ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
BA: Arbeitskräftenachfrage bleibt schwach im Oktober
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im Oktober schwach geblieben. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stieg um 1 Punkt auf 108 Zähler. "Ob sich damit eine Stabilisierung abzeichnet, bleibt weiter abzuwarten, erklärte die BA. Insgesamt ist die gemeldete Arbeitskräftenachfrage aber weiter schwach." Im Vergleich zum Vorjahr hat der BA-X 7 Punkte verloren.
DIW fordert Schulterschluss von Politik und Wirtschaft
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor dem Industriegipfel bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Treffen der FDP-Fraktion mit Wirtschaftsverbänden einen "Schulterschluss" von Politik und Wirtschaft angemahnt. Die Treffen sollten drei Ziele verfolgen: "Zum ersten benötigen wir dringend einen Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu den zentralen Prioritäten in der Wirtschaftspolitik", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Nötig sei zudem Mut für eine wirtschaftspolitische Kehrtwende mit einem massiven Investitionsprogramm in Infrastruktur, Innovation, Bildung und Klimaschutz.
Mittelstandschef Ahlhaus kritisiert "Ankündigungsweltmeisterei"
Vor dem Industriegipfel im Kanzleramt und dem Wirtschaftsgipfel des Finanzministers hat der Bundesgeschäftsführer des Mittelstandverbandes BVMW, Christoph Ahlhaus, die Bundesregierung scharf für ihre Spitzentreffen kritisiert und auf die schwierige Lage des Mittelstands verwiesen. "Die deutsche Wirtschaft hat genug von Ankündigungsweltmeisterei und politischem Show-Catchen", sagte Ahlhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
BGA fordert Schluss mit "Placebo-Politik"
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat vor dem Industriegipfel bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bessere Rahmenbedingungen für die gesamte Wirtschaft verlangt. "Wenn 30.000 Arbeitsplätze bei VW in Gefahr sind, gibt es einen Gipfel im Kanzleramt. Wenn 30.000 Arbeitsplätze im Mittelstand verloren gehen, interessiert das niemanden", monierte BGA-Präsident Dirk Jandura.
Lindner: Werden in nächsten Wochen zu gemeinsamer Position finden müssen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nach einem Treffen der FDP-Fraktion mit Wirtschaftsverbänden auf Maßnahmen der Ampel-Koalition gedrängt, die auch die Bedürfnisse des Mittelstands berücksichtigen. "Klar ist, dass wir in den nächsten Wochen alleine schon aufgrund der Zeitplanung für den Bundeshaushalt 2025 ja auch zu einer gemeinsamen Position werden finden müssen", sagte er. Deutschland habe sehr grundlegende Probleme, so ein zu geringes Produktivitätswachstum, auch wegen Bürokratie. "Wir haben ein zu geringes Arbeitsvolumen, auch aufgrund eines inflexiblen Arbeitsmarktes", sagte er. "Und wir leisten uns einen deutschen Sonderweg in der Klima- und Energiepolitik, der unseren wirtschaftlichen Kapitalstock schnell und zu früh abschreibt."
SPD-Generalsekretär Miersch schließt Austausch von Scholz aus
Der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch schließt einen Wechsel in der Kanzlerkandidatur der Sozialdemokraten aus. "Das steht überhaupt nicht infrage", antworte Miersch dem Magazin Stern auf eine entsprechende Frage. Olaf Scholz führe das Land "sehr besonnen durch stürmische Zeiten", sagte der Generalsekretär. "Er verdient es, eine zweite Amtszeit zu bekommen." Bei der nächsten Wahl gehe es um eine "Richtungsentscheidung", sagte Miersch. Mit Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz wollten "zwei ganz unterschiedliche Charaktere" Kanzler werden.
Dürr gegen neue E-Auto-Prämie
FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat sich vor den Gipfeltreffen mit der Wirtschaft gegen eine Elektroauto-Prämie für Privatfahrzeuge ausgesprochen. "Das hieße ja neue Subventionen. Und die zahlt jemand. Das tun die vielen Millionen Menschen, die in Deutschland beispielsweise Einkommensteuer zahlen", sagte er in der Sendung "Frühstart" auf RTL/ntv. "Die alte E-Auto-Prämie der CDU-geführten Großen Koalition hat ja nicht dazu geführt, dass es geklappt hat, sondern im Gegenteil." Man müsse wieder mehr in Richtung Marktwirtschaft denken. "Ich glaube, die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass Überbürokratisierung, dann mit Subventionen zugedeckt, eher dazu geführt hat, dass wir in der Wettbewerbsfähigkeit zurückfallen."
Israel kappt Beziehungen zu UN-Hilfsagentur für Gaza
Das israelische Parlament hat zwei Gesetze verabschiedet, die die Beziehungen zum Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge abbricht und dessen Möglichkeiten einschränkt, im Gazastreifen und im Westjordanland tätig zu werden - und das zu einer Zeit, in der das Hilfswerk die humanitäre Antwort auf den Krieg in Gaza leitet. Die Gesetze verbieten der UNWRA - offiziell bekannt als Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten - die Arbeit auf israelischem Gebiet und verbieten den israelischen Behörden den Kontakt mit ihr.
+++ Konjunkturdaten +++
Belgien BIP 3Q +0,2% gg Vq; +1,0% gg Vj
Brasilien Leistungsbilanz Sep Defizit 6,5 Mrd USD (Aug: Defizit 6,6 Mrd USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Sep 5,2 Mrd USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 70,7 Mrd USD
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte Sep +3,8 Mrd GBP (Aug: +4,2 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Sep +1,2 Mrd GBP (Aug: +1,4 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Sep PROG: +1,3 Mrd GBP
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite Sep +2,5 Mrd GBP (Aug: +2,9 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen Sep 65.647 (Aug: 64.958)
DJG/DJN/apo
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