15.000 und eine Quote von 6,1 Prozent prognostiziert.

Eurozone-BIP wächst im dritten Quartal um 0,4 Prozent

Die Wirtschaft in der Eurozone ist im dritten Quartal 2024 stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs um 0,2 Prozent vorausgesagt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,2 Prozent gewachsen, womit der bisherige Wert bestätigt wurde.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Oktober eingetrübt

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober eingetrübt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 95,6 Punkte von 96,3 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem stabilen Wert von 96,3 Zählern gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator sank auf 96,0 Punkte von 96,7 im Vormonat.

Moody's: Eurozone schüttelt Rezessionssorgen ab

Die Befürchtungen einer anhaltenden Rezession in der Eurozone sind nach Einschätzung von Moody's Analytics stets übertrieben gewesen. Die Währungszone mit ihren 20 Mitgliedern verzeichnete im dritten Quartal ein Wachstum von 0,4 Prozent. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen der Ökonomen und widerlegte die Rezessionssorgen, wie Moody's-Analyst Kamil Kovar in einer aktuellen Studie schreibt. Daher erscheine nun eine stärkere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Dezember unwahrscheinlich.

Italiens Wirtschaft enttäuscht Erwartungen im dritten Quartal

Die italienische Wirtschaft hat sich im dritten Quartal 2024 schwächer gezeigt als erwartet. Wie die nationale Statistikbehörde in einer ersten Schätzung mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lag das BIP um 0,4 Prozent höher. Die Ökonomen hatten mit 0,8 Prozent gerechnet.

Spanische Wirtschaft wächst im dritten Quartal kräftig

Spaniens Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres dank eines boomenden Tourismus und einer gesunden Binnennachfrage kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die spanische Statistikbehörde INE mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,6 Prozent gerechnet.

Österreichs Wirtschaft bleibt schwach im dritten Quartal

Die österreichische Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres schwach geblieben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwar um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, verzeichnete jedoch mit 0,1 Prozent einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in einer ersten Schätzung mitteilte. Im zweiten Quartal hatte das BIP im Quartalsvergleich stagniert, im ersten Quartal war es um lediglich um 0,2 Prozent gewachsen.

ADP: US-Privatsektor schafft im Oktober viel mehr Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Oktober viel stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 233.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 113.000 Jobs vorausgesagt. Im September waren unter dem Strich 159.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 16.000 mehr als ursprünglich gemeldet.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Okt Verbraucherpreise +3,20% (Sep: +3,06%) gg Vorjahr

Schweden Okt Verbrauchervertrauen 101,3 (Sep: 99,7)

Schweden Okt Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 100,5

US/MBA Market Index Woche per 25. Okt -0,1% auf 214,5 (Vorwoche: 214,8)

US/MBA Purchase Index Woche per 25. Okt +5,0% auf 137,8 (Vorwoche: 131,3)

US/MBA Refinance Index Woche per 25. Okt -6,3% auf 630 (Vorwoche: 672,6)

DJG/DJN/apo

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